Die Mormonen
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Busch Moritz. Die Mormonen
Erstes Kapitel. Sectenwesen in Amerika
Zweites Kapitel. Joseph Smith der Schatzgräber und Prophet. – Sidney Rigdon und der offenbarende Engel. – Ein Roman und die Verwandlung desselben in eine Bibel
Drittes Kapitel. Die Mormonen in Missouri und Ohio. – Zion im Westen. – Verfolgungen in Missouri und Triumphe in Illinois. – Die Wunderstadt Nauvoo und ihr Tempel. – Die Ermordung des Propheten und der Auszug aus Aegypten
Viertes Kapitel. Die Geschichte der Niederlassung am Salzsee. – Das Land Utah. – Die Heuschreckenplage. – Heimsuchung durch das Goldfieber. – Der Krieg mit den Rothhäuten. – Die Erfolge der Mormonen in Europa. – Neujerusalem. – Der große Tempel und die Fahne aller Nationen
Fünftes Kapitel. Der Glaube der Mormonen. – Die Quellen und das Princip. – Die Metaphysik der Secte. – Der große Hauptgott und Göttervater im Centrum des Universums. – Die Schöpfung und der Sündenfall. – Krieg im Himmel. – Die Existenz der Menschengeister vor dem Leben auf Erden
Sechstes Kapitel. Noch ein Wort über die Natur des Menschen. – Seelenwanderung und Auferstehung. – Die Gnadengaben und Gnadenmittel der erneuerten Kirche. – Die Art des Gottesdienstes in Deseret. – Ein Mormonenconventikel in Dayton. – Die Priesterschaft Aarons und Melchisedeks
Siebentes Kapitel. Die Vielweiberei der Mormonen, ihre Rechtfertigung und ihre Ausübung. – Auch Christus war mit drei Frauen vermählt. – Verheirathete und Versiegelte. – Die Adoptivsöhne Brigham Youngs
Achtes Kapitel. Die letzten Dinge. – Die vier Zeugen der Wahrheit. – Der Beginn des tausendjährigen Reichs in der alten und neuen Welt zugleich. – Die Wiederkehr der verlorenen zehn Stämme Israels. – Die Wiedervermählung der durch das Meer getrennten Erdtheile. – Der jüngste Tag
Neuntes Kapitel. Die politischen Verhältnisse und die Zukunft des Mormonenstaates. – Die Unwahrscheinlichkeit, daß derselbe durch Anstoß von Außen zu Grunde gehen werde. – Innere Ursachen des Verfalls. – Schlußbetrachtungen
Отрывок из книги
Der Stifter des Mormonenthums war Joseph Smith, am 23. September 1805 zu Sharon im Staate Vermont geboren, und später mit der Familie seines Vaters nach dem Dorfe Manchester bei Palmyra im Staate Neuyork ausgewandert. Seiner Selbstbiographie zufolge stand sein Sinn schon in früher Jugend auf göttliche Dinge, und als er siebzehn Jahre alt war, wurde dieser Hang dadurch noch mehr genährt und aufgeregt, daß ein beredter Methodistenprediger in der Nachbarschaft eine große Erweckung der Seelen bewirkte. Häufig schüttete Joseph sein Sehnen nach Erkenntniß vor Gott im Gebete aus, und oft brütete er Tage lang über den rechten Weg zur Erlangung des Heils. Als er nun bei einer solchen Gelegenheit in die Nacht hinein wach geblieben war, und kniend den Herrn um Erleuchtung anflehte, welche von den verschiedenen Secten und Kirchen die rechte sei, siehe da wurde sein Gemach plötzlich von himmlischem Lichte erfüllt, und er erblickte einen Engel neben sich, der ihn über den Pfad zur Gerechtigkeit vor Gott unterwies und ihn zugleich belehrte, daß es auf Erden keine echte Kirche mehr gäbe. Das Christenthum habe die göttliche Ordnung mit Menschensatzung vertauscht, den Glauben verunstaltet und den ewigen Bund gebrochen, wofür zur Strafe schon vor funfzehnhundert Jahren das Priesterthum von ihm genommen worden sei. Endlich erfuhr Joseph von dem Boten aus der Höhe, daß sein Gebet Wohlgefallen vor Gott gefunden habe und in die Bücher des Lebens eingetragen worden sei, daß der Herr ihn liebe, und daß er den Auftrag erhalten solle, die Priesterschaft nach der Ordnung Melchisedek's unter den Menschen wiederherzustellen und eine Kirche wahrer Gläubigen zu gründen zum Empfange des Herrn, dessen tausendjähriges Reich nahe sei.
Bei einem späteren Besuche des Engels, der am 21. September 1823 stattfand, ward ihm die Eröffnung, daß er erwählt worden, ein heiliges Buch, welches in der Nachbarschaft vergraben sei, und welches, von altindianischen Propheten verfaßt, die Wahrheit über den Ursprung der Ureinwohner Amerika's und deren Schicksale seit ihrer Einwanderung aus Judäa enthalte, wieder zu finden und zu Nutz und Frommen der Welt zu veröffentlichen.
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Um die Zeit ihrer Ausrottung wurde eine jüdische Familie vom Stamme Josephs, der fromme Lehi mit seinem Weibe Sariah und seinen vier Söhnen, auf wunderbare Weise aus Jerusalem nach der Westküste Südamerika's geleitet, und elf Jahre später brach ein dritter Zug von israelitischen Auswanderern, worunter etliche vom Stamme Juda, gleichfalls nach dem großen Festlande jenseit des Stillen Oceans auf. Sie landeten in Nordamerika, begaben sich indeß später nach dem Süden, wo sie nach Verlauf von ungefähr vierhundert Jahren von dem einen Theile der Frühergekommenen entdeckt wurden und mit ihnen zu einem Volke verschmolzen.
Die Nachkommen Lehi's nämlich schieden sich einige Zeit nach ihrer Ankunft auf amerikanischem Boden in zwei Stämme, eine Spaltung, welche dadurch veranlaßt wurde, daß einige von ihnen die Uebrigen wegen ihrer Gottesfurcht anfeindeten und verfolgten. Diese Frommen, die sich nach dem sie führenden Propheten Nephiten nannten, wanderten nach Centralamerika und von dort nach dem Norden aus, während jene Gottlosen, nach ihrem Feldherrn Lamaniten geheißen, im Süden zurückblieben.
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