Reiten nur mit Sitzhilfe

Reiten nur mit Sitzhilfe
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Описание книги

In der heutigen Reiterei spielen Zügel- und Schenkelhilfen die zentrale Rolle. Wir sehen sie als unabdingbare Notwendigkeit, auch wenn wir mehr oder weniger deutlich wahrnehmen, dass diese Reitweise das Pferd behindert und seiner Gesundheit schadet.
Dieses Buch stellt das zentrale Dogma der heutigen Reitlehren in Frage und erklärt, wie Reiten nur mit Sitzhilfen funktioniert. Es führt ein breites Spektrum wissenschaftlicher Daten zusammen und beschreibt ein völlig neues dynamisches Bild der Pferdebewegung. Dadurch wird ein Weg eröffnet, als Reiter die Bewegungssymbiose mit dem Pferd bewusst zu erlernen und so Zugang zu einer direkten Körperkommunikation zu finden.
Die Autorin stellt dafür die Bewegungsabläufe des Pferdes ebenso detailliert dar wie die neuronalen Abläufe von Bewegungen im menschlichen Gehirn. Reiten nur am Sitz bedeutet für sie differenzierte Kommunikation mit Körperteilen, die wir normalerweise nur unbewusst steuern. Über Jahrtausende haben Reitmeister damit gerungen, diesen Vorgang in Worte zu fassen. Keiner der historischen Reitmeister liefert eine vollständige Beschreibung, lediglich Bruchstücke. Mit dem Wissen aus der modernen Naturwissenschaft um die Biomechanik der Pferdebewegung ist es möglich, durch Schulung der eigenen Körperwahrnehmung die Fähigkeit zur differenzierten Kommunikation mit dem Reitersitz zu entwickeln. Unser bewusster Verstand muss sich dabei auf das konzentrieren, was er am besten kann – auf das Verstehen von Zusammenhängen.
Dieses Buch ist keine Reitlehre im landläufigen Sinn, sondern der Schlüssel und die Grundlage zum Verstehen von Reitlehren. Es erklärt die Neurobiologie, die entscheidende Vorgänge beim Reiten in unserem Unterbewusstsein verbirgt, so dass auch die besten Reitmeister nur Fragmente der Bewegungssymbiose zwischen Reiter und Pferd beschreiben. Dieses Buch setzt die Fragmente zu einem Gesamtbild zusammen!

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Brigitte Kaluza. Reiten nur mit Sitzhilfe

REITEN NUR MIT SITZHILFE

INHALT

VORWORT

1. NEURONALE STEUERUNG

Das Orchester – Gangmuster-Schaltzentren erzeugen die Körperbewegung

Der Dirigent – das Kleinhirn

Der Komponist – die Großhirnrinde

Die automatische Zielansteuerung

Die bewusste Steuerung einzelner Körperteile

Der Intendant – das limbische System

Lernen durch Konditionierung

Kommunikation

Teamarbeit

Spiel und Ziel – die unterschiedlichen Begabungen der menschlichen Gehirnhälften

2. DIE BIOMECHANIK DES PFERDEKÖRPERS

Einfache Modelle – das Pferderücken-Skateboard

Ein zweidimensionales Pferdemodell

Das dreidimensionale „Skateboard“- Modell der Pferdebewegung

Beine: Federn und Pendel

Die Rollbewegung der Hüft- und Schultergelenke

Der Pferderücken – Hydraulik und Dominosteine

Kraftübertragung – Taumelachsen und Kardanwellen

Die Muskulatur – Motoren und Zündzeitpunkte

Gangarten

Mithilfe der Multifidus-Muskeln kann das Pferd die Elastizität seiner Wirbelsäule und damit seine Gangarten beeinflussen

Die Rolle von Kopf und Hals in der Balance des Pferdes

Der Kopf als stabilisierendes Gegengewicht

Der Halsmuskel-Hilfsmotor

Das Pferd formt seinen Körper vom Kopf her in die Bewegung

Die Ganzkörperschwingung

Muskeln formen den Pferdekörper und erzeugen seine dynamischen Eigenschaften

Die meisten Bewegungen werden indirekt durch Sprungfedermechanismen erzeugt

Die Ausdauermuskulatur leistet exzentrische Muskelarbeit und unterstützt die Federkraft der elastischen Sehnen

Kraftmuskulatur wird zum Beschleunigen und Bremsen eingesetzt

Die Körperhaltung bestimmt den „Betriebszustand“ des Pferdes

Die horizontale Balance beeinflusst die Energieeffizienz der Pferdebewegung

Motorsteuerung und Betriebszustand

Wendungen

Biegung der Wirbelsäule mit gegenseitiger Rotation für die „beschleunigende Wendung“

Biegung der Wirbelsäule mit gleichseitiger Rotation für die „bremsende Wendung“ oder das „Bremsen in der Wendung“

Galopp und die natürliche Schiefe des Pferdes

Fassen wir die Energiespartricks des Pferdegalopps noch einmal zusammen (Abb. S. 71):

Ein Trainieren der Wendigkeit wirkt geraderichtend

3. DIE BIOMECHANIK DES REITENDEN MENSCHEN

Das Grundprinzip des Reitens – Gehen zu Pferd

Die Fortbewegungsweise des Menschen ist einzigartig unter den Wirbeltieren

Eingehen auf die Pferdebewegung – dynamische Muskelspannung

Eingehen auf die Pferdebewegung erfordert dynamische Muskelspannung

Der Federungsmechanismus der menschlichen Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist die Federung des Reiters

Zügelanlehnung ändert die Balance des Reiters

Das Kleinhirn des Reiters blockiert die Federung, wenn es die Bewegung nicht versteht

Das Schwingungszentrum in der Körpermitte

Die Verlagerung des Schwingungszentrums in die Körpermitte bewusst akzeptieren

Einwirken – das Pferderücken-Skateboard fahren

Die Biomechanik des Skateboardfahrens mit der Rumpfmuskulatur

Das Geheimnis des „Kreuz-Anziehens“

Die Sitzhilfen lassen sich in ihrer Intensität steigern

Orientierung im Raum für bewegte Reiter und der 1. Hauptsatz der Sitzhilfen

Die Wahrnehmung der Lage im Raum

Rot – die Mediansagittalebene von Mensch und Pferd (Abb. hier unten)

Blau – die Coronalebene des Menschen und Traversalebenen durch den Pferdekörper (Abb. hier unten)

Grün – die Horizontalebenen durch den Körper von Mensch und Pferd (Abb. hier unten)

Das „grüne Pedal“ im Körper des Reiters

Dreidimensionale Koordination

Der 2. Hauptsatz der Sitzhilfen und verschiedene Sitzweisen

Verschiedene Sitzweisen

Die Synchronisation des Reiters mit der Galoppbewegung

Die Galoppbewegung im Vollsitz

Die Taumelachsenbewegung im Galopp

Übrigens …

Wendungen reiten und der 3. Hauptsatz der Sitzhilfen

Die menschliche Balance in der Wendung

Das Pferderumpf-Akkordeon

Die Reiterhilfen in der Wendung

Die drei Hauptsätze und die Einwirkungen des Reiters

Sitzhilfen in der Wendung im Vollsitz

Sitzhilfen in der Wendung im Entlastungssitz

Sitzhilfen in der Wendung im Rennsitz

Wenden ist ein Dialog mit dem Pferd

Sättel

Die verschiedenen Sitzweisen erfordern unterschiedliche Sättel

Beispiele einiger Sättel und ihrer Konstruktionsweisen. Torsionsflexible Sättel

Mongolische und arabische Sättel

Westernsättel

„Englische“ Sättel

Dressursättel mit tiefem Sitz und Kniepauschen

Der Zaum – Kontrolle, Anlehnung oder Kommunikation?

Kontrolle

Anlehnung

Kommunikation

4. GYMNASTIK FÜR DAS REITPFERD

Der Einfluss des Reiters auf die Ganzkörperschwingung des Pferdes

Die Sitzweise des Reiters und die Balance des Pferdes

Die Auswirkungen von Anlehnung, Beizäumung und Hyperflexion

Nur das versammelte Pferd kann Zügelanlehnung anbieten

Stolze Schönheit auf Knopfdruck

Empfehlungen für die Gymnastik des Pferdes

Takt und Dissoziation

Empfehlungen für die Gymnastik des Pferdes

Wendigkeit und Versammlung

Die beschleunigende Wendung ist das wichtigste Instrument zur Gymnastizierung des Reitpferdes

Die bremsende Wendung kann der Reiter durch Zügeleinwirkung erzwingen

Die Form des Pferdekörpers ermöglicht die Wendung

Empfehlungen für die Gymnastik des Pferdes

Geraderichten und Seitengänge

Die natürliche Schiefe

Die Seitengänge

Der Sitz des Reiters in den Seitengängen

Seitengänge im Dressursport

Empfehlungen für die Gymnastik des Pferdes

5. REITEN UND REITLEHREN

Der Ursprung der Bewegungssymbiose: 5000 v. Chr. – 16. Jahrhundert

Die ersten Anfänge des Reitens

Die älteste schriftliche Reitlehre: Xenophon (430 v. Chr. – 354 v. Chr.)

Die Reitkunst im Mittelalter: Duarte I. von Portugal (1391–1438)

Die Entwicklung der Reitlehre in Europa: 16. – 18. Jahrhundert

Federico Grisone – „Gli Ordini di Cavalcare“ (1550)

Salomon de La Broue – „Le Cavalerice François“ (1602)

Georg Engelhard Löhneysen – „Della Cavalleria – Gruendtlicher Bericht von allem was zur Reutterei gehörig“ (1609)

Antoine de Pluvinel – L’Instruction du Roy en L’Exercice De Monter à Cheval (1623)

William Cavendish Duke of Newcastle – A General System of Horsemanship (1658)

René Descartes (1596–1650)

François Robichon de la Guérinière (1688–1751) – École de Cavalerie (1733)

Reittechnik und Reitsport im 19. und 20. Jahrhundert

François Baucher (1796–1873) – Méthode d’équitation basée sur de nouveaux principes (1833/1867)

Die Entstehung des Dressursports aus der militärischen Reiterei

Reiten im 21. Jahrhundert – die Zeit ist reif!

Die Zeit ist reif für ein kritisches Hinterfragen der etablierten Dogmen

Die Zeit ist reif für eine Renaissance des Reitens nur „am Sitz“

Die Zeit ist reif für eine Verabschiedung artifizieller Schönheitsideale

Die Zeit ist reif für einen konstruktiven Dialog

Die Zeit ist reif für eine kompromisslos ethische Reitweise

LITERATUR

Отрывок из книги

DR. BRIGITTE KALUZA

Die wissenschaftliche Grundlage

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Die Ursache liegt in der zweiten Aufgabe der Großhirnrinde, der isolierten Steuerung einzelner Körperteile. Die Fähigkeit hierzu ist bei landlebenden Wirbeltieren entstanden, denn es ist von offensichtlichem Vorteil, wenn man seine vier Beine nicht nur zusammen in einem Standard-Gangmuster zur Fortbewegung nutzen, sondern auch mal ein einzelnes Bein gezielt und separat bewegen kann, um etwa einem Loch auszuweichen oder nach etwas Essbarem zu greifen.

Um diese Funktion zu erfüllen, haben sich im Laufe der Evolution direkte Nervenbahnen von der Großhirnrinde vor allem zu den Extremitäten, zum Kehlkopf und zur Zunge entwickelt. Diese Nervenbahnen laufen nicht über die Gangmuster-Schaltzentren, sondern daran vorbei, denn sie sind dazu geschaffen, dem Bewusstsein einen direkten motorischen (steuernden) und sensorischen (fühlenden) Zugang zu all denjenigen Körperteilen zu verschaffen, die wir häufig bewusst, isoliert und mit großer Geschicklichkeit bewegen oder an denen wir detailreiche Information erfühlen wollen. Die Regionen der Großhirnrinde, von denen diese Nervenbahnen ihren Ausgang nehmen, heißen in ihrer Gesamtheit „Motorcortex“. Wir haben im Motorcortex eine bewusste Wahrnehmung unseres Körpers, aber diese ist stark verzerrt. Würde man den menschlichen Körper in denjenigen Proportionen darstellen, in denen seine Teile im Motorcortex repräsentiert sind, kämen zwei recht erheiternde Abbildungen heraus (Penfield & Boldrey, 1937), von denen die eine den „motorischen“ Homunculus (in den Proportionen der Steuerbarkeit) und die andere den „sensorischen“ Homunculus (in den Proportionen der Gefühlswahrnehmung) darstellt (Abb. oben). Völlig analog gilt dies im Übrigen auch für das Pferd – die Darstellungen eines motorischen und sensorischen „Hippunculus“ hätten Ähnlichkeit mit Jolly Jumper (dem Pferd des Cartoon-Helden Lucky Luke), also riesige Hufe und ein gigantisches Maul mit gewaltiger Zunge.

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