Rookies Cowboys
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Brandon Kantona. Rookies Cowboys
Impressum. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. Für den Inhalt und die Korrektur zeichnet der Autor verantwortlich
ISBN Printausgabe: 978-3-7103-4622-4. ISBN e-book: 978-3-7103-4681-1. Lektorat: Heinz G. Herbst. Umschlagfoto: Thomas Kraus 2019 Bruck/Mur. Umschlaggestaltung, Layout & Satz: united p. c. Verlag. Innenabbildungen: S. 5, 206: Michael Terler 2019 Thörl. S. 316: Patrick Einzinger 2019 Bruck/Mur
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Kapitel 14. „Die lachende Höhle“ Der nächste Tag brach an. Obwohl die Freunde geschafft vom Vortag waren, konnten sie dennoch keinen Schlaf finden. Was würde mit ihnen nun geschehen? Diese Ungewissheit und die Tatsache, dass die Jungs in einer der ungemütlichen Zellen gemeinsam zusammengepfercht wurden, war der Grund für die nicht erholsame Nacht. Ihre innere Ruhe fehlte, und auch wenn einer von ihnen es trotzdem schaffte einzuschlafen, zwangen nicht langandauernde Alpträume sie zum Erwachen. Lieber würden sie draußen im Freien auf einem Fels schlafen als hier in diesem stickigen und versifften Loch. Noch dazu waren sie völlig ratlos über die merkwürdigen Beschuldigungen des Hauptmanns. Wo sind sie da bloß hineingeraten, und wie kommen die Jungs da wieder raus? Nach stundenlangen Qualen des Halbschlafs sperrten plötzlich Wachsolden ihre Zelle auf und leuchteten mit einer brennenden Fackel in den Raum. „Tagwache! Hier sind eure gewaschenen Sachen! Zieht sie an, und dann mitkommen, beeilt euch!“, rief einer der Bediensteten zu den Gefangenen. Es dauerte wenige Minuten, bis sich die Freunde an das grelle und lodernde Licht der Fackel gewöhnten. Nachdem sie sich angezogen hatten, brüllte ihnen einer der Soldaten zu: „Nicht so lahm, raus mit euch, und stellt euch in eine Reihe auf!“ Noch vor der Zelle und der Forderung nachgegangen, bekamen Julian, Jim, John, Jerry und Jason jeweils ihre Hände mit einem stabilen Seil gefesselt. „Los, auf geht’s, jetzt machen wir einen schönen Schulausflug!“, sprach einer der Wachleute weiter. Die frische Morgenluft beflügelte die Gefangenen, als sie das dunkle Erdloch verließen, und ein Konvoi von halboffenen Planwagen wartete bereits auf sie. Aber nicht nur auf die Freunde, sondern auf sämtliche Gefangene, welche sich in Händen der britischen Armee befanden. Nach und nach reihten sich immer mehr gefesselte Personen auf, bis sie systematisch für die jeweiligen Gespanne eingeteilt wurden. Die ersten Sonnenstrahlen am Horizont erhellte, das Hügelland, und erst dann konnten die Jungs erkennen, dass die Wagen für einen Gefangenentransport vorgesehen waren. Auf den Fuhrwerken waren je zwei großräumige Käfige befestigt, die sich nahtlos zusammenfügten. Mit einer Namensliste kam ein Soldat nun zu den jungen Cowboys und teilte laut einigen Wachmännern mit: „Diese fünf Spione, Wagen vier, Wagen vier!“ Sofort leiteten fünf Bedienstete die junge Bande zusammen zu ihren vorgesehenen Planwagen. Während sie dort hinschritten, fragte Jason einen diesen Wachleute: „Wo bringt ihr uns hin, was habt ihr mit uns vor?“ Doch die Frage wurde ignoriert. Lediglich bekam Jason einen aussagekräftigen Stoß in die gewünschte Richtung. Nachdem die Jungs nun in die nächste Zelle gepfercht worden waren und ein Soldat gerade die Käfigtür verschloss, fragte Julian diesen: „Ähm, Sir, wir haben unsere Waffen noch gar nicht zurückbekommen, wann bekommen wir denn die wieder?“ „Euch werden noch die Witze vergehen!