Burkhard Müller hat im Frühjahr 2009 mit sechs Morgenandachten im WDR eine bundesweite Diskussion losgetreten. Er vertritt die Ansicht, dass man als Christ nicht glauben muss, dass Jesus für unsere Sünden den Opfertod am Kreuz gestorben ist. Einerseits gab es begeisterte Zustimmung zu seinen klaren Argumenten und Ausführungen. Immer wieder wurden seine Worte als «befreiend» gekennzeichnet. Andererseits wurde er heftig kritisiert: er zerstöre die Mitte des christlichen Glaubens. Es kam zu heftigen Angriffen und zu der Forderung nach disziplinarischen Maßnahmen wie der Entfernung aus dem Sprecherteam des WDR. Burkhard Müller führt den Leser über die Sühnopfertheologie des Anselm von Canterbury zum Neuen Testament und sucht dort nach dem Sühnopfer-Gedanken. Er behandelt die vier Evangelien, sichtet die Abendmahlstexte, beschäftigt sich mit Paulus und seiner Sündenlehre und wendet sich auch dem Hebräerbrief zu. In alledem will er die alten Traditionen der Bibel und der Kirche nicht leichtfertig abschütteln, sondern sie zu einem guten Gebrauch in heutiger Zeit bewahren.
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Burkhard Müller. Für unsere Sünden gestorben?
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Jedem seine Botschaft
2. Das erste Fremdwort in dieser Sache: »Kondeszendenz«
3. Das zweite Fremdwort in dieser Sache: »Inkulturation«
4. Zurück zu Jesus!
5. Ein Beispiel: Das Gleichnis von den bösen Winzern (Markus 12,1–9)
6. Das Abendmahl
7. Lektüre einzelner Bibelstellen ohne »Opfertod-Brille«
8. Kreuzigung und Tod
9. Der Auferstandene
10. Paulus – vom Schriftgelehrten zum christlichen Theologen
11. Muss ich Paulus die Sünde glauben?
12. Die Kreuzestheologie
13. Hebräerbrief
14. Und wo bleiben die Sünden?
15. Abschied vom Sühnopferglauben
16. Die Heilsbedeutung des Todes Jesu
Ausgewählte Diskussionsbeiträge aus den Medien
Отрывок из книги
CMZ . Wir machen die guten Bücher. Seit 1979.
Darum haben wir in den Proben oft dieses Thema behandelt. Auch innerhalb der Gemeinde haben wir einen Seminarabend dazu gemacht. Mir wurde deutlich, dass ein großer Bedarf an theologischer Information und an Diskussion über die Sühnopfervorstellung besteht.
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Diese Vorstellung war lästerlich bei den Anhängern Jesu Christi. Sie mussten neue Bilder und Geschichten finden, die dieses Missverständnis ausschlossen. Hier half entscheidend die Vorstellung von der Jungfrauengeburt.
Dieser Jesus ist Sohn Gottes nicht durch den Beischlaf Gottes mit Maria, sondern er ist auf andere, auf wunderbare und geheimnisvolle Weise entstanden. Die Geburtslegenden Lukas 1f. und Matthäus 1f. erzählen davon.