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»Herr Hauptmann, ach, o halten Sie doch jetzt die Fresse, in diesem Augenblick ertrag’ ich Unsinn nicht!« – Heinrich Bolls lyrisches Werk.
Wenn man an Heinrich Boll denkt, denkt man an Prosa. Und doch hat er zeitlebens auch Lyrik geschrieben, von den jungen Jahren an bis ins hohe Alter. Die Gedichte sind kein Nebenprodukt seines Schreibens, sondern wichtiger Werkbestandteil. Diese bibliophile Ausgabe macht sie zum ersten Mal sorgsam ediert verfugbar. Boll als Lyriker entdecken, hei?t, einen Autor in seiner Stimmfindung erleben. Angefangen bei den ersten lyrischen Gehversuchen, in denen deutlich sein fruher Lekturekanon mitschwingt (und sich alles ordentlich reimt!), uber freie Klangexperimente wie dem Gedicht »Preu?entum« (1938), das seinen Gegenstand in eine absurd-militaristische Lautfolge zerlegt – »Ra Ta, / Tra Ra / Ra Ta Ta! […] Romm, Bomm, Bomm …« – bis zu den spateren Texten, aus denen ein Boll spricht, den man im Ohr zu haben meint: mit all seinem warmen und doch immer scharfzungigen Humor, seiner gelassenen Menschenfreundlichkeit, seiner politischen Wachsamkeit.
Die Veroffentlichung einer so umfassenden Auswahl mit teils unveroffentlichtem Material ist eine Premiere. Und ein Geschenk fur alle, die Boll bereits gut kennen oder auch uber die kurze Form neu kennenlernen mochten.