“, antwortete der Soldat barsch und stieg auf den Fahrersitz. Trotz all dem versuchten die Jungs, es sich im Zwinger irgendwie gemütlich zu machen, um den fehlenden Schlafbedarf nachzuholen, als plötzlich eine raue Stimme ihr Vorhaben unterbrach. „Also ihr seid ja komische Käuze, ausgeliefert zu sein und trotzdem nicht einknicken, das gefällt mir! In eurem Alter war ich noch ein richtiger Hosenscheißer!“ Die Freunde realisierten erst jetzt, dass im zweiten Käfig auf ihrem Gespann auch noch drei weitere Gefangene eingesperrt waren und wussten nicht, was sie dazu antworten sollten. „Wow, seid ihr so cool, dass ihr nicht mal uns Veteranen Beachtung schenkt? Mir blutet das Herz! Falls ihr doch mal auf einen Smalltalk Lust habt, dann meldet euch, wir sind doch jetzt Nachbarn“, brummte der Gefangene grinsend, woraufhin die anderen zwei laut zu lachen begannen. Nach genauerem Betrachten erkannte Julian den Häftling und rief ihm zu: „Hey, wir kennen dich doch, du warst doch in Salty Rocks vor dem Präsidium mit massenhaft vielen Männern, ihr wolltet in den Krieg ziehen, aber die Marshalls brauchten euch nicht, weil ihr zu alt wart! Ganz bestimmt sogar, diese Narbe am Gesicht ist unverwechselbar!“ Die Gefangenen waren beeindruckt über die Erkenntnis des jungen Mannes und grübelten in ihren Erinnerungen, als sich plötzlich das Gespann, auf dem sie sich befanden, zu bewegen begann. Es ruckelte und rumpelte ungemütlich, aber es dauerte nicht lange, bis sich die Häftlinge auch an diese unangenehme Sache gewöhnten. „Tut mir leid, Burschen, ich beziehungsweise wir können uns an euch gar nicht erinnern“, entschuldigte sich einer der Gefangenen. Auch die übrigen Freunde konnten sich langsam an das damalige Ereignis erinnern und wühlten weiter in ihrem Gedächtnis. „Ach ja, stimmt, der große, gefährlich aussehende Typ. Warum seid ihr gefangen genommen worden, was ist mit euch passiert, und wo sind eure ganzen Männer hin?“, fragte Jason respektvoll. Der Bekannte rückte näher zu den Jungs und begann zu erzählen. „Ja, genau ich bin der Scharmützel-Anführer Eduard Fantimleu, aber ihr dürft mich gerne Grizzly nennen. Pah, diese verdammten Rotröcke! Wie ihr ja wisst, wollten die Yankees mit uns nicht kooperieren, somit wollten einige von uns etwas beweisen. Wir waren nicht viele Männer bei dieser waghalsigen Mission, vielleicht ein paar Dutzend. Na, jedenfalls wollten wir bei den Leuten im Präsidium brauchbare Aufklärungsinformationen ausfindig machen oder wenigstens im Hinterhalt einige hohe Tiere vom Empire erledigen und abliefern, doch dann gerieten wir selbst in eine Falle. Ich sag’s euch, diese Königlichen sind ganz schön gerissen. Sie ließen acht ganze Handelskutschen von nur zwanzig Reitern bewachen, und wir sahen dies als unsere Chance, die Sache zu übernehmen. Pah, von wegen nur zwanzig galoppierende Arschlöcher, fünfhundert Meter weiter spazierte fröhlich eine verfluchte Brigade hinterher und überrannte uns, wie ein Plumpsklo bei einer Raramuri-Kochveranstaltung. Trotzdem brachten ich und meine Männer diese Rotröcke ziemlich ins Schwitzen, meine Lieben. Die dachten wohl, dass sie uns mühelos vom Platz fegen würden, aber da haben diese Bastarde eine Gabel zum Löffeln einer Suppe benutzt. Doch leider mussten wir uns letztendlich ergeben, zumindest wir drei. Wirklich gute Männer ließen an jenem Tag ihr Leben, aber wir wissen genau, dass sie stets bei uns sind, wisst ihr, ein Scharmützel ist immer ein Scharmützel, egal ob tot oder lebendig.