Herr der Welt

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In diesem Band findet der geneigte Leser 36 didaktische Verse (Gedichte), welche unter anderem philosophische Betrachtungen über Sinn und Zweck des Lebens als solches anstellen. Auszug: Ein Wort der Bibel lässt mich grübeln; – und in mir regt sich Widerspruch. Man möge dies' mir nicht verübeln, auch wenn's Kritik am Heilig' Buch. * Da Gott mir hat Verstand gegeben, zu denken meinen eig'nen Weg und blind nicht nach der Schrift zu leben, denk' ich, es ist kein Sakrileg. * Nicht sind als Lämmer wir geboren, zu dulden und zu leiden nur. Zu And'rem war'n wir auserkoren, statt nur zum Trieb oder zur Schur. * So sträubt sich denn in meinem Inner'n alles, was machet meinen Sinn, wenn ich mich muss der Wort' erinnern: `Halt' auch die and're Wange hin.

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Bernd Michael Grosch. Herr der Welt

Herr der Welt

Verse. von. B. Mich. Grosch. Impressum. Texte: Umschlag: Verlag: Ludwig-Zeller-Str. 24. 83395 Freilassing. bmg@b-mich-grosch.de. Druck: neopubli GmbH, Berlin. Printed in Germany

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* Gedanken – sie kommen ungerufen. und gehen mir nicht aus dem Sinn. Erklimmen innere Treppenstufen; - raunen und wispern vor sich hin.. * Sie eilen die Treppen `rauf und `runter; - verweilen kurz an einem Ort. Sie springen und lachen jetzt ganz munter; ...gleich darauf sind sie wieder fort * Will ich sie fassen, gelingt es mir nicht; - zu schnell entziehen sie sich mir. Nur kurz wollen verweilen sie im Licht; - wie allzu scheues Nachtgetier * Was soll ich nur tun – was kann ich machen ? Es raubt mir die innere Ruh’

versteh’ nicht, all’ Dieses, - wozu...? * Fremde Bilder und fremde Gedanken; - soviel kann ich nun schon versteh’n : Es hindern mich meine eig’nen Schranken, die Dinge im Lichte zu seh’n * Was kann es wohl sein, das ich fürchte so sehr, dass es sich stetig mir entzieht ?

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* Moral, - gerühmt, - oftmals auch verlacht, - ist sie die Richtschnur uns’res Leben’s ? Hat sie uns erst zu Menschen gemacht ? - Doch sucht oft man sie vergebens * Was ist Moral in uns’ren Breiten ? Welch’ Regeln haben wir erstellt ? - Störungen mögen wir nicht leiden. und glauben, so denkt alle Welt * Doch weit gefehlt ! – Wer wird’s wohl glauben, dass anderswo dies anders ist? Die heilig’ Ruh’ darf man dort rauben, ohn’ dass gut’ Sitten man vergisst * Mit off’nem Munde laut zu essen, was hierzuland’ undenkbar wär’, gilt dorten kein’swegs als vermessen - Mit off’nem Mund schmeckt’s umso mehr ! * Betrug und kleine Diebereien. gehören gar zum Guten Ton. Es gibt darob kein’ Reibereien: `Beim nächsten Mal krieg’ ich dich schon ..! * Der Schlaf, der Allen uns doch heilig, zählt andernort’s nicht g’rade viel. Man weckt dich auf, zu sein kurzweilig; - sieht’s Leben eher als ein Spiel.. * Einstmals es gab auch Kannibalen; ... unmöglich für uns, zu versteh’n. Den Preis des Menschsein’s zu bezahlen ! Zurück zum Tiere wieder geh’n ..?! * Scheinbar warn’s Leute ohn’ Gewissen, die in der Lag’ war’n, solch’s zu tun. War’n sie nicht innerlich zerrissen ? - Konnten sie nachts in Frieden ruh’n ? * Wie würden wir wohl reagieren, versetzt’ man uns in solch’ Kultur ? Anfangs würd’s uns gewiss genieren; - als Ausgestoß’ner gält' man nur ! * Verachtung würde uns bald strafen, da wir nicht ehr’n den toten Feind, wie tun es all’ die ander’n Braven, - beim rituellen Schmaus vereint.. * Als unmoralisch wir dann gälten; als Menschen ohn’ Gemeinschaftssinn, da wir uns aus der Reihe stellten - Mit uns’rer Ruhe wär’s dahin * - Moral, - das Schwert mit den zwei Schneiden; ...scharf ist’s – schlägt ohn’ Erbarmen zu. Frägt nicht, ob wir es mögen leiden; - geschmiedet haben’s .. ich und du ..! *

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