Neros Mütter

Neros Mütter
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Die Leichtlebige (Julia). Das Mannweib ­(Agrippina die Ältere). Die Herrschsüchtige ­(Agrippina die Jüngere): Die krassen Vor­urteile der Nachwelt über Mutter, ­Groß­mutter und Urgroßmutter von Nero haben sich gut gehalten. Dabei waren die Frauen der Kaiserdynastie selbstbewusste Rollenmodelle der Emanzipation vor zweitausend Jahren. Sie waren hochgebildet und steinreich, ritten über die Alpen und segelten auf dem Nil, empfingen Könige und kommandierten Soldaten. Dass Neros Mütter selbst Macht ausüben wollten, wurde ihnen zum Verhängnis: Sie wurden von den Männern ihrer Familie ver­bannt und ermordet, von der Geschichtsschreibung vergessen oder verdammt. Birgit Schönau schreibt ihre Biographien neu und beweist, dass der Kampf um weibliche Selbstbestimmung so alt ist wie Europa.

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Birgit Schönau. Neros Mütter

DIE KAISERFRAUEN. UND DIE MACHT IN ROM. Vorwort

ROM DER MÄNNER, ROM DER FRAUEN. Eine Einführung

JULIA. DIE GEFALLENE PRINZESSIN. Tochter des Bürgerkriegs

Heiratspolitik eines Emporkömmlings

Propagandaschlacht um die Frauen

Kindheit in der Großfamilie

Der Erhabene

Julia, Mutter der Dynastie

Augustus und die Doppelmoral

Opfer und Rebellion

Abschied von der Welt

AGRIPPINA. TRAGÖDIE EINER HELDENBRAUT. Traumpaar des Augustus

Mit Germanicus am Rhein

Feldherrin Agrippina

Mutter und Sohn an der Macht

Tod im Osten

Königin der Herzen

Die lästige Witwe

AGRIPPINA II. DIE KAISERIN. Eine Jugend zwischen Rhein und Rom

Alle Macht dem Bruder

Zerwürfnis mit Caligula

Ein Außenseiter wird Kaiser

Claudius und die Frauen

Endlich Kaiserin

Die Frau an der Macht

Giftmörderin Agrippina?

ENDE EINER. FRAUENDYNASTIE. Epilog

Literatur. QUELLEN (AUSWAHL)

LITERATUR (AUSWAHL)

Anmerkungen. ROM DER MÄNNER, ROM DER FRAUEN. Eine Einführung

JULIA. DIE GEFALLENE PRINZESSIN. Tochter des Bürgerkriegs

Die Heiratspolitik des Emporkömmlings

Propagandaschlacht um die Frauen

Kindheit in der Großfamilie

Der Erhabene

Julia, Mutter der Dynastie

Augustus und die Doppelmoral

Opfer und Rebellion

Abschied von der Welt

AGRIPPINA. TRAGÖDIE EINER HELDENBRAUT. Das Traumpaar des Augustus

Mit Germanicus am Rhein

Feldherrin Agrippina

Mutter und Sohn an der Macht

Tod im Osten

Königin der Herzen

Die lästige Witwe

AGRIPPINA II. DIE KAISERIN. Eine Jugend zwischen Rhein und Rom

Alle Macht dem Bruder

Zerwürfnis mit Caligula

Ein Außenseiter wird Kaiser

Claudius und die Frauen

Endlich Kaiserin

Die Frau an der Macht

Giftmörderin Agrippina?

ENDE EINER FRAUENDYNASTIE. Epilog

Spiritus Loci

Zeittafel. v. Chr

n. Chr

JULISCH-CLAUDISCHE. DYNASTIE

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Julia und die Agrippinas

Drei Frauenleben im alten Rom

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Im Senatorenstand gab es keine Berufstätigkeit, weder für Männer noch für Frauen. Auch bei der Bildung wurden gemeinhin wenig Unterschiede gemacht. Töchter wie Söhne wurden von griechischen Lehrern erzogen, die ihnen Grundzüge der Grammatik und der Mathematik, in selteneren Fällen auch Philosophie und Rhetorik beibrachten. Bildung gehörte für die Mädchen zum notwendigen Gepäck, um sich möglichst Gewinn und Prestige bringend für ihre Ursprungsfamilie zu verheiraten. Liebesheiraten waren Glückssache, von den Vätern vereinbarte Verbindungen üblich. Das Mindestalter für die Hochzeit lag für Mädchen bei vierzehn Jahren, aber Verlobungen im Kleinkindalter waren, wie wir noch sehen werden, keine Ausnahme.

War sie erst einmal matrona (Ehefrau), so hatte die Oberschichts-Römerin eine Menge Freiheiten. Ihre Teilnahme an Gastmählern, wo Männer und Frauen selbstverständlich nebeneinander lagen, war nicht nur normal, sondern ausdrücklich erwünscht. Idealerweise konnten Frauen bei einem solchen convivium geistreich über Kunst, Literatur und Philosophie plaudern, allerdings ohne mit ihrem Wissen anzugeben und die anwesenden Männer übertrumpfen zu wollen. Dieser Balanceakt für die gebildete Frau war schon im alten Rom nichts Neues.

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