“ Gespannt und mit ihren Gesichtern an die Käfigstange gepresst, verfolgten die jungen Cowboys diese dramatische Geschichte, und bei einigen von ihnen rollte sogar eine Träne. Als die Freunde in die narbenreichen Fratzen der Veteranen blickten, konnten sie keinerlei Furcht, Hoffnungslosigkeit oder gar Enttäuschung erkennen, nein. Fantimleu und seine Männer strotzten nur so vor Ehrfurcht. Sie verloren mutiger Krieger, ihre Wege wurden gekreuzt, ihre Dienste wurden abgewiesen, weil sie als unbrauchbar eingestuft wurden und nun in den Händen ihres Feindes. Trotz all dem bewahrten sie ihre herkömmliche Stärke und Solidarität, ab und zu grinsten sie sogar, als hätten diese Männer vor wenigen Tagen nur eine lächerliche Rangelei gehabt, und genau dies beeindruckte die jungen Freunde enorm. Auch die Bande wollte eines Tages mal so erbarmungslos ihre noch so utopischen Ziele verfolgen, erst dann würden die Anfänger-Cowboys vielleicht als richtige Männer wahrgenommen werden. Nun teilten sie sich alle dasselbe Schicksal, vom Hunger und vom Durst geplagt, wussten sie dennoch, dass dieses Leid noch eher auszuhalten wäre als das, was noch auf sie zukäme. Es wurde Vormittag, und in Salty Rocks war kein einziges Wölkchen am Himmel zu sehen. Im Präsidium hingegen zogen sprichwörtlich dunkle Wolken auf. Marshall Karpur verließ frisch operiert die Krankenstation, die sich ebenfalls im Präsidium befand, obwohl ihm die Ärzte davon abrieten, die stationäre Einrichtung jetzt schon zu verlassen. Dem Inder aber kümmerte es wenig, und so schlenderte er bandagiert in sein gemütliches Büro. Wie gewohnt setzte sich Karpur auf seinen ledernen Drehstuhl und orderte etwas via Lautsprecher bei seiner Empfangsdame. „Margreth, oh, Margreth, Apfelkompott, sofort!“ Der Blondine lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie nach mehreren Tagen wieder die nervige und schrille Stimme ihres Vorgesetzten wahrnahm, und sie antwortete hektisch: „Augenblicklich, Sir, ist sofort unterwegs!“ Einige Minuten später, als Karpur schon seinen gewünschten Apfelkompott zu verzehren begann, starrte er gespenstisch auf das Fahndungsbild von Jack, welches der Inder auf der Wand gegenüber seines Schreibtisches mit einem Dolch befestigt hatte, und sprach schmatzend zu sich: „Eine Woche Bettruhe, ja klar, sehe ich so aus, als würde ich nur in der Nase bohren wollen? Ich werde erst ruhen, wenn Stormway-Digger Madenfutter ist.“ Kaum war Margreth wieder zu ihrem Arbeitsplatz bei der Rezeption zurückgekehrt, bekam sie erneut einen Anruf vom Präsidiums-Führer, woraufhin sie erschrak. „Margreth, Margreth, wo in Vishnus Namen steckt denn Benedikt?“ „Sir, er empfängt gerade draußen vor dem Präsidium die angeheuerten Sharkboys“, antwortete sie prompt. Plötzlich konnte man laut und deutlich aus den Lautsprechern hören, wie die Kompottschale zu Bruch ging und der Inder verärgert ins Mikrophon brüllte: „Wollt ihr alle mich eigentlich verarschen? Die sind schon hier, und ich weiß noch nicht Bescheid? Mir brennt hier gleich das Gesicht! Margreth, du und Benedikt habt jetzt genau fünf Minuten, dass die Sharkboys in meinem Büro angetanzt kommen, sonst sorg ich dafür, dass ihr keine Arbeit in diesem Land findet!“ Panisch ging die Empfangsdame sofort der Drohung nach und begab sich rasch auf die Suche nach dem Assistenten. Nur wenige Menschen kannten diesen Ausdruck „Sharkboy“, und noch unwahrscheinlicher war es, dass sie Näheres erklären konnten. War auch kein Wunder, denn es gab nicht viele Personen, die diesen Titel trugen, weil nur für die Skrupellosesten und mental Stärksten Identitäten verliehen wurden und dies erst nach einer dreizehnjährigen Ausbildung. Sharkboys waren nichts anderes als professionelle Auftragskiller mit besonderen Fähigkeiten. Sie waren flink, hinterhältig, gemeingefährlich, und egal welche Aufgabe man ihnen erteilt hatte, sie wurde stets mit Bravur erfüllt. Ihren besonderen Namen bekamen sie verliehen, weil diese Männer sich meist