Biltong zum Frühstück
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Claudia Tülp. Biltong zum Frühstück
Отрывок из книги
Claudia Tülp
Biltong zum Frühstück
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Ich fliege zu Weinachten nach Hause und werde dann mit meinem Vater sprechen. Er finanziert mir hier mein Leben und er sollte wissen, wie ich mich fühle.“ Ringo schaute auf den Boden und ging in Gedanken weiter. Weihnachten… Das ist erst in vier Monaten. Jette empfand es als verschwendete Zeit noch so lange zu warten. „Warum rufst du ihn nicht an und klärst das?“ „Nein, nicht bei meinem Vater! Er hat dafür kein Ohr. Weihnachten ist die Familie zusammen und sein Unternehmen hat dann auch Urlaub und da passt es einfach besser. Zwischen Weihnachten und Neujahr fahren bei uns sehr viele Menschen an die Küste. Im Inland ist es einfach zu heiß und somit auch nichts los. Die meisten Geschäfte machen Urlaub.“ „Wieso heiß? Wir frieren uns hier den Hintern ab und ihr schwitzt?“ „Ja, wir haben genau das gegenteilige Klima von euch. Naja und Herbst und Frühjahr ist auch nicht dasselbe. Wir haben keine Laubbäume die alles verlieren und Blumen die im Frühjahr überall zu sehen sind, sind auch Mangelware.“ Sie schaute Ringo an. Sein Gesichtsausdruck wirkte sehr ernst oder täuschte es? Dieser Mann machte sie neugierig. Nicht nur auf ihn, sondern auch auf das Land, dem sie noch nie Beachtung in ihrem kleinen Leben geschenkt hatte. Beide gingen einige Zeit schweigend nebeneinander her. Plötzlich blieb Ringo stehen und schaute sie an. Er nahm ihren Kopf in seine Hände und küsste zärtlich ihre Lippen. Ein warmer Schauer lief durch ihren Körper und im Bauch tanzten Schmetterlinge. Sie hatte sich verliebt! In einen Menschen, den sie gar nicht kannte und den sie hier nicht lieben konnte. Wer weiß, ob er nach dem Gespräch zu Hause wieder nach Deutschland kam. Sie gingen weiter und als ein Taxi vorbeifuhr, hielt Ringo es an und sie fuhren zu Jette. Vor der Haustür küsste er sie kurz auf die Wange. “Ich rufe dich an.“ Und er fuhr in dem Taxi wieder davon. Jette schaute ihm noch hinterher und spürte ein leichtes kribbeln in ihrem Magen.
Sie ritt wieder nach Hause. Ihre kleine Schwester rannte ihr am Stall schon entgegen. Amelie war gar nicht ihre richtige Schwester. Sie war die Tochter von ihrem Vater seinem Bruder. Der hatte sich erschossen, als seine Frau bei einem Autounfall ums Leben kam. Es war erst vor zwei Jahren passiert. Tom hatte lange alleine gelebt, als er bei einem Treffen der Rinderzüchter seine zukünftige Frau kennen lernte. Sie war 15 Jahre jünger als er und sie zog sehr schnell zu ihm auf die Farm. Sie bekamen Amelie und ein Jahr später wollte Angie nur schnell zum Nachbarn als sie hinter einer Kurve in eine Rinderherde fuhr. Durch das plötzliche bremsen überschlug sie sich und war sofort Tod. Tom hatte ein halbes Jahr versucht mit dem Schmerz zu leben, aber es war zu viel. Eines morgens hörte sein Farmarbeiter einen Schuss. Er fand ihn hinter dem großen Schuppen mit seinem Gewehr. Er hatte vorher die Farm an Amelie überschrieben und jetzt führte ein deutscher Verwalter diese, bis Amelie 18 Jahre alt war.
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