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Als Heinrich Boll 1972 den Literaturnobelpreis erhielt, wurde er als einer der bedeutendsten Romanciers seiner Zeit gewurdigt. Mindestens ebenso gro? ist sein Rang als Meister der kurzen Form. Dieser Band prasentiert Bolls Erzahlungen aus vier Jahrzehnten!
Es beginnt im Jahr 1937 mit der Erzahlung »Jugend« und endet 1982 mit der Humoreske »In welcher Sprache hei?t man Schneckenroder?«: Heinrich Boll hat seine literarische Laufbahn mit Kurzgeschichten eroffnet, und er ist diesem Genre Zeit seines Lebens treu geblieben. Der Erfolg der fruhen Erzahlungen aus den Jahren nach dem Krieg setzte sich in den 1950er- und fruhen 1960er-Jahren fort, in denen Boll die kurze literarische Form zur Vollendung fuhrte.
Der von Jochen Schubert herausgegebene Band bietet eine umfassende Auswahl aus dem erzahlerischen Werk Heinrich Bolls und folgt dabei mehreren Gesichtspunkten: Neben den bekanntesten Erzahlungen stehen solche, die aufgrund ihres Themas und ihrer Erzahlweise reprasentativ sind, und andere, die bisher noch gar nicht oder nur an schwer zuganglichen Orten veroffentlicht wurden.
Die insgesamt 75 Erzahlungen dokumentieren auf anschauliche Weise das Schaffen Bolls in diesem Genre, bieten eine Fulle von Lesestoff und dazu unter dem Titel »Gibt es eine deutsche Story?« einen nicht mehr zuganglichen Essay Bolls aus dem Jahre 1953. Der Band wird erganzt durch ein editorisches Nachwort des Herausgebers.