Sekten, Sekt und Selters - Ein Moselkrimi

Sekten, Sekt und Selters - Ein Moselkrimi
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Ein Krimi, der nicht aus der Hand zu legen ist!Für die Trierer Polizei heißt es Alarmstufe Rot: zwei Leichen werden am Moselufer gefunden. Bei den Personen handelt es sich um eine unerwartete Kombination: Einer der Toten ist ein Obdachloser, während der andere Sohn eines bekannten Weinkellerbesitzers ist. Doch wie kam es zum Tod der beiden? Während die Polizei die Antwort auf diese Frage sucht, taucht ein weiterer Obdachloser auf. Er ist ein ehemaliger Weinkommissionär von der Mittelmosel, der vor einigen Jahren in einen großen Skandal involviert war. Kann er möglicherweise beim Lösen des Falles helfen?-

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Carl von Lieser. Sekten, Sekt und Selters - Ein Moselkrimi

Sekten, Sekt und Selters - Ein Moselkrimi

1. Frühsport

2. Zweimal Hirsch

3. Baby oder was?

4. Ein bißchen schwanger?

5. Schöppchen I

6. Zweimal Probierstübchen, bitte!

7. Sonntagsfreuden

8. Zielfahndung

9. Schöppchen II

10. Montagsparty

11. Lonzenburg - das unbekannte Liebesnest

12. Vorbereitung zum Generalangriff

13. "Einmal Selters, bitte!"

14. Im Rausch der Zeit

15. Försterlatein

16. In Gottes Namen

Danksagung

Über Sekten, Sekt und Selters - Ein Moselkrimi

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Carl von Lieser

Bis vor wenigen Wochen joggte Naomi allein in aller Herrgottsfrühe übers Gestade ihres Wohnortes, dem romantischen Mittelmoselstädtchen Bernkastel-Kues. Seit über einem Jahr übte sie sich also im Pendelverkehr zwischen Bernkastel, Uni Trier und Irrbach, unserem gemeinsamen Liebesreich. Nun hatte sie es geschafft, nicht nur ihre Wohnung, sondern auch ihr Bernkasteler Frühsportprogramm von dort nach Trier-West zu verlegen. Und sie hatte sogar sehr viel mehr geschafft, geradezu Ungeheuerliches hatte sie vollbracht, nämlich mich, einen mordsmäßigen Sportsaboteur, in ihr Fitneßprogramm zu integrieren. Sie hatte eine Ader dafür, die Sache geschickt einzufädeln. Es war damals, im September, als es morgens um sechs noch finster war, weil die Tage rasch kürzer wurden, die Sonne später aufwachte, - da hatte sie die Chance beim Schopf gepackt, mich einzuwickeln. Die Runde über den Moselradweg zwischen Südbrücke und Römerbrücke sei ihr zu unheimlich geworden in der Dunkelheit, hatte sie geklagt, kurz und gut, sie habe Angst, die Strecke weiterhin alleine zu laufen. Ich glaubte ihr dies von Beginn an nicht. Dennoch stimmte ich ihr zu, schließlich lag der Rotlichtbezirk der Stadt ja unmittelbar am Weg, da sollten sich Frauen im Dunkeln nicht ohne Begleitung hinwagen. Sie hatte recht, aber sie hätte auch einen anderen Weg laufen können, den Feldweg ins friedliche Zewen zum Beispiel, da gab's zumindest kein Freudenhaus unterwegs. Aber sie liebte die Moselstrecke, sagte sie, und sie ließ keinerlei Zweifel aufkommen: ich mußte sie begleiten! Ich, Matz Mendgen, Gymnasiallehrer für Franz und Spanisch am Trierer Heinrich Heine-Gymnasium (HGT), hart an der Grenze zu Vierzig, also in der Mitte des Lebens stehend, nahm Naomis Ansinnen zum Anlaß, meinen Körper selbstkritisch unter die Lupe zu nehmen. Und dabei fiel es mir wie Schuppen von den Augen: die Frau hatte recht, mein ehemals filigraner Bauchansatz drohte inzwischen zum Rettungsring auszuufern. Ich hatte plötzlich Übergewicht, obwohl ich doch bis vor fünf Jahren noch Idealmaße hatte, wenn ich mich recht erinnerte. Wieso hatte ich die Wandlung nicht selbst längst wahrgenommen? War ich etwa geblendet? Etwa wegen der Liebe zu Naomi, meiner Verliebtheit, die mich öfters als einmal schon blind gemacht hatte? Blind vor Glück, nicht blind vor Wut. Nein, die Waage im Bad log nicht. Und welche Frau von 26 Jahren möchte einen alternden, verölten Fettwanst als Mann an ihrer Seite haben? Recht hatte sie, - und wie sie recht hatte! Mir war sofort klar: das würde Schweiß bedeuten! Die praktische Anwendung der einst genossenen Unterrichtsstunden in Schulphysik sagten mir, daß ein Kilo Wasser aus rund 48.000 Tropfen bestand, und bei Fett konnte das nur unwesentlich anders sein. Und jetzt rechnen Sie das bitte selbst mal nach, bezogen auf Ihr Übergewicht, werte Leserinnen und Leser! Bei mir ging's in die Millionen! So manches Faß habe ich inzwischen von dieser salzigen Brühe vergossen, die mir bisher nur von diversen winterlichen Saunagängen im Stadtbad her bekannt war. Einmal abgesehen von gelegentlichen Kraftanstrengungen sexueller Art.

.....

"Herr Oberkommissar, Herr Oberkommissar!" riefen plötzlich die zwei Polizisten wie einstudiert im Duett, jene beiden, die das Umland des Fundortes abgrasten. "Wir haben etwas: noch einen Toten! Hier!"

Haverkamp ließ uns abblitzen und eilte strammen Schrittes zu seinen Untergebenen. Wir hinterher. Dort, am Rande der Hochstauden, wo sich üppige Brennesseln mit hochhackigen Topinamburranken um die besten Sonnenplätze zankten, dort konnte ich ein Beinpaar erspähen, zwischen den Grünröcken hindurch, die die Stelle abzuschirmen versuchten. Der Rest des Körpers mußte in den Stauden versteckt liegen.

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