Wer ständig das Wunderbare, den Schrecken und Wahnsinn an Körper und Geist erleidet und dem Tod in der Gestalt einer wunderschönen Frau gegenübertritt, befindet sich in Ausnahmesituationen, die die Trennung zwischen Realität und Illusion aufheben. Die Erzählung «Der Augenleser» berichtet über eine Vergewaltigung im Drogenrausch, in der als Sühne der Tod als Ausgleichsleistung eingefordert wird. Dazu treibt die Geschändete ein arglistiges Spiel mit den Tätern. Wenn der Ich-Erzähler an einer Stelle bemerkt: «Ja, in ihrem Denken ist die Rache meiner Schuld verankert. An ihrem Körper klebt der süße Geruch des Todes. Nein, sie ist der Tod!», und weiter feststellt: «Dem Tod kann niemand entrinnen!», klingt es nach Hoffnungslosigkeit, die er selbst stets infrage stellt: «Hoffnung! Die gibt es immer! Denn wer diese aufgibt, gibt sich selbst auf!» Ist der Protagonist stark genug, zu widerstehen? Kann er in seiner Traumwelt eigentlich getötet werden?
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Carsten Wolff. Der Augenleser
Widmung
Vorrede des Ich-Erzählers
I. Teil
Rückkehr
Individuen
Eine Wüstenfahrt
Eine schicksalhafte Telefonnummer
Ein Skiausflug
Nastasia I
Zu Hause – Ein Traum 1
Der Kollege Martin I
Mein Arzt Marcus
Ein Traum 2
Krzy und Martin II – Sein Brief
Ludwigslust - Gang durch den Garten und (Vor)Ahnung
Nastasia II
Intermezzo
Hypnose – Vorbereitung mit Sitzung
Reflexion
Ein unbekannter Gast – Viktor Kovalev
Am Airport - Die Drohung
Der Hack und RaptorHiho
Jan (Berg) von Auenstein
Gedanken und Reisevorbereitung
Holger Meier
Über den Ich-Protagonisten Caspar
II. Teil
Nastasias Brief
Flug nach Sankt Petersburg
Der Nastasia-Code
Tagtraummärchen
Villa Helmfried
Unerwarteter Besuch
Das Medaillon
David
Herbst in der Villa
Finale
Nachtrag
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Widmung
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Impressum neobooks
Nachdem wieder Ruhe eingekehrt ist, auch in meinem Kopf, prasseln nunmehr mehrere Reden von Menschen ihres SENDERs über uns ein und zugleich fängt auch wieder das Surren und Blitzen der Kameras an. Ihr Geist ist unbemerkt von diesen entschwunden. Sie hasste solche Zeremonien, wenn sie selbst Teil der Feier für einen verstorbenen Kollegen war, wie sie immer wieder betont hatte, und mir auch aufgegeben hatte, mich dagegen zu sträuben. „Wie ich das hasse!“, hatte sie mir gestanden, es muss etwa zwei Jahre zurückliegen, und drückte bekräftigend meine Hand dazu. Die Reden wollen meinem Gefühl nach kein Ende finden wie ihr Leben in diesen Schönrednern und Schwaflern. Wen wollen diese damit gefallen, außer sich selbst und dem SENDER. Vermutlich ist es „politisch korrekt“ so zu sprechen.