auf hoher See befanden, sowie begabte Segler und Schwimmer waren. Diese Eliteeinheit, eine Mischung aus Mördern, Piraten und dem herkömmlichen Cowboy, hatte nur zwei Bedingungen: eine gute Bezahlung und absolute Anonymität ihrer Identitäten. Deswegen verdeckten sie ihre Gesichter mit Halstüchern oder gar mit dezenten Masken. Lediglich ihre Augen waren zu sehen. Je nach Ziel und Bezahlung wurden die Besten geeigneten Sharkboys zum Auftraggeber übermittelt. Marshall Karpur hatte nun gleich zwei von diesen gnadenlosen Killern bestellt, die schon auf dem Weg zu seinem Büro mit Benedikt und einer anderen mysteriösen Person waren. Fast alle Tätigkeiten wurden für den Moment eingestellt, als der Assistent mit den absonderlichen Gestalten das Präsidium betrat, weil jeder im Gebäude einen neugierigen Blick erhaschen wollte. Einige konnten schon erahnen, wer diese Personen sind, anderen wiederum konnte man deutlich die Ratlosigkeit an ihren Gesichtern ablesen. Da waren sie nun, die Sharkboys, und sie betraten das Büro des Inders. Obwohl sie von derselben Organisation stammten, könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Der eine war ziemlich klein, hatte ein braunes Halstuch über seiner unteren Gesichtshälfte wie bei einem Gangster, einen dunkelbraunen Dreispitz, und seine ebenfalls in Braun gehalten Kleidung glich einer aus Leder bestehenden Rüstung. Diese Uniform war mit vielen Nieten, Riemen, Metallringen und Funktionstaschen mit genügend Stauraum für Munition oder für diverse Werkzeuge ausgestattet. Ebenfalls hatte dieser Mann wie ein gewöhnlicher Cowboy einen Waffengürtel umgeschnallt. Der andere mittelgroße Sharkboy war viel schlichter unterwegs, dennoch außergewöhnlich. In Dunkelblau trug er eine Art Kutschermantel, nur viel edler, sowie einen nach oben gefalteten Dreispitz, wodurch diese Person viel größer erschien, und eine dunkle und ebenso edle Mundmaske. Außerdem trug er noch eine Brille und schwarze Lederhandschuhe, womit er mit einer Hand einen kleinen Koffer schleppte. Die Definition dieser Person glich mehr einem Arzt als einem gefährlichen Killer. Doch noch ein dritter Mann begleitete die ungleiche Truppe. Schon etwas älter und wie ein Geschäftsmann gekleidet, kam er als Letzter in Karpurs Büro. Auffallend waren seine langen schwarzen Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden wurden, und sein gepflegtes Auftreten. „Marshall Karpur, Sir, die gewünschten Sharkboys, und dieser Herr ist Mister Dubulu, die Ansprechperson“, kündigte Benedikt an und nahm hinter seinem Vorgesetzten die übliche Stellung ein. Wie nach jeder Speise hatte der Inder ständig klebrige Hände und irgendwo Essensreste im Gesicht hängen, doch die Neuankömmlinge schenkten dieser grotesken Unart keine Aufmerksamkeit, sie schüttelten ihm sogar die Hand. Nach der Kennenlern-Phase kam Herr Dubulu gleich zur Sache und sprach mit sanfter Stimme: „Es ehrt, dass ein hoch angesehener Staatsmann unsere Dienste in Anspruch nehmen will, aber nun zur meiner Person. Ich bin ein Provider. Unsere Agenten, also so nennen wir unsere Sharkboys, dürfen während der gesamten Operation kein Wort sprechen. Für diverse Kommunikation oder für Befehle bin ich zuständig und werde Ihnen, Marshall Karpur, bis die Aufträge erfolgreich abgeschlossen sind, höchstpersönlich beistehen. Ich stelle nun unsere Agenten vor: Für die Zielperson El Flarott haben wir für Sie den etwas kleineren, aber gefährlichen Agenten, wir nennen ihn Sandschatten, weil er kaum zu entdecken ist. Dieser Sharkboy beherrscht fünf Kampftechniken und ist sehr athletisch. Für die Hauptzielperson, welche Sie, Herr Karpur, gerne lebendig in Empfang nehmen würden, haben wir für Sie Professor Chem. Wie der Name schon erahnen lässt, ist dieser besondere Sharkboy mit allen chemischen Mittel und Formel vertraut. Manche nennen ihn auch der Einschläferer, weil er mit seinen speziellen Injektoren-Patronen, welche er mit verschiedenen Substanzen füllen kann, Ziele sauber ausschaltet.