Die Herkunft Europas
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Bernhard Braun. Die Herkunft Europas
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INHALT
1EUROPA HAT EINEN MIGRATIONSHINTERGRUND
„Von Europa weiß keiner der Menschen …“
Die Alpen aus Afrika
Woher wir kommen, oder: Out of Africa
Die Jäger und Sammler werden Bauern
Die ersten Bausteine der Kultur
2DIE ERFINDUNG DER KULTUR – DER ALTE ORIENT
Die Wiege(n) der europäischen Kultur
Von der Keramik zur Siedlung
Die Stadt als Abbild der göttlichen Ordnung
Der Beginn der Geschichte: die Schrift
Der König – Kämpfer gegen das Böse, Gesetzgeber und Gott
3GÖTTER AUS DEM MORGENLAND – DIE ERFINDUNG DER RELIGION
Wie kamen die Götter in den Himmel?
Wasser – Erde – Sonne
Die Beschwörung der Harmonie: Ma’at
Erlösung unten oder oben?
Tempel für die Götter, Paläste für die Könige
Der Abschied vom Alten Orient: von den Assyrern zu den Persern
4DIE ENTSTEHUNG DES JUDÄISCHEN MONOTHEISMUS
Viele Götter oder nur einer?
Himmel – Hölle – Unterwelt
Auf ins Heilige Land
Jerusalem
König David und der Gott Jahwe
701 – David gegen Goliath
Jahwes Aufstieg in den Himmel
Zwischen Himmel und Hölle – der Streit um die Moderne
Jerusalem unter den Römern
5AUF DEM WEG NACH EUROPA – DER MYTHOS GRIECHENLAND
Im Reich des Königs Minos
Vom schönen Leben auf Kreta
Durch das Löwentor nach Griechenland
Die Himmelfahrt der griechischen Götter
Nach den Dunklen Jahrhunderten, oder: vom Orient zum Okzident
Mythen und Mysterien
Die Inkulturation des Orients: Phanes, Zeus und Dionysos
Von den Mysterienkulten zu den Olympiasiegern
Die Wohnsitze der Götter
Sternwarte in Knidos, Silicon Valley in Alexandrien
Die ersten Philosophen
Zurück zu den Menschen: der lange Weg zur Demokratie
Okzident gegen Orient – die Erfindung der Freiheit in den Perserkriegen
Athen auf dem Weg in die Moderne
Von der schönen und guten Seele – die Klassik in Athen
Der erste Dreißigjährige Krieg
Himmel und Erde in der Philosophie: Platon und Aristoteles
Die Geburt des utopischen Denkens – Platons Eros-Lehre und der Neuplatonismus
6VON DEN STADTSTAATEN ZUM WELTREICH ALEXANDERS DES GROSSEN
Alexander erobert den Orient
Die erste Globalisierung – die hellenistische Welt
Rezepte gegen die Spaßkultur
Barock in der Antike – Kunst und Architektur im Hellenismus
7„AUSSER ROM IST FAST NICHTS SCHÖNES AUF DER WELT“
Die Römer stammen aus Troja
Rom – Stadt zwischen Tugend und Luxus
Rom wird ein Weltreich
Luxus ex Oriente und die soziale Frage
Von Kaisern, Gottessöhnen und frommen Römern
Das Römische in Kunst und Architektur
8DIE GEBURT DES CHRISTENTUMS
Jesus von Nazareth
Aus Jesus von Nazareth wird Jesus der Christus
Der lange Weg zum Christentum – von Jerusalem nach Antiochien
Der Jahrmarkt der Religionen
Warum siegte das Christentum?
Das Ringen zwischen Heidentum und Christentum
Von der Hörkultur in den Bildersaal – die ersten Kirchen und die Basilika
9EUROPA ÜBERSIEDELT IN DEN ORIENT – DIE WELT VON BYZANZ
Das Christentum nimmt Gestalt an – von Trinität und Heidenverfolgung
Rückzug in die Wüste
Wie kam Europa zu seiner Kunst – der Streit um das Christusbild
Syrer erfinden die Ikone
Konstantinopel – christliche Perle am Bosporus
Der Höhepunkt: Konstantinopel unter Justinian
Die Schönheit des Ostens glänzt im Westen: Ravenna und Venedig
Vom Abschreiten der Säulenstraße zur mystischen Schau – der Zentralbau
Die Bedrohung des christlichen Morgenlands durch Migranten aus dem Norden
Das „Ausgedinge“ in Ravenna – Rom geht unter
Ost und West leben sich auseinander
1453
Vom Atlantik bis zur Wolga
10DIE KULTUR DES ISLAM ALS TEIL EUROPAS
Der arabische Hintergrund
Die Entstehung des Islam
Die Ausbreitung des Islam
Die Perle Damaskus
Bagdad – Nabel der Philosophie und Wissenschaft
Vom Zerfall des Kalifats bis zu den Osmanen
Apropos Türkei
11DIE LANGWIERIGE BAUSTELLE EUROPA – DAS MITTELALTER
Zwischen 476 und Karl dem Großen
Die Geburt des Abendlands
Die Sonne geht im Norden auf
Der römische Kaiser spricht fränkisch
Ein Update für Europas Hard- und Software
Der römische Kaiser und die byzantinische Prinzessin
Die Reform von Cluny und die Stiftung des christlichen Abendlands
Abschottung und Mystik – die Romanik
Ein Turm ist ein Turm ist ein Turm
Auf in den Heiligen Krieg!
Es geht aufwärts im Abendland
Abakisten gegen Algoristen – die Null grassiert auch in Europa
Europa schnuppert an der Aufklärung
Blutende Hostien und Transsubstantiation
Zwischen Mystik und Wissenschaft
Buntes oder weißes Licht – der Streit um die Gotik
fides quaerens intellectum und der zweifache Aristoteles
Theologen mucken auf
Die Reiter aus der Hölle
12DAS SUBJEKT EMANZIPIERT SICH FÜR EINE NEUE ZEIT
Der Orient im Westen – Europa erobert die Welt
Von der Optik der Araber zum europäischen Bild
Die neue Zeit beginnt mit einer Wiedergeburt
Erdige Fresken statt himmlischer Mosaike
Florenz, die Blühende
Lorenzo, der Prächtige
Stadtstaaten und good governance
Die Wiederkehr Roms
Von der gelehrten Muße in der Villa
Vom Handwerker zum Genie
Ist die Kunst nur der Affe der Natur – Was darf der Künstler?
Die Harmonie gerät ins Wanken
13VOM KENTERN DES TIDENSTROMS
Wettbewerb und Fakten
Von der Avantgarde zur nostalgischen Verklärung: der Orient im Vorgarten
Rückzug in die Nation und neuer Aufbruch nach Europa
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Innentitel
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Über den Niederschlag, den die Sesshaftwerdung generell und solche Bearbeitungstechniken im Speziellen in den kulturellen Erzählungen gefunden haben, könnte man einige Spekulationen anstellen. Vielleicht darf man darin sogar einen Schlüssel für die Sündenfall-Geschichte vermuten. Als der Mensch seine Geborgenheit im Zyklus der Natur verließ, wurde er gleichsam aus einem Paradies verjagt. Die Natur schenkte ihre Güter nicht mehr freigiebig, im Vorübergehen sozusagen. Vielmehr musste sie ihr der Mensch in schweißtreibender Arbeit und mit technischen Eingriffen abringen, um sein Überleben zu sichern. Es ist davon auszugehen, dass die Menschen solche Eingriffe in den Lauf der Natur nicht auf die leichte Schulter nahmen, sondern sie zu rechtfertigen suchten. Vielleicht liegt darin eine Motivation für die ersten religiösen Erzählungen. Indem man die Eingriffe in die Natur magisch-religiös überhöhte, lagerte man sie in ein anderes kulturelles Feld aus. Solche Erzählungen wären dann gleichsam ein Preisschild, das die Kosten für die Umwandlung von Natur in Kultur abbildet.
Die wohl wichtigste Voraussetzung der Ackerbaukultur war indes eine aufregende Entdeckung: der Rhythmus, in dem der Zyklus der Fruchtbarkeit abläuft. Es ist in der Tat faszinierend, mit welcher Verlässlichkeit die Pflanzen, die mit Anbruch des Winters absterben, im Frühling neu erscheinen, zuerst Blüten, dann Früchte tragen und sich im Herbst wieder in „die Unterwelt“ zurückziehen. Das bedeutet nichts anderes, als dass das stetige, lineare Vorwärtsschreiten der Zeit durch die Wiederkehr des immer Gleichen gebrochen wird. Der Zeit in ihrer zyklischen Gestalt kommt damit etwas Bergendes zu; sie stiftet jene ruhige Stabilität, welche die Sesshaftigkeit absicherte. Damit wird unversehens der Ort des Bleibens zu einem Ort der Identität und Sinnstiftung. Die großen Gründungsgeschichten der Stadt haben hier ihre Wurzeln.
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