Warum der freie Wille existiert

Warum der freie Wille existiert
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Philosophische Diskussionen über die Natur des freien Willens werden seit Jahrhunderten geführt. Derzeit gibt es die starke Tendenz, die Existenz eines freien Willens zu negieren: Wenn physikalische und neurologische Gesetzmäßigkeiten unsere Handlungen bestimmen, scheint die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Handlungsalternativen auszuwählen, nicht gegeben. Christian List, Philosoph an der Ludwigs-Maximilian-Universität München, führt die Leugnung der Existenz eines freien Willens auf ein reduktionistisches Weltbild zurück: Betrachtet man die Welt durch die Brille der Fundamentalphysik, sieht man nur Partikel, Felder und Kräfte und keinen Raum für menschliches Handeln und freien Willen. Aber freier Wille und seine Voraussetzungen sind keine physikalischen Eigenschaften der natürlichen Welt. Der freie Wille ist ein Phänomen einer höheren Ebene: der Ebene der Psychologie. Betrachten wir den freien Willen im richtigen Kontext, zeigt sich, dass er unabdingbar ist, um unsere Welt zu erklären.

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Christian List. Warum der freie Wille existiert

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Kapitel 1. Der freie Wille. Was ist Willensfreiheit?

Was hängt von der Willensfreiheit ab?

Willensfreiheit versus soziale Freiheit

Die drei Bedingungen der Willensfreiheit

Willensfreiheit und ihre Ausübung

Willensfreiheit als graduelles Phänomen

Kapitel 2. Drei Herausforderungen

Die Herausforderung des radikalen Materialismus

Die Herausforderung des Determinismus

Die Herausforderung des Epiphänomenalismus

Kapitel 3. Zur Verteidigung intentionalen Handelns

Was ist ein intentionaler Akteur?

Intentionale Zustände und intentionale Handlungen

Ein Test für die Fähigkeit zu intentionalem Handeln

Die Unverzichtbarkeit von Handlungszuschreibungen

Die höherstufige Natur intentionalen Handelns

Das Plädoyer für den Realismus bezüglich intentionalen Handelns

Kapitel 4. Zur Verteidigung alternativer Möglichkeiten

Was heißt es, dass ein Handelnder „alternative Möglichkeiten“ hat?

Die Herausforderung

Warum der Handlungsindeterminismus mit dem physikalischen Determinismus kompatibel ist

Das Plädoyer für den Realismus bezüglich alternativer Möglichkeiten

Warum meine Verteidigung alternativer Möglichkeiten mit der Alltagssprache vereinbar ist

Weggabelungen und Handeln

Kapitel 5. Zur Verteidigung kausaler Kontrolle

Was meinen wir mit „Ursache und Wirkung“?

Das Problem der mentalen Verursachung

Das Argument der kausalen Exklusion in verallgemeinerter Form

Warum es ein Irrtum wäre zu glauben, dass Kausalität auf die unterste Ebene beschränkt ist

Das Plädoyer für einen Realismus bezüglich kausaler Kontrolle

Ein zweiter Blick auf die Experimente von Libet

Schluss

Anmerkungen

Bibliografie

Danksagung

Register

Informationen zum Buch. DIE WELT IST MEHR ALS NUR GRUNDLAGENPHYSIK

Informationen zum Autor

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Innentitel

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Mein Argument für den freien Willen hat die folgende Struktur. In Kapitel 1 werde ich die Idee der Willensfreiheit ausführlicher vorstellen und die drei meiner Ansicht nach gemeinsam notwenigen und hinreichenden Bedingungen für den freien Willen diskutieren: intentionales Handeln, alternative Möglichkeiten und die kausale Kontrolle über unsere Handlungen. Diese Bedingungen, so meine Behauptung, bringen zum Ausdruck, was für einen freien Willen in einem einigermaßen geläufigen Sinn erforderlich ist. In Kapitel 2 werde ich drei wissenschaftlich motivierte Herausforderungen für den freien Willen darstellen, und zwar für jede der drei Bedingungen eine. Diese Herausforderungen zeigen vermeintlich, dass diese Bedingungen nicht erfüllbar sind, wenn die Welt dem Bild entspricht, welches sich die Wissenschaft von ihr macht. Ich nenne sie „die Herausforderung des radikalen Materialismus“, „die Herausforderung des Determinismus“ und „die Herausforderung des Epiphänomenalismus“. In den Kapiteln 4, 5 und 6 werde ich dann meine Verteidigung der Willensfreiheit präsentieren, wobei ich jeder dieser Herausforderungen ein Kapitel widme. Dabei werde ich nicht nur erläutern, weshalb jede dieser Herausforderungen fehlschlägt, sondern auch in konstruktiver Weise für einen freien Willen plädieren. Zum Abschluss des Buches werde ich einige allgemeine Anmerkungen zu dem sich daraus ergebenden Bild der Willensfreiheit machen.

Die Aufgabe, die ich mir gestellt habe, ist ehrgeizig, und ich sollte betonen, was das Buch nicht zu leisten vermag. Erstens kann ich keine voll ausgearbeitete Theorie des freien Willens präsentieren, sondern nur die zentralen Ideen einer solchen Theorie verständlich machen, zumal ich das Buch relativ kurz halten werde. Die Entwicklung einer umfassenden Theorie des freien Willens würde weit über den Umfang einer einzigen Arbeit hinausgehen; sie wäre eine Leistung, die nur von vielen Forschern gemeinsam, in einer Vielzahl von Disziplinen, erbracht werden könnte.

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