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Als ihr Mann Rüdiger sie verlässt, bricht für Roxanne eine Welt zusammen. In ihrem Schmerz ist sie nahezu handlungsunfähig und vernachlässigt sich und ihre 8-jährige Tochter Jennifer. Da holt ihr Vater, Alfred Konrads, sie zu sich nach Hause und versucht, sie wieder aufzubauen. Jennifer vermisst ihren Vater und leidet sehr unter den neuen Verhältnissen, die sie sich nicht erklären kann…
Eva Durham strich sich mit einer unendlich müde wirkenden Geste das Haar aus der Stirn und warf ihrem Mann einen verständnislosen Blick zu. Er war das, was man unter einem ausgesprochen schönen Mann versteht – schlank, ohne mager zu wirken. Sein tiefschwarzes Haar kräuselte sich, seine Haut war straff und gebräunt, seine Haltung war stolz und aufrecht. Pablo Durham war ein Mann, nach dem sich die Frauen umzudrehen pflegten, weil er so phantastisch aussah. Daß sich hinter dieser makellosen Fassade ein Mensch verbarg, der an Egoismus und Herrschsucht nicht mehr zu überbieten war, wußte niemand – außer ihr natürlich. Schließlich war sie seine Frau und kannte ihn besser als irgendein anderer Mensch. Pablo war Argentinier und gehörte zum Stab des argentinischen Konsulats. Er hoffte, bald selbst Konsul zu werden, denn seit fast einem Jahr vertrat er den argentinischen Konsul, der sehr krank war und sicher bald wegen seines lädierten Gesundheitszustandes in den Ruhestand gehen würde. Er hatte sich auf einer offiziellen Party in die reizende blondhaarige Eva Warner verliebt. Sie war Studentin gewesen und hatte sich etwas dazuverdient, indem sie bei Anlässen wie diesem dolmetschte. Auch ihr war der gutaussehende Argentinier, der ausgezeichnet Deutsch sprach, aufgefallen. Sie war geschmeichelt, weil er ihr zeigte, daß er sich in höchstem Maße für sie interessierte. Schon ein paar Monate später waren sie verheiratet gewesen. Eva war sich wie im siebten Himmel vorgekommen, denn Pablo verwöhnte sie maßlos. Der einzige bittere Teil ihrer Ehe war Pablos Mutter gewesen. Sie lebte in Buenos Aires auf dem vornehmen Landsitz der Durhams und führte dort ein Regiment, wie es wohl vor hundert Jahren üblich gewesen sein mochte. Mercedes Durham hielt alle Fäden in der Hand und feuerte jeden, der wagte, ihr zu widersprechen. Sie war die absolute Herrscherin, vor der man sich neigte, die man aber nicht liebte oder gar verehrte. Als Pablo und Eva ihr erstes gemeinsames Weihnachtsfest in Buenos Aires verbrachten, hatte sich herausgestellt, daß Eva und Mercedes einander zwar nicht gerade haßten, sich aber auch nicht besonders sympathisch waren. Mercedes ließ durch mehr oder weniger geschickte Andeutungen spüren, daß sie nicht gerade begeistert von ihrer deutschen Schwiegertochter war.
Eva Durham strich sich mit einer unendlich müde wirkenden Geste das Haar aus der Stirn und warf ihrem Mann einen verständnislosen Blick zu. Er war das, was man unter einem ausgesprochen schönen Mann versteht – schlank, ohne mager zu wirken. Sein tiefschwarzes Haar kräuselte sich, seine Haut war straff und gebräunt, seine Haltung war stolz und aufrecht. Pablo Durham war ein Mann, nach dem sich die Frauen umzudrehen pflegten, weil er so phantastisch aussah. Daß sich hinter dieser makellosen Fassade ein Mensch verbarg, der an Egoismus und Herrschsucht nicht mehr zu überbieten war, wußte niemand – außer ihr natürlich. Schließlich war sie seine Frau und kannte ihn besser als irgendein anderer Mensch. Pablo war Argentinier und gehörte zum Stab des argentinischen Konsulats. Er hoffte, bald selbst Konsul zu werden, denn seit fast einem Jahr vertrat er den argentinischen Konsul, der sehr krank war und sicher bald wegen seines lädierten Gesundheitszustandes in den Ruhestand gehen würde. Er hatte sich auf einer offiziellen Party in die reizende blondhaarige Eva Warner verliebt. Sie war Studentin gewesen und hatte sich etwas dazuverdient, indem sie bei Anlässen wie diesem dolmetschte. Auch ihr war der gutaussehende Argentinier, der ausgezeichnet Deutsch sprach, aufgefallen. Sie war geschmeichelt, weil er ihr zeigte, daß er sich in höchstem Maße für sie interessierte. Schon ein paar Monate später waren sie verheiratet gewesen. Eva war sich wie im siebten Himmel vorgekommen, denn Pablo verwöhnte sie maßlos. Der einzige bittere Teil ihrer Ehe war Pablos Mutter gewesen. Sie lebte in Buenos Aires auf dem vornehmen Landsitz der Durhams und führte dort ein Regiment, wie es wohl vor hundert Jahren üblich gewesen sein mochte. Mercedes Durham hielt alle Fäden in der Hand und feuerte jeden, der wagte, ihr zu widersprechen. Sie war die absolute Herrscherin, vor der man sich neigte, die man aber nicht liebte oder gar verehrte. Als Pablo und Eva ihr erstes gemeinsames Weihnachtsfest in Buenos Aires verbrachten, hatte sich herausgestellt, daß Eva und Mercedes einander zwar nicht gerade haßten, sich aber auch nicht besonders sympathisch waren. Mercedes ließ durch mehr oder weniger geschickte Andeutungen spüren, daß sie nicht gerade begeistert von ihrer deutschen Schwiegertochter war.