Kunstphilosophie und Ästhetik

Kunstphilosophie und Ästhetik
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Mit Bernhard Brauns Opus Magnum liegt erstmals eine Darstellung der gesamten Geschichte der europäischen Kunstphilosophie und Ästhetik vor. Sie setzt ein mit den ersten bekannten Kunstwerken der Altsteinzeit und den begleitenden Weltbildern und reicht bis zu den kunstphilosophischen Denkschulen der Gegenwart. Ergänzt werden die historischen Betrachtungen durch ein systematisches Kapitel, das Fragen nach Kunst und Kunstwerk, nach der Rolle der Schönheit oder nach Kunstpraxis und Institution innerhalb der verschiedenen ästhetischen und kunstphilosophischen Positionen epochenübergreifend thematisiert. Die Darstellung der philosophischen Positionen würdigt eine große Bandbreite von Schulen und Methoden: von Rationalismus, Idealismus und Phänomenologie bis hin zu Empirismus, Transzendentalphilosophie und Analytischer Philosophie. Die Verbindung von Kultur-, Ideen- und Kunstgeschichte macht dieses Werk zu einer faszinierenden Erzählung über die kulturelle Identität Europas. Dies ist Band IV der Gesamtausgabe (4 Bände).

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Bernhard Braun. Kunstphilosophie und Ästhetik

Geschichte der. Kunstphilosophie und. Ästhetik

Impressum

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Inhalt

IX Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart

1.0. Kontexte

1.1. Beschleunigung – Produktion – Relativität

1.2. Die Künstler in der »Urkatastrophe«

1.3. Russlands Weg in die Diktatur

1.4. Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

2.0. Malerei und Bildhauerei am Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert

2.1. Der Gang in die Abstraktion

2.1.1. Abstraktion, Gegenstandslosigkeit und Selbstreferentialität der Kunst

2.1.2. Die Wege in die ungegenständliche Kunst und ihre Motive

2.1.3. Die Ambivalenz der Moderne – kunstphilosophische Programmatik und Konsequenzen

2.2. Eine Geographie der »Ismen« der ersten Jahrhunderthälfte

2.2.1. Fauvismus – Expressionismus – Kubismus

2.2.2. Der Monte Verità

2.2.3. Dadaismus

2.2.4. Symbolismus

2.2.5. Surrealismus

2.2.6. Futurismus

2.2.7. Die russische Avantgarde: Konstruktivismus und Suprematismus

2.2.8. Werkbund und Bauhaus

2.2.9. De Stijl

2.2.10. Marcel Duchamp und das Ready-Made

2.3. Die neue »Sprache« der Moderne in der Architektur

2.3.1. Das Ende des Historismus

2.3.2. Positionen der Architektur in der ersten Jahrhunderthälfte

2.3.3. Frank Lloyd Wright

2.3.4. Ludwig Mies van der Rohe

2.3.5. Le Corbusier

3.0. Die philosophischen Positionen des 20. Jahrhunderts in ihrer kunstphilosophischen Bedeutung

3.1. Theosophie

3.2. Einzelpositionen um die Jahrhundertwende

3.2.1. Georg Lukács

3.2.2. John Dewey

3.2.3. Theodor Lipps und das Konzept der Einfühlung

3.2.4. Benedetto Croce

3.2.5. Robin George Collingwood

3.3. Der Neukantianismus

3.3.1. Ernst Cassirer

3.3.2. Nicolai Hartmann

3.4. Kunstgeschichte als Geistesgeschichte – Von der Ikonographie zur Ikonologie

3.4.1. Aby Warburg und der Warburg-Kreis

3.4.2. Die Ikonologie Erwin Panofskys und die Ikonik Max Imdahls

3.5. Die Phänomenologie

3.5.1. Edmund Husserl

3.5.1.1. Biographie und Werk

3.5.1.2. Prolegomena zu einer Ästhetik

3.5.2. Maurice Merleau-Ponty

3.6. Martin Heidegger

3.6.1. Fundamentalontologie

3.6.2. Die Kehre zur »Seinsgeschichte«

3.6.3. Philosophie der Kunst

3.7. Hans-Georg Gadamer

3.8. Die Frankfurter Schule und die Kritische Theorie

3.8.1. Theodor Wiesengrund Adorno

3.8.1.1. Die kunstphilosophische Ambition von Adornos Philosophie

3.8.1.2. Die Ästhetische Theorie

3.8.2. Walter Benjamin

3.9. Sprachphilosophie und Analytische Philosophie

3.9.1. Ludwig Wittgenstein

3.9.2. Nelson Goodman

3.9.3. Arthur C. Danto

3.9.4. Richard Arthur Wollheim

3.9.5. Morris Weitz

3.9.6. George Dickie

3.9.7. Monroe C. Beardsley

3.9.8. Weitere kunstphilosophische Positionen der Analytischen Philosophie

4.0. Moderne und Postmoderne

4.1. Die Architektur der modernen Vernunft

4.2. Die Wege in die Postmoderne

4.3. Die Avantgarde zwischen Moderne und Postmoderne

4.4. Der Strukturalismus – Ferdinand de Saussure

4.4.1. Claude Lévi-Strauss

4.4.2. Roland Barthes

4.5. Der Poststrukturalismus

4.5.1. Jacques Derrida

4.5.2. Jean-François Lyotard

4.5.3. Michel Foucault

4.5.4. Georges Bataille

4.5.5. Jacques Lacan

4.5.6. Gilles Deleuze und Félix Guattari

4.6. Die Postmoderne

4.6.1. Die Theorie der Postmoderne

4.6.2. Postmoderne Kunst und Architektur

4.7. Die Thematisierung der Medialität

4.7.1. Marshall McLuhan

4.7.2. Vilém Flusser

4.7.3. Paul Virilio

4.7.4. Jean Baudrillard

4.7.5. Das göttliche Google und eine neue Aufklärung

5.0. Die Entwicklung von bildender Kunst und Architektur nach dem Zweiten Weltkrieg

5.1. Kontexte

5.1.1. Die Revolution der Sechzigerjahre

5.1.2. Zwischen Technikeuphorie und Zukunftsangst – Apollo 11 und Club of Rome

5.1.3. Das Friedens- und Aufklärungsprojekt der Europäischen Union und die Bedrohung durch den Nationalismus

5.2. Die Kunst zwischen Adornos moralischem Moratorium und D11

5.2.1. Abstrakter Expressionismus und Informel

5.2.2. Pop Art – Funk Art – Nouveau Réalisme

5.2.3. Minimal Art

5.2.4. Concept Art

5.2.5. Zero und Land Art

5.2.6. Aktionskünste: Performance – Happening – Fluxus – Body Art

5.2.6.1. Der performative Charakter der Kunst

5.2.6.2. get involved!

5.2.6.3. Performance und Fluxus – die Auflösung der Kunstgenres

5.2.6.4. Gegen den Körper – mit dem Körper: Body Art

5.2.6.5. Soziale Plastik und die Heteronomie der Kunst

5.2.7. Zwischen Videokamera und Spam Bots: Medienkunst

5.3. Strömungen der Nachkriegsarchitektur

5.3.1. Die Kritik am Funktionalismus

5.3.2. Die »Ismen« in der Architektur

6.0. Contemporary – Tendenzen der Gegenwart in Architektur und Kunst

6.1. Die Architektur zwischen Funktionalismus und Crossover

6.1.1. Maschine und Utopie

6.1.2. Biomorphie und Metabolismus – physical vs. digital

6.1.3. Blasen – Blobs – Schäume

6.1.4. Sustainability und Co-Working. Der social - und ecological turn in der Architektur

6.2. Bildende Kunst

6.2.1. Crossover: Sampling – Switching

6.2.2. Street Art – Space Invading

6.2.3. Post-Digital – Post-Internet

6.2.4. Kunst – Event – Markt

X Kunstphilosophie und Ästhetik – eine systematische Sichtung

1.0. Kunstphilosophie und Ästhetik

1.1. Kunstphilosophie

1.2. Ästhetik

1.2.1. Die historischen Wurzeln und ihre gegenwärtige Revitalisierung

1.2.2. Ästhetik als Perspektive auf Kunst und Wahrnehmung

1.3. Schönheit

1.3.1. Der Schönheitsbegriff in der Tradition

1.3.2. Systematische Anmerkungen zum Schönheitsbegriff

1.3.2.1. Charakteristika des Schönheitsbegriffs

1.3.2.2. Begründungsversuche von Schönheit

1.3.2.3. Schönheit als Form

1.4. Ästhetische Erfahrung statt Schönheit

1.4.1. Ästhetische Wahrnehmung

1.4.2. Ästhetische Eigenschaften und ästhetische Gegenstände

1.4.3. Ästhetik zwischen ästhetisch und künstlerisch

2.0. Was ist Kunst

2.1. Kunstbegriff und Essentialismus

2.2. Kunst – Nachahmung oder Ausdruck

2.2.1. Mimesis als Produktion

2.2.2. Mimesis und Repräsentation

2.2.3. Religiöse und profane Expression

2.3. Wahrheit und Unwahrheit der Kunst

2.4. Deskriptiver und normativer Kunst- und Kunstwerkbegriff

2.5. Zweckfreiheit und Selbstreferentialität der Kunst

2.6. Die Vielfalt der Künste

2.6.1. Ist Architektur eine Kunst?

2.6.2. Die Rangordnung der Künste

2.6.3. Die Interaktion der Künste – ihre Einheit

2.7. Kunst als ästhetische Kommunikation und das Verstehen von Kunst

2.8. Kunst als Kunstpraxis und als Institution

3.0. Was ist ein Kunstwerk

3.1. Produktionsästhetischer und rezeptionsästhetischer Kunstwerkbegriff

3.2. Kunstwerk als Intention

3.3. Das offene Kunstwerk

3.4. Das Kunstwerk als Zeichen

3.5. Die Frage nach dem ontologischen Status des Kunstwerks

3.5.1. Was für ein Gegenstand ist ein Kunstwerk

3.5.1.1. Das Kunstwerk als materieller Gegenstand

3.5.1.2. Das Kunstwerk als mentaler Gegenstand

3.5.1.3. Das Kunstwerk als abstrakter Gegenstand

3.5.1.4. Die Type-Token-Theorie

3.5.1.5. Das Kunstwerk zwischen Original und Vorkommnis

3.5.2. Artefakte – Kunstwerke – Kunstgegenstände

3.5.3. Kunst ohne Werk

4.0. Bild und Bildtheorie

4.1. Vom linguistic zum iconic turn

4.2. The power of image – Das Bild zwischen Magie und Nachahmung

4.2.1. Materialität und Bildobjekt

4.2.2. Oberfläche und Raumtiefe

4.2.3. Bildträger und Bildobjekt

5.0. Geschichte der Kunstphilosophie und Ästhetik – ein Resümee in systematischer Absicht

XI Verzeichnisse

1.0. Sachverzeichnis

2.0. Namensverzeichnis

3.0. Literaturverzeichnis

3.1. Lexika, Nachschlagewerke, Abkürzungen

3.2. Konsultierte Literatur

4.0. Abbildungsverzeichnis. 4.1. Abbildungsnachweise

4.2. Verwendete Abkürzungen der Museen

5.0. Danksagung

Informationen zum Buch

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Bernhard Braun

Band 4

.....

Rosenblum 1975, 158

Kandinsky war nicht nur der Erste, der den Schritt in die Abstraktion tat, er war auch der Erste, der diesen Schritt mit seiner Schrift Über das Geistige in der Kunst (1912) theoretisch reflektierte. Zunächst ging es ihm darum, jede Anmutung, es ginge bloß um Ornamentik, zu zerstreuen. Dazu kam eine ausdrückliche Ablehnung des Materialismus und Positivismus. Er konnte sich dabei auf eine Reihe von russischen Dichtern stützen, die dem Geistigen eine eigene Existenzform zubilligten. Das Geistige stand zugleich im Gegensatz zum Expressiven. Die theoretischen Überlegungen wurden neben einigen verstreuten Essays in dem 1926 erschienenen Werk Punkt und Linie zur Fläche, das seinem jahrelangen Wirken am Bauhaus eine theoretische Basis gab, fortgeführt. »Die rigorose Zurückweisung der empirischen Welt bei Kandinsky und Marc vor dem Ersten Weltkrieg war für die Entwicklung der abstrakten Kunst im 20. Jahrhundert so folgenreich, daß man hierüber oft vergißt, wie sehr ihr Werk in der damals schon mehr als hundertjährigen Tradition der Romantik steht, in der der Geist über die Materie triumphiert und die Kunst einen Weg bahnt zu den quasi-religiösen Erfahrungen von kindlicher Unschuld und apokalyptischer Zerstörung, von Entstehung und Untergang des Universums, und zu den Geheimnissen des Übernatürlichen, wie sie sich im Reich der Natur offenbaren.«

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