Der Fürstentrust

Der Fürstentrust
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Die Geschichte des größten Finanzskandals im Kaiserreich. Glücklose Hauptakteure waren die Chefs der Fürsten­häuser Hohenlohe und Fürstenberg, die ihre gewaltigen Vermögen mit teils irrwitzigen, teils kriminellen ­Geschäften zu vergrößern suchten. Die Katastrophe blieb aus – ­jedoch nur, weil der Kaiser der Deutschen Bank befahl, zur Ret­tung seiner Jagdfreunde zu schreiten. Der Skandal wurde von den Beteiligten entschlossen unter den Teppich gekehrt, wo er immer noch liegt: Nachforschungen in den fürst­lichen Archiven zu diesem Thema sind bis heute tabu. Christian Bommarius hat sich trotzdem erfolgreich auf die Suche gemacht.

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Christian Bommarius. Der Fürstentrust

Der FÜRSTENTRUST

Vorwort

VORSPIEL AUF MADEIRA1

ERSTER SPIELER. Christian Kraft

ZWEITER SPIELER. Max Egon

DAS SPIEL

ENDSPIEL

NACHSPIEL

Anmerkungen. Vorwort

Vorspiel auf Madeira

Erster Spieler – Christian Kraft

Zweiter Spieler – Max Egon

Das Spiel

Endspiel

Nachspiel

Literatur. Zeitungen

Literatur

Dank

Christian Bommarius,

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Christian Bommarius

Kaiser, Adel, Spekulanten

.....

Jetzt endlich begriff Pannwitz, dass er der Strohmann eines Schwindelunternehmens gewesen war: »Die Sanatoriensache ist […] nur Deckmantel.« Er trat als Geschäftsführer zurück und begann eine Kampagne gegen Hofmann, die das Bild vom hochadligen Madeira-Projekt in der deutschen Öffentlichkeit rapide veränderte: Die Nachrichten über Prinz Friedrich Karl, Ernst Hofmann und deren Vertraute wanderten vom Wirtschaftsteil der Zeitungen in die Rubrik »Aus dem Gerichtssaal«. Wenige Tage vor der Reise Wilhelms nach Portugal erreichte den Gesandten Tattenbach ein Brief von Pannwitz, in dem dieser angesichts »des bevorstehenden Kaiserbesuchs in Lissabon« die »eigenartigen Verhältnisse« in der Madeira-Gesellschaft offenlegte, insbesondere die Rolle, die Hofmann dabei spielte. Wie es »der Zufall fügte«, schrieb Pannwitz, habe er von einem befreundeten Richter, dem er die Madeira-Affäre geschildert habe, folgendes Schreiben erhalten: »Rascher als ich gedacht, bin ich mit Herrn Hofmann, früher in Köln, jetzt unbekannten Aufenthalts, bekannt geworden. Heute stand in unserer Kammer eine Klage eines Züricher Rentiers wegen eines fälligen Teilbetrags von 86.500 M. gegen Herrn Hofmann, jetzt Vorstandsmitglied der Madeira-Gesellschaft, an. Hofmann hatte den Kläger vor Jahren um 600.000 M. erleichtert, da der Kläger kein Geld wiedersah, klagte er schließlich. Von Hofmann lag sogar notarielle Anerkenntnis seiner Schuld vor. In dem Prozesse selbst wird sein Vorleben aufgedeckt und er als ein Industrieritter schlimmster Sorte geschildert, der sich nicht scheute, heute zu erklären, dass wenn er verurteilt würde, er sofort ins Ausland reisen würde.« Ähnliche Warnbriefe von Pannwitz erhielten offenbar auch einige portugiesische Behörden, der Leibarzt des Königs von Portugal und das Auswärtige Amt in Berlin. Doch zunächst reagierte nur Ernst Hofmann. Er verklagte Pannwitz wegen Beleidigung, weil der ihn als »Schwindler« bezeichnet hatte. Pannwitz wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von dreißig Mark verurteilt, obwohl festgestellt wurde, dass mit der Erlangung der Konzession für die Madeira-Gesellschaft die »Unlauterkeit Hofmanns« bewiesen sei – allerdings sei nicht festgestellt, »dass die Unlauterkeit eine dauernde Eigenschaft Hofmanns« sei. Damit hatte eine Serie von Beleidigungsklagen, Meineidverfahren und Rufmord-Prozessen begonnen, die noch jahrelang die Berichte über die Madeira-Gesellschaft füllten.

Wenn der deutsche Gesandte in Lissabon schon 1903 an die wohltätigen Zwecke des Madeira-Unternehmens nicht recht glauben mochte, wenn er unmittelbar vor dem Lissabon-Besuch des Kaisers nachdrücklich gewarnt wurde – wie konnte es dann geschehen, dass sein Stellvertreter Hans Arthur von Kemnitz im November 1905 für das betrügerische Projekt die Enteignung auf Madeira erzwingen wollte und die portugiesische Regierung mit einem angeblichen Ultimatum – nicht nur ohne Zustimmung, sondern ohne Kenntnis seiner Zentrale in Berlin – zu bluffen versuchte? Erstens hatte Kemnitz freie Hand. Tattenbach hatte als ausgewiesener Marokko-Experte Wilhelm nach dessen Lissabon-Besuch nach Tanger begleitet und war bald nach seiner Rückkehr so schwer erkrankt, dass er sich in ein echtes Sanatorium begeben musste, so dass Kemnitz ihn vom 26. Juli 1905 bis 14. Mai 1906 als Geschäftsträger vertrat. Zweitens hatte Kemnitz in Berlin offenbar, jedenfalls für einige Zeit, Verbündete. So wie der Kaufmann Goncalves in Lissabon »hochstehende Persönlichkeiten« für sich eingenommen hatte, so hatten seine Auftraggeber in Berlin – mit Hilfe einiger zehntausend Mark16 – Unterstützer im Auswärtigen Amt gefunden. Und drittens hatte Kemnitz ein starkes Motiv. Der Legationssekretär war fest entschlossen, England endlich einmal die Stirn zu bieten und zugleich mit dem Coup in Lissabon seine Karriere zu beschleunigen. War es bisher seine frustrierende Aufgabe gewesen, Pressemappen zusammenzustellen und Visa-Anträge zu bearbeiten, blühte er nach Übergabe der Geschäfte durch Tattenbach auf. Das Engagement, das er in seiner kurzen Zeit als Geschäftsträger für das hochadlige Betrugsprojekt zeigte, dürfte ohne Beispiel sein. Einerseits unterdrückte er alle Dokumente, die die geplante Gaunerei bewiesen. Andererseits schrieb er unermüdlich Berichte, in denen er von Berlin schärfere Drohungen gegen die portugiesische Regierung verlangte und immer abstrusere Vorschläge machte, Lissabon zur Enteignung auf Madeira zu zwingen – durch koordinierte Verkäufe von portugiesischen Staatsanleihen könnten die Finanzen Portugals an den internationalen Finanzmärkten so unter Druck gesetzt werden, dass die derzeitige Regierung stürze, ihre Nachfolger würden bestimmt gefügiger sein. Schließlich wurden Kemnitz’ Berichte von den Beamten in Berlin, die die Enteignung anfangs noch unterstützt hatten, gar nicht mehr gelesen. Das war ein Fehler, denn so hatte niemand bemerkt, dass der deutsche Geschäftsträger in Lissabon zu einer »loose cannon« geworden, mit anderen Worten: vollkommen aus dem Ruder gelaufen war.

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