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Mit wohligem Seufzer lehnte sich Ulrike Brunner zurück und genoss den Blick auf die bunten Wiesen und Tannenwälder, über denen sich ein tiefblauer Sommerhimmel spannte. Auch nach mehr als dreißig Jahren noch, die sie schon im Ruhweiler Tal lebte, konnte sie sich nicht satt sehen an der Landschaft, deren Anblick ihr jedes Mal aufs Neue Ruhe und Frieden schenkte. Mit versonnenem Lächeln schloss die Landarztfrau die Augen und lauschte den Vögeln in den Obstbäumen, deren Gesang für sie die schönste Musik war. Das war für sie Entspannung pur. Die beschauliche Ruhe sollte jedoch nicht von langer Dauer sein. Ulrike schreckte jäh zusammen, als Lump, der vierbeinige Hausgenosse des Arztehepaares, plötzlich laut bellte. Er hatte bis jetzt faul zu Füßen seines Frauchens auf der Terrasse gelegen. Jetzt sprang er auf und jagte um das alte Schwarzwaldhaus herum. Wenn Lump so freudig bellte, war Besuch im Anmarsch. Ulrike stand auf, strich den Rock glatt und folgte dem Jagdhund zur Vorderseite des Hauses. «Charlotte!», rief sie erfreut aus, als sie die junge hoch gewachsene Frau entdeckte, die gerade aus einem schwarzen Cabrio stieg. «Welch eine schöne Überraschung.» Sie ging Charlotte Waldecker entgegen und dachte wieder einmal, wie schön die älteste Tochter der Waldeckers war. Der Sommerwind ließ deren rötlich schimmernde Locken wie eine lange Fahne hinter ihr her wehen. «Hallo, Frau Brunner», begrüßte Charlotte die Landarztfrau mit angenehm weich klingender Stimme und reichte ihr die Hand. «Störe ich?» «Überhaupt nicht», erwiderte Ulrike herzlich.