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Benjamin Halay. Michel Petrucciani
MICHEL. PETRUCCIANI
KNOCHEN AUS GLAS
ORACLE’S DESTINY
DER ENGE FREUND
DER ERBAUER
MASSGEBENDE PORTRÄTS
EINE AUSGESTRECKTE HAND
DIE BEIDEN KONTINENTE
DIE NASE IM BUSINESS
TRIPTYCHON
IM VERTRAUEN
MEISTER UND SCHÜLER
EINE LEHRREICHE BEGEGNUNG
DER STIL UND DAS INSTRUMENT
WERKE UND TITEL
BRIEFE
BRIEF 1
BRIEF 2
BRIEF 3
BRIEF 4
BRIEF 5
BRIEF 6
ALEXANDRE
WEITERGEBEN UND STERBEN
TALKING JAZZ
»MAN KOMMT NIE ANS ENDE MIT DEM JAZZ«
BOTH WORLDS
DISKOGRAFIE
MICHEL PETRUCCIANI
DATE WITH TIME
TOOT SWEET
ORACLE’S DESTINY
100 HEARTS
A NIGHT IN COPENHAGEN
LIVE AT THE VILLAGE VANGUARD
NOTE’N NOTES
COLD BLUES
DARN THAT DREAM
PIANISM
POWER OF THREE
MICHEL PLAYS PETRUCCIANI
CONVERSATIONS WITH MICHEL (BOB MALACH)
MUSIC
THE MANHATTAN PROJECT
PLAYGROUND
LIVE
FROM THE SOUL (JOE LOVANO)
PROMENADE WITH DUKE
CONCERTS INÉDITS
MARVELLOUS
PETRUCCIANI NHØP
CONFÉRENCE DE PRESSE VOL. 1 & 2
DREYFUS NIGHT IN PARIS
AU THÉÂTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES
FLAMINGO
SOLO LIVE IN GERMANY
PIANO SOLO - THE COMPLETE CONCERT IN GERMANY
BOTH WORLDS
TRIO IN TOKYO
QUARTET (STEVE GROSSMAN)
Отрывок из книги
von roberto saviano
Sein Großvater stammte aus Neapel, Antoine, der Vater seines Vaters, genannt Tony. Der kleine Junge beobachtete ihn, wenn er musizierte, bewegte sich ganz zum Rhythmus der Musik, und alle glaubten, er spiele nur. Seine Eltern gaben ihm nicht den Namen des Großvaters, aber er hatte dessen Talent geerbt. Und Tony bemerkte es als Erster. Sein Vater war »ein sehr ängstlicher Mensch, zurückhaltend, sehr italienisch. Zu Hause durfte man nicht viel über persönliche Dinge und auch nicht über Geld sprechen«, erinnert sich Michel Petrucciani. Sein Großvater war Gitarrist, sein Vater ebenfalls.
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Eines Tages wird er mit Charles Lloyd bekanntgemacht, einem der größten Saxofonisten aller Zeiten. Dieser selbstquälerische schüchterne Musiker hatte in einem Quartett mit Keith Jarrett große Erfolge gefeiert. Dann aber hängte er plötzlich sein Instrument an den Nagel, weil ihn die Welt der Plattenfirmen und Musiker abstieß. Er zog sich in die Einsamkeit der Natur zurück, um zu meditieren, und arbeitete als Immobilienmakler. Die Berühmtheit seines Kollegen am Klavier war einer der Gründe für seinen Rückzug, und deshalb wird Lloyd neugierig, als der seltsame Gast sagt, er sei Pianist. Bei den Konzerten hilft Erlinda ihrem Mann, der so viel wiegt wie ein dreijähriges Kind, auf die Bühne, und auch im Hause Lloyds nimmt sie ihm die Krücken ab und setzt ihn so, dass er spielen kann. Charles Lloyd ist von Michels Musik gefesselt. Bereits wenige Tage später hat er ein Konzert in Santa Monica organisiert, bei dem beide zum ersten Mal gemeinsam auftreten. Der ungefähr dreißig Jahre ältere Saxofonist trägt seinen Mitspieler im Arm herum und stellt ihn überall als das »Wunderkind aus Frankreich« vor, das ihn dazu gebracht hat, wieder auf die Bühne zurückzukehren. Ein seltsames Wunder, das wie ein kalifornischer Mythos klingt, wäre Michel mit seinem unverwüstlichen Humor und seiner mediterranen Vitalität nicht genau das Gegenteil. Petrucciani lässt das Talent von Charles Lloyd wieder aufleben, der ihn seinerseits der Welt bekannt macht.
Als die beiden 1982 beim Festival von Montreux auftreten, hat Petruccianis Karriere gerade erst begonnen. Von diesem Zeitpunkt an feiert er in der ganzen Welt triumphale Erfolge, seine Technik verbessert sich ständig, und seine Musik wird freier und reicher. Er improvisiert oder komponiert, ausgehend von den Themen großer Jazzmusiker wie Bill Evans oder Miles Davis, aber auch von volkstümlichen Liedern wie Besame mucho.
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