Schon jahrelang kannte ich die Werke von Charles Chiniquy, die Franz Eugen Schlachter übersetzt hatte. Nachdem mir eine Reproduktion des Originals über den Beichtstuhl vorliegt, möchte ich dieses Werk dem geneigten Leser nicht länger vorenthalten. Es handelt sich um eine Neuauflage des Originals mit nur leichten Überarbeitungen bzw. erklärenden Fußnoten. Die Fußnoten von Franz Eugen Schlachter sind kursiv gesetzt. Im Gegensatz zu den späteren Auflagen ist hier der Anhang wieder beigefügt. Das Werk ist eine der großen protestantisch apologetischen Abhandlungen, gewaltig in Inhalt und Sprache und spricht eigentlich für sich. Interessant ist aber auch die Entgegnung von Franz Eugen Schlachter auf das Schreiben des Bischofs von St. Gallen. Dieses Dokument befindet sich im Anhang. Ich wünsche dem Leser Gottes Segen beim Lesen dieses einmaligen Werkes. Karl-Hermann Kauffmann
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Charles Chiniquy. Der Priester, die Frau und der Beichtstuhl
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Inhalt
Erstausgaben
Vorwort
1. Die Preisgabe des Schamgefühls im Beichtstuhl verursacht dem Weibe einen schweren Kampf
2. Die Ohrenbeichte ist ein Sumpf des Verderbens für den Priester
3. Die Unaufrichtigkeit der Beichtväter
4. Was der Beichtstuhl aus gebildeten Frauen macht
5. Die Ohrenbeichte zerstört die heiligen Bande der Ehe
6. Vermag die Ohrenbeichte der Seele Frieden zu geben?
7. Die Lehre von der Ohrenbeichte, verglichen mit der Heiligen Schrift und den Kirchenvätern
8. «An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!»
Anhang (F. E. Schlachter)
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Der Priester, die Frau und der Beichtstuhl
Missbrauch in der Kirche
.....
«Meine teure Schwester», antwortete ich bewegt, «dürfte ich meinen eigenen Gefühlen folgen, so würde ich Ihrer Bitte mit dem größten Vergnügen entsprechen. Aber ich stehe hier als der Diener unserer heiligen Kirche, durch deren Verordnungen ich gebunden bin. Und diese lehrt mich durch ihre allerheiligsten Päpste und Theologen, dass ich Ihnen Ihre Sünden nicht vergeben kann, wenn Sie dieselben nicht allesamt und zwar so bekennen, wie sie von Ihnen begangen worden sind. Die Kirche verlangt, dass eine detaillierte Beichte abgelegt werde und sie befiehlt dem Beichtvater, dass er nach denjenigen Sünden frage, die etwa wissentlich oder unwissentlich mögen verschwiegen worden sein.»
Als ich solches sagte, schrie sie mit durchdringender Stimme: «Dann, o mein Gott, bin ich verloren, ewig verloren!»