Dieses E-Book enthält komplexe Grafiken und Tabellen, welche nur auf E-Readern gut lesbar sind, auf denen sich Bilder vergrössern lassen. Was ist ein gelungener Einstieg in den Unterricht? Wie reagiert man angemessen auf Störungen? Welche Kommunikations- und Verhaltensregeln bewähren sich im Klassenzimmer, wie werden sie eingeführt und durchgesetzt? Geht es um Klassenführung, steht jede Lehrkraft früher oder später vor Herausforderungen dieser Art. Für deren erfolgreiche Meisterung sind drei Prinzipien entscheidend: Unterrichten wir mit Freude, übertragen wir positive Emotionen auf die Lernenden und motivieren sie. Mit Struktur gelingt uns der Aufbau von einzelnen Schulstunden bis zur Jahresplanung. Gelassenheit hilft uns dabei, auch in schwierigen Situationen die Fassung zu bewahren. Die Reihe «Kerngeschäft Unterricht» erscheint in drei Bänden: – Unterrichten – Klassen führen – Prüfen
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Claudio Caduff. Klassen führen (E-Book)
Inhalt
Vorwort
Einleitung
1 Klassen führen – was ich wissen muss
2 Der Umgang mit den Lernenden
3 Struktur und Klarheit
4 Einstiegssituationen gestalten
5 Regeln, Rituale und Unterrichtsstörungen
6 Der Gewinn guter Klassenführung
Anhang
Register
Die Autorin und die Autoren
Отрывок из книги
VORWORT
EINLEITUNG
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Die Bedeutung der Klassenführung für den Lernerfolg von Lernenden konnte in Metaanalysen klar bestätigt werden (vgl. Seidel & Shavelson 2007; Wang, Haertel & Walberg 1993). In der viel beachteten Studie von Wang, Haertel und Walberg (1993) war das Klassenmanagement als eines von 28 verschiedenen Merkmalen am stärksten mit dem Lernerfolg der Lernenden verknüpft, und zwar noch vor der Metakognition und der Kognition. Bei Hattie findet sich eine mittlere Effektstärke (d = 0,35) (Beywl & Zierer 2018). Die Hattie-Studie ist für einen Bericht des Forschungsstandes zur Klassenführung allerdings nicht sonderlich ertragreich, weil sich Hattie (2013, S. 122; S. 124 f.) auf sehr wenige Metaanalysen zur Klassenführung und zum «Reduzieren von Unterrichtsstörungen» stützen kann (vgl. Helmke & Helmke 2015, S. 7).
Helmke dagegen stellt fest, «dass kein anderes Merkmal so eindeutig und konsistent mit dem Leistungsniveau und dem Leistungsfortschritt von Schulklassen verknüpft ist wie die Klassenführung» (Helmke 2003, S. 78). Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Klassenführung in den Merkmalskatalogen zu gutem Unterricht jeweils eine besondere Stellung eingeräumt wird (vgl. bspw. Meyer 2004; Helmke 2006, Lipowsky 2007). Sowohl in der Scholastik-Studie (vgl. Weinert & Helmke 1997) als auch in der MARKUS-Studie (vgl. Helmke & Jäger 2002) zeigte sich, dass die «Optimalklassen» beziehungsweise die leistungsstärksten Klassen durch eine überdurchschnittlich gute Klassenführung gekennzeichnet sind. Dazu gehören Elemente wie beispielsweise die Präsenz der Lehrkraft, die jederzeit über Störungen im Klassenzimmer im Bild ist, oder die Klarheit von Regeln. Diese Art der Klassenführung ermöglicht eine besonders konzentrierte Arbeitsweise (vgl. Kiel, Frey & Weiß 2013, S. 16 f.). Eine gute Klassenführung trägt neben hohen Lernleistungen auch zum Wohlbefinden der Lernenden (vgl. Eder 2004; Hascher 2004) sowie zu geringerer Belastung der Lehrkräfte bei (vgl. Helmke 2003).