Alles beginnt und endet im Kentucky Club
Описание книги
'Unbedingte Kaufempfehlung!' (Lektoratsdienste – ekz) 'Einer der mitreißendsten Schriftsteller der Welt' (Poets & Writers Magazine)
2013 gewann Benjamin Alire Sáenz mit 'Alles beginnt und endet im Kentucky Club' (original: 'Everything Begins and Ends at the Kentucky Club') den PEN/Faulkner Book Award.
'Es könnte jederzeit passieren. Der Finger reckt sich, legt sich um den Abzug, und eine Kugel schwirrt durch die Luft. So läuft es mit der Erinnerung.' El Paso, Texas – Juárez, Mexiko. Hier spielen die sieben meisterhaft erzählten Geschichten, in denen es darum geht, wie es ist, in einer Stadt zu leben, die geteilt ist in zwei, in zwei gegensätzliche Welten, die trotz allem verbunden sind durch das Schicksal ihrer Bewohner. Benjamin Alire Sáenz atemberaubendes Spiel mit Grenzen – zwischen Licht und Dunkelheit, Nüchternheit und Sucht, Hass und Liebe, Weisheit und Naivität – mit sexuellen, sinnlichen, geographischen Grenzen sind Thema seiner berührenden und trotzdem nie sentimentalen Geschichten. Und alle sind verbunden mit dem berühmten Kentucky-Club in Juarez, zwei Blocks südlich des Rio Grande, und Sáenz lädt uns ein, an der alten Mahagoni-Bar sitzend, ein kühles Bier oder eine Margarita zu trinken und seinen berührenden, manchmal witzigen, manchmal melancholischen Erzählungen in diesem bemerkenswerten Buch zu lauschen. Der Kentucky Club ist die älteste Bar in Juarez / El Paso, die berühmt wurde durch Frank Sinatra, Bob Dylan, Steve McQueen und vor allem Marilyn Monroe, die hier ihre Scheidung von Arthur Miller feierte.
Отрывок из книги
Manchmal glaube ich, dass das Meer aus Tränen gemacht ist.
DIE KUNST DES UBERSETZENS
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Ich legte mich zu ihm ins Bett. Er schmiegte sich an mich. Es wurde dunkel. So sehr ich den Winter mochte, war er mir auch verhasst. Ich fühlte Javiers Atem an meinem Hals, fühlte die Worte, die er flüsterte: »Erzähl mir etwas von dir, das ich noch nicht weiß.«
Also erzählte ich. Davon, dass meine beiden älteren Brüder bei einem Autounfall umgekommen waren, und dass sie zusammen sieben Kinder hinterlassen hatten. Sieben Kinder und zwei trauernde, untröstliche Frauen, die sie sehr geliebt hatten. Darüber, dass mein Vater jahrelang an Depressionen, hohem Blutdruck, Parkinson und Diabetes litt und dann einen Schlaganfall hatte, der zum Hirntod führte, und dass ich die Maschine abgestellt hatte, die ihn atmen ließ. Von der Frau, die ich geliebt, verletzt und verlassen hatte. Von dem Mann, der mich geliebt hatte und dessen Liebe zu erwidern ich nie mutig genug war. Von einer jungen Frau, der ich in London begegnet war und die so blaue Augen hatte wie der Sommerhimmel, und dass ich mich in diesen Augen verloren hatte, als ich mir einbildete, ein Mann zu sein, wo ich doch nichts weiter war als ein dummer Junge. Von meiner Zeit als Helfer bei der Zwiebelernte, lange bevor ich alt genug war für einen richtigen Job, und wie ich davon geträumt hatte, mehr im Leben zu sein als ein Arbeiter mit krummem Buckel. Von der Narbe auf meiner Brust, wo mir, dem unbekümmerten Jungen, der ich war, der Stacheldraht die Haut aufgerissen hatte, als wäre sie nichts weiter als ein Fetzen Papier.
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