Отрывок из книги
»Dame und Schwein«, ist ein phantasievoller und ironischer Reigen, dessen sechs Erzählungen ein Wechselspiel von Eros und Sprache sind. Auf der Suche nach einer erotisierend-provozierenden Anregung für eine neue Geschichte, bittet ein Dichter seine treue Leserin und Buchhändlerin um die detailgetreue Nachstellung des bekannten Aktbildes »Pornocratès« von Félicien Rops in seiner Wohnung.
Bodo Kirchhoff ist nicht nur als Verfasser groß angelegter Romane bekannt, auch in der Kurzform brilliert der renommierte Stilist seit mehreren Jahrzehnten.
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Nein heiße das, sagte sie und wollte dann wissen, wo er denn lebe. Da käme als erstes der Tierschutzverein. Danach kämen Gesundheitsamt und Ordnungsbehörden. Da müßte er ihr schon Genehmigungen zeigen. Und außerdem: Nicht eines ihrer Schweine sei zu haben für so einen Kram. Schluß.
P. sagte nichts mehr, er legte auf; er fühlte sich elend. Und um durch die Forderungen des Tages nicht noch weiter von der Welt entfernt zu werden, zog er das Sofa wieder aus, legte sich hin und begann zu grübeln. Es wäre wohl am besten, grübelte er, das Schwein zu betäuben. Dann könnte es mit Hilfe von zwei Arbeitslosen, die sich ja finden ließen, in einer Umzugkiste ins Haus und in die Wohnung geschafft werden. Aber zu welchem vernünftigen Zweck? Was könnte man angeben? Vielleicht sollte er einfach behaupten, an einer Rehabilitierung des Schweines zu schreiben, was nur gelingen könnte, wenn er ein Schwein in seiner Wohnung hätte; der Tierschutzverein wäre damit gewonnen. Doch wie die sture Frau vom Land, wie das Gesundheitsamt, wie die Ordnungsbehörde auf seine Seite bekommen? Durch Bestechung natürlich; aber womit bestechen? Es kämen nur Freiexemplare seiner Bücher in Frage, mit Widmung; nur, würde das reichen? Hier müßte dann sein Name zählen; doch wie hoch steht sein Name im Kurs? Und herrscht nicht gerade in Behörden wieder das alte feindselige Klima bezüglich schwieriger Kunst? Demnach bräuchte er Beziehungen; bloß zu wem? Auf sein kleines Verhältnis mit der Kulturdezernentin durfte er nun wirklich nicht bauen. P. grübelte weiter, den ganzen Tag, und vom Grübeln erschöpft, schlief er auf seinem Sofa ein und erwachte erst, als seine Wohnungsklingel am anderen Vormittag schrillte.
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