Einführung in die Literatur des Bürgerlichen Realismus
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Bernd Balzer. Einführung in die Literatur des Bürgerlichen Realismus
Einführung Germanistik
Einführung in die Literatur. des Bürgerlichen Realismus
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Inhalt
I. Epochenbegriff. 1. Zur Problematik der Epoche
2. Was heißt „Realismus“?
3. Der Bürgerliche Realismus
II. Forschungsbericht
III. Kontexte. 1. Vom Minderwertigkeitskomplex zu neuem Selbstbewusstsein
2. Die politische Entwicklung zwischen 1849 und den 90er Jahren
3. Industrieller „takeoff“ – die wirtschaftliche und soziale Entwicklung nach 1848
4. Lesekultur und Buchmarkt
5. Entmythologisierung: Strauß, Schopenhauer, Feuerbach und die Positivisten
6. Das Beispiel: Fotografie und Bildende Kunst
IV. Aspekte und Geschichte der Literatur. 1. Theorie
2. Themen und Probleme, Gattungen und Stile
3. Abriss der Epoche
V. Einzelanalysen repräsentativer Werke. 1. Erzählend die wüste Welt in schöne Ordnung bringen – Adalbert Stifter: Brigitta (1847)
Struktur
2. Ein Weltbild aus Diskursen – Gottfried Keller: Der grüne Heinrich (1855)
Die thematischen Schwerpunkte
Der Bildungsdiskurs
Der Diskurs über die Bildende Kunst
Der Literatur-Diskurs
Der Diskurs des Geldes
Phantasie und Realität
Der religiöse Diskurs
3. Der dreifach eingefriedete Konflikt – Theodor Storm: Der Schimmelreiter (1888)
Spuk und Wissenschaft in den Rahmenerzählung
Aufklärung und Dämonie in der Binnenerzählung
4. Erzählte Geschichte – Theodor Fontane: Schach von Wuthenow (1883)
Geschichte und Erzählung
Novelle – Roman – Erzählung
„Repräsentant“ und individuelle Figur
Victoire von Carayon
„Der Anfang ist immer das entscheidende“
5. Der Außenseiterblick auf die Welt – Wilhelm Raabe: Stopfkuchen (1891)
„Hinhocker“ und „Weltwanderer“, Rote Schanze und „Brummersumm“
Die Erzählweise
Humor
Ein Bildungs- oder Entwicklungsroman
6. Die Welt im Gespräch – Theodor Fontane: Der Stechlin (1897)
Entstehung
Die „richtige“ und „gebotene Art“ eines Zeitromans
Drinnen und draußen: Das Prinzip Stechlin
Melusine
Das „Alte“ und das „Neue“
Sprache und Humor
Kommentierte Bibliografie. 1. Siglenverzeichnis
2. Textsammlungen
3. Einführungsbücher/Handbücher/Literaturgeschichten
4. Literatur zu den einzelnen Kapiteln. Kapitel I (Epochenbegriff)
Kapitel II (Forschungsbericht)
Kapitel III (Kontexte)
Kapitel IV (Aspekte und Geschichte der Literatur)
Kapitel V, 1 (Stifter, Brigitta)
Kapitel V, 2 (Keller, Der grüne Heinrich)
Kapitel V, 3 (Storm, Der Schimmelreiter)
Kapitel V, 4 (Fontane, Schach von Wuthenow)
Kapitel V, 5 (Raabe, Stopfkuchen)
Kapitel V, 6 (Fontane, Der Stechlin)
Personenregister
Sachregister
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Herausgegeben von
Gunter E. Grimm und Klaus-Michael Bogdal
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Volksroman und „Kolportage“
Das waren in der Tat die Bestseller der zweiten Jahrhunderthälfte – mit Ausnahme eines wichtigen Segments: Des „Volksromans“. Das auffällige Fehlen z.B. der Romane Karl Mays (1842–1912) oder Sophie Wörrishöffers (1838–1890), deren Auflage vor Ende des Jahrhunderts die der hier genannten Autoren weit überstieg, ist ein Indiz für den Erfolg der Kolportage. Das Wort bezeichnet ursprünglich keine besondere – und dabei besonders minderwertige – Literaturgattung, sondern eine Form des Vertriebs. Französisch „colportage“ heißt Hausieren, bzw. Hausierhandel. Und eben dies, den Handel im Haus oder an der Haustür, betrieb auch der Buch- und Zeitschriften-Kolporteur, der seine Ware direkt den Kunden anbot, Bestellungen aufnahm, Abonnenten warb und versorgte. Man erreichte so auch die Landbevölkerung. Und wenn auch der Vertrieb von Zeitschriften zwei Drittel ihres Geschäfts ausmachte, so war für den Absatz von Massenliteratur, zumal von Abenteuer- und Schauerromanen, die Kolportage für Jahrzehnte die hauptsächliche Vertriebsform, was zum negativen Bedeutungswandel des Begriffs „Kolportageroman“ führte.
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