“ Man erkannte die positive Reaktion des Präsidium-Führers durch sein schäbiges Grinsen und rieb sich dabei ungeduldig bei den Händen. „Benedikt, warum kannst du auch nicht so cool sein wie diese Typen“, beschwerte sich der Inder bei seinem Assistenten, erhob sich von seinem Platz und bemusterte die Auftragskiller genauer. Als der Marshall bei jedem Sharboy langsam umherkreiste, konnte er das tiefe Schnauben unter ihren Gesichtsmasken wahrnehmen, und schelmisch fragte er: „Wann können wir anfangen?“ „Na sofort!“, antwortete rasch der Provider, holte eine Art Radar-Ortungsgerät aus seinem Jackett und stellte diesen auf Karpurs Schreibtisch. Noch bevor Fragen bezüglich des Geräts aufkamen, schnippte Mister Dubulu mit beiden Händen, und die Sharkboys starteten ihren Auftrag. Übrig blieben ratlose Gesichter von dem Inder und dem von Benedikt, die der Provider sofort mit der Erklärung brach: „Keine Sorge, meine Herren, Ihre Aufträge sind so gut wie erledigt. Die Daten über die zwei Ziele, die Sie uns zugeschickt haben, sind wir äußerst gründlich durchgegangen. Da wir über sehr fortschrittliche Technologien verfügen, reichen nur kleinste Anhaltspunkte, und wir wissen sehr genau, wo sich die Klienten aufhalten. Um euch Näheres über diese genannte Technologie zu verraten, hab ich Ihnen, meine verehrten Herren, ein sogenanntes GPS-System zur Beobachtung bereitgestellt. Wie Sie auf dem kleinen Bildschirm deutlich erkennen können, ist der schwarze Punkt Professor Chem und der braune natürlich Sandschatten. Diese virtuelle Karte zeigt Ihnen die Ortsnamen, Kilometer und die Zeit an. Wie Sie bereits eindeutig sehen können, sind unsere Agenten schon ziemlich rasant unterwegs. Sollte einer der farbigen Punkte wieder in Richtung Präsidium verlaufen, dann können Sie schon den Auftrag als erledigt sehen. Sollte jedoch ein Punkt erloschen sein, was ich aber stark bezweifeln werde, dann ist einer der Agenten ausgeschaltet worden, denn diese Signale sind mit ihrem Puls verbunden. Wie bereits erwähnt werde ich hier mit Ihnen die Beobachtung durchführen. Wir selbst sind davon überzeugt, dass diese Operation erfolgreich wird, daher müssen Sie uns erst bezahlen, wenn unsere Agenten ihre Arbeit geleistet haben.“ Die beiden Staatsbediensteten waren über die organisatorische Handlung der Auftragnehmer für einige Sekunden sprachlos, bis Marshall Karpur sich sammelte, nochmals Herrn Dubulu die Hände schüttelte und sich angetan dazu äußerte: „Ich habe mich gerade in Sie verliebt.“ Jenseits von beflügelten Gefühlen waren Jim, John, Jason und Jerry, jedoch schafften sie es irgendwie, doch noch im fahrenden Käfig ein wenig Schlaf nachzuholen. Julian hingegen amüsierte sich prächtig mit dem Scharmützel-Anführer, während sie ihre Erlebnisse teilten. Natürlich übertrieb der Greenhorn mit seinen Erzählungen maßlos, dennoch schien die Geschichte für Fantimleu plausibel zu sein, weil die Jungs, so wie er selbst, Kriegsgefangene waren. „Junge, Junge, ihr seid ja richtig hart unterwegs, da wird es mir richtig warm ums Herz. Wenn ich bloß auch nur als junges Gemüse so viele Sachen erlebt hätte. Hör zu, mein Freund, wie wir alle wissen, wird dies wahrscheinlich unsere letzte romantische Kutschenfahrt. Außerhalb von Salty Rocks habe ich mit meinen übrigen Männern ein Feldlager. Falls wir diese Sache hier irgendwie überleben sollten, könnten wir in Kontakt bleiben. Meine Faxnummer ist fünf, fünf, acht, fünf, fünf, Durchwahl siebenunddreißig, vergiss nicht, Durchwahl siebenunddreißig“, sprach der Grizzly behutsam. Mit großen Augen nickte Julian und versuchte sich die Nummer einzuprägen und wiederholte „Fünf, fünf, acht, fünf, fünf, Durchwahl siebenunddreißig, das ist voll cool!“ Plötzlich wurde es dunkel im Käfig, weil sie in einen dichten Nadelwald fuhren. Aber nicht nur das Umfeld änderte sich, sondern einfach alles. Der Duft, die Geräuschkulisse, sogar die holprige Fahrt entwickelte sich angenehm, weil das Gespann nun auf abgefallenen Nadelblättern dahinglitt
„Outro“ Niemandem erzählte Jason von seinem seltsamen Erlebnis beim Apfelbaum. Da war er so ähnlich wie sein Vater. Nach der ganzen Sache betrachtete er sein Leben ganz anders. Er war nun geistreicher und verlor nicht mehr so schnell die Geduld. Natürlich war er jetzt auch kein Engel, aber dennoch gab er sich ständig Mühe, um dazuzulernen. Julian war immer noch derselbe flippige Typ, der auf Glänzendes abfuhr. Was der junge Kerl aber nicht wusste war, dass seine Zuckerdose einen unfassbaren Materialwert hatte. Die Zwillinge Jim und John brauchten schon noch einige Tage, bis sie sich vom ganzen Trubel erholten und fingen erst wieder mit ihrer gewohnten Diskussion an, nachdem Sweet Home aufgebaut wurde. Als das Dorf fast zu seinem ursprünglichen Glanz zurückfand und alle wieder in richtigen Betten schlafen durften, war Jerry ausnahmsweise weiterhin der Sheriff, was er mit vollem Stolz begrüßte. Bis auf die Waffenkammer war Jerrys Haus fast identisch mit dem Vorgänger. In Herbal County zogen die Briten ab, und Amerika wurde unabhängig. Da es in der Region friedlicher geworden war, durfte der kleine Sheriff nun regelmäßig die Schulbank drücken. Jack schuftete weiterhin für den Büffelbauern, da er noch immer die Fußfessel hatte. Jeffrey verriet ihm nie, dass diese Fessel nicht funktionierte, er wollte sich doch nicht selbst verraten. Ohnehin musste Jack ihm die Schulden abarbeiten. Jasons Vater glaubte bis damals nicht an die Geschichte mit dem Fax. Seitdem Ferguson Cornhill das Gebiet übernommen hatte, versah er Sweet Home mit einer neuen Kapelle, einem neuen und diesmal geordneten Friedhof sowie mit einer neuen edlen Ortstafel. Außerdem wurde Sweet Home zum ersten Mal in Landkarten verzeichnet. Nach zwei Jahren wurde das Dorf sogar zu einer Gedenkstädte unter dem Titel „Die unnötige Schlacht von Sweet Home“ gekürt. Regelmäßig besuchten Julian, Jim, John, Jerry und Jason ihre neu dazugewonnenen Freunde und auch umgekehrt. Der dicke Mexikaner, der eigentlich ein Grönländer ist, erholte sich nur schwer von seinen Verletzungen. Als immer mehr Menschen Bitter Valley bezogen und er von dort vertrieben wurde, verließ er mit einigen seiner Flötengang das Land und versuchte sein Glück nun in Kanada. Ringo blieb in Bitter Valley und versuchte es wieder als Pfarrer. Er wusste, dass ihm Gott für seine Taten verzeihen würde, daher restaurierte er die Kirche neu und bildete junge Messdiener aus. Die geheime Sharkboy-Agentur, die den hohen Verlust von Chem und dem Provider Dubulu beklagen musste, setzte nun alles darauf, die gesamte Operation, welche misslungen war, zu rechtfertigen. Und Rabat? Er verkroch sich derweil in den Sour Woods und tüftelte weiter an einem Plan, wie man die Region für sich beanspruchen konnte. Die fünf Rookie Cowboys erlebten bislang keine interessanten Abenteuer mehr. Oder doch? Na, mal sehen… Ach, noch was. Für die Verfilmung sammelt der Autor dieses Buches noch immer Unterschriften! Bedauernswert… Ende
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