Wahnsinnig anders

Wahnsinnig anders
Автор книги: id книги: 2177528     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 1645,33 руб.     (17,88$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Биографии и Мемуары Правообладатель и/или издательство: Автор Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783866749344 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Описание книги

»Der Schizophrene von Format prüft nach dem Schub das Resultat.« Lene Voigt In früheren Jahrhunderten wurden Menschen schnell weggesperrt, wenn sie Anzeichen von Psychosen,Wahnvorstellungen oder bloß seltsamem Verhalten zeigten, und manchmal sogar nur, weil sie unangepasst waren. Man ging nicht zimperlich mit psychisch Kranken oder wunderlichen Menschen um, selbst wenn sie bekannt und beliebt oder gar Landesherren waren. Konnte sich ein Tyrann wie Nero noch lange Zeit seinem narzisstischen Größenwahn hingeben, bevor er zum Selbstmord gezwungen wurde, musste die manisch-depressive kastilische Thronerbin Johanna I. jahrelange Gefangenschaft erdulden. Clemens Ottawa zeichnet Charakterbilder von Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Jahrhunderten, aus Adel und Politik, Kunst, Literatur, Philosophie, Musik und Film. Er prüft die ihnen nachgesagten psychischen Störungen und Eigenheiten und zeichnet ihre Entwicklungen nach. Viele von ihnen – König George III. von England, Nietzsche, Van Gogh – sind heute noch berühmt, andere wie Carl Sandhaas, Lene Voigt oder Helene von Druskowitz in Vergessenheit geraten. So entsteht das Bild einer faszinierenden Vielfalt von Charakteren, in deren Schaffen sich Devianz und außerordentliches Talent oftmals gegenseitig bedingten und beförderten.

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Clemens Ottawa. Wahnsinnig anders

Inhalt

Vorwort

»Welch ein Künstler geht mit mir zugrunde.« Nero, römischer Kaiser

»In Spanien wird gerade erklärt, dass ich nicht mehr bei Sinnen bin.« Johanna I. von Kastilien (und Léon), Königin

»Nichts schafft, wer zu viel denkt!« Torquato Tasso, italienischer Dichter

»Ein Verräter ist jeder, der nicht meiner Meinung ist.« George III., König des britischen Empires

»Muss denn nicht jeder bittere Erfahrungen in der Welt machen, um die Welt kennenzulernen?« Jakob Michael Reinhold Lenz, deutsch-baltischer Dichter und Dramatiker

»Ich habe nie Hölderlin geheißen, sondern Scardanelli oder Scarivari oder Salvator Rosa oder so was.« Friedrich Hölderlin, deutscher Dichter

»Man hat mir nächtlicherweise die Kleider zerrissen, die Schuhsohlen aufgeschnitten, auch die Füße gebrannt, die Knöpfe vom Rock gerissen und dann mich abwechselnd wieder hungern, schmachten und darben lassen!« Carl Sandhaas, deutscher Maler

»Die Tugend ist bei einigen Furcht vor der Gerechtigkeit, bei vielen Schwäche, bei anderen Berechnung.« Gérard de Nerval, französischer Schriftsteller

»Nicht meinen Körper begraben, ehe nicht klare Beweise für Zersetzung da sind.« Nicolai Wassiljewitsch Gogol, russischer Schriftsteller

»Die Einsamkeit ist der vertraute Umgang mit sich selbst.« Robert Schumann, deutscher Komponist und Schriftsteller

»Glauben Sie mir doch, ich bin nicht verrückt.« Herman Melville, amerikanischer Schriftsteller

»Wie kann ich das, was seit einiger Zeit in mir vorgeht, beschreiben?« Adèle Hugo, Tochter von Victor Hugo

»Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes – aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.« Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph

»Es ist notwendig, sich Paradiese zu schaffen, poetische Zufluchtsorte, wo man auf einige Zeit die schauderhafte Zeit, in der wir leben, vergessen kann.« Ludwig II., König von Bayern

»Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele und niemand kommt, um sich daran zu wärmen.« Vincent van Gogh, niederländischer Maler

»Meine Verwandten haben sich von mir abgewandt.« Emilie Kempin, Schweizer Juristin

»Seiner Beschaffenheit zufolge ist der Mann seiner Gefährtin unwürdig, ein Ehehindernis und nicht ein Bindeglied.« Helene von Druskowitz, österreichische Philosophin und Kritikerin

»Was mich betrifft, so bin ich über den Fortgang meines Lebens hier so verzweifelt, dass ich nicht mehr ein menschliches Wesen bin.« Camille Claudel, französische Künstlerin

»Hier ruht Séraphine Louis Maillard ohne Rivalin in Erwartung ihrer glücklichen Auferstehung.« Séraphine Louis, französische Malerin

»Denn Weibsein ist etwas Heiliges!« Elsa Asenijeff, österreichische Schriftstellerin

»Niemand ist berechtigt, sich mir gegenüber so zu benehmen, als kenne er mich.« Robert Walser, Schweizer Schriftsteller

»Der Schizophrene von Format prüft nach dem Schub das Resultat.« Lene Voigt, deutsche Schriftstellerin

»Ich möchte nicht leben, ich möchte zuerst lieben und zufälligerweise leben!« Zelda Fitzgerald, amerikanische Autorin, Malerin und Tänzerin

»Personen mit wirklichen oder angeblichen Erberkrankungen, zu denen auch Schizophrenie zählte, wurden als nutzlos, gefährlich für die eigene ›Rasse‹, ja, lebensunwert verachtet.« Willy Zielke, deutscher Fotograf und Kameramann

»Ich glaube nicht an Naturwissenschaft.« Kurt Gödel, österreichisch-amerikanischer Mathematiker

»Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich schreibe, Vater. (…) Wer weiß, was das Schicksal für uns bereithält?« Lucia Joyce, italienisch-irische Tänzerin

»Wenn jemand wie ein Patient behandelt wird, dann muss man sich auch wie einer benehmen.« Frances Farmer, amerikanische Schauspielerin

»Und was genau ist ein Traum und was genau ist ein Witz?!« Syd Barrett, britischer Musiker

Literaturverzeichnis

Der Autor

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Clemens Ottawa

Wahnsinnig anders

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In Rom schüttelte man die Köpfe über den Princeps und der Unmut gegen ihn wuchs stetig. Gaius Julius Vindex, römischer Statthalter einer gallischen Provinz, rief offen zum Widerstand auf. Weitere Statthalter folgten und auch Neros Berater sagten sich überwiegend los von ihm. Er versuchte anfangs, den Aufruhr herunterzuspielen, und war sich in seiner egozentrischen Manie nicht im Geringsten der ihm drohenden Gefahr bewusst – er, der Kaiser und großartige Künstler, sei schließlich unfehlbar. In Neros Wahrnehmung standen das ganze römische Volk und sein gesamtes Gefolge geschlossen hinter ihm. Aber das war seine ganz eigene, alternative Wahrheit (ein Phänomen, das wir ja auch aus der jüngsten politischen Vergangenheit kennen …). Tatsächlich war es jedoch anders: Die Provinzstatthalter, die Prätorianer genannte Gardetruppe des Kaisers, und der Senat stellten sich nun geschlossen gegen Nero. In der Nacht des 8. Juni 68 n. Chr. floh er daher mit den wenigen Personen, die ihm noch die Treue hielten, ins Landhaus seines Vertrauten und Finanzchefs Phaon. Von ihm erhielt er auch die Nachricht, dass der Senat ihn zum Staatsfeind erklärt hatte und er nun landesweit gesucht werde, während der frühere Statthalter in Spanien, Lucius Galba, bereits zum neuen Herrscher ausgerufen worden war. Das Urteil, das Nero erwarten würde, wäre, nackt durch Ruten zu Tode gepeitscht zu werden. Zugegeben, keine sehr erbauliche Vorstellung. Nero sah nun keinen Ausweg mehr. Mithilfe seines Sekretärs und im Beisein seiner »Ehefrau« Sporus beging er, schließlich doch die aussichtslose Lage realisierend, am 9. Juni 68 n. Chr. Selbstmord durch Erdolchen.

Es ist aus heutiger Sicht wahrscheinlich, dass Nero unter Schizophrenie gelitten habe dürfte, seine Sprunghaftigkeit und unberechenbare Impulsivität könnten hierfür ein Indiz sein, auch dürfte seine Handlungsfähigkeit durch eine schwere Persönlichkeitsstörung und sexuelle Verwirrung beeinträchtigt gewesen sein. Nero soll, einer Theorie zufolge, die in den letzten Jahren aufkam, an dem sogenannten Hybris-Syndrom, einer eigenen Form der narzisstischen Störung, gelitten haben. Hierbei handelt es sich um eine über die Maßen krankhafte, übersteigerte Form der Selbstüberschätzung, die nicht selten im totalen Realitätsverlust endet – womöglich fühlt sich der eine oder die andere auch hier an ehemalige US-Präsidenten erinnert. Neros übertriebene Selbstinszenierung, seine Herrschsucht, seine Bausucht, seine Verschwendungs- und Vergnügungssucht und seine kompromisslose Gewaltbereitschaft, nicht nur Feinden, nein, auch Wegbegleitern und Anhängern gegenüber, und seine grenzenlose Gier nach Rache, wenn etwa Kritik an seiner Person geübt wurde, unterstützen diese These. Das Hybris-Syndrom wurde vom Psychiater Jonathan Davidson untersucht und dieser sieht darin eine »einzigartige und erworbene Persönlichkeitsstörung, die sich erst entwickelt, wenn eine Person für einen gewissen Zeitraum eine Machtposition einnimmt.« Man vermutet auch, dass Nero unter Enzephalitis, einer Entzündung des Gehirns gelitten haben könnte, die seine von vielen Zeitgenossen erwähnte Undeutlichkeit beim Sprechen und Unsicherheit beim Gehen erklären könnte.

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