Wovon wir leben
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Corine Pelluchon. Wovon wir leben
Menü
Einleitung
Die Körperlichkeit des Subjekts
Eine Phänomenologie der Nahrung
Die Existenzialanalytik revidieren. Ontologie und Politik
Erster Teil: Eine Phänomenologie der Nahrung
Kapitel 1: Leben von
Der Genuss
Das Gourmand-Cogito
Der Geschmack
Die Teezeremonie
Die irdische Verfasstheit (condition terrestre), die Lokalisierung und die Geburt
Kapitel 2: Der Raum, das Milieu und die anderen Seienden
Das Geografische des Seins, die Ökumene und das Konzept der Medianz (fûdosei)
Wohnen, Bauen, Bewirtschaften
Empathie, Kommunikation mit den Tieren und Teilen der gemeinsamen Welt
Zoopolis und Gerechtigkeit gegenüber den Tieren
Die fleischliche Ernährung und die Liebe zu den Tieren
Kapitel 3: Irrwege der Ernährung
Der Hunger als Ausgangspunkt der Ethik
Ein Problem der Gerechtigkeit, nicht des Mangels: Der Befähigungsansatz
Politik und Ethik der Ernährung
Phänomenologie der Nahrung und der Landwirtschaft
Anorexie, Bulimie und Adipositas: Die schmerzhafte Oralität
Zweiter Teil: Eine gemeinsame Welt aufbauen
Kapitel 1: Ein neuer Gesellschaftsvertrag
Hobbes’ Bestehen auf der Künstlichkeit des Vertrages oder der Gesellschaftsvertrag als Antwort auf die Gewalt
Der gemäßigte Liberalismus Lockes: Autonomie ohne Verschwendung und Ausbeutung
Der allgemeine Wille bei Rousseau und das Gefühl der Verpflichtung
Der Urzustand bei Rawls und der neue Gesellschaftsvertrag
Die Prinzipien der Gerechtigkeit als Teilen der Nahrung
Kapitel 2: Die Demokratie wieder aufbauen
Das repräsentative System vervollständigen
Die Hypothese einer dritten Kammer und die Rolle der Experten
Von der Konkurrenzdemokratie zur deliberativen Demokratie
Die Heterogenität des öffentlichen Raums und die Partizipation
Kultur und Demokratie. Die Intellektuellen, die Medien und die Schule
Kapitel 3: Jenseits der nationalen Grenzen
Im Schatten der Bombe
Globalisierung, Souveränität und methodologischer Kosmopolitismus
Das kosmopolitische Recht seit Kant
Globale Zivilgesellschaft und kosmopolitische Demokratie
Das Imaginäre, die Utopie und das Erbe der Aufklärung
Schluss
Die Erschließung des Möglichen und die Geselligkeit
Die Liebe zum Leben
Radikale Phänomenologie des Fühlens und politischer Konstruktivismus
Nachwort
Bibliografie
Register
Informationen zum Buch
Informationen zur Autorin
Отрывок из книги
Buch lesen
Innentitel
.....
Nicht die Todesfurcht und der Wunsch zu überdauern stellen die Obsession des gezeugten Gourmand-Cogito dar. Der Wunsch, eine bewohnbare Welt aufzubauen, die andere nach ihrem Sinn gestalten werden, ist ihm wichtiger. Ein gezeugtes Wesen ist zeitlich begrenzt und wird sterben. Aber wenn man versteht, dass Leben von etwas leben bedeutet, also fühlen, Mit-der-Welt- und Mit-den-anderen-Sein, und man in seinem Fleisch das Pulsieren und die Mühen der vergangenen Leben wiedererkennt, dann hofft man auch, dass die eigene Lust am Leben nicht den Schmerz und das Elend der anderen nach sich zieht. Der Hedonismus ist nicht schamlos, und es ist nicht die Ethik, die zum Leben nötig ist, sondern es ist das Leben, das von vornherein Ethik ist. In jeder Geste, die man hier und jetzt vollführt, ist die Existenz eine ethische Position. Die Sorge des gezeugten Cogito besteht also nicht darin, sich auszudrücken oder sich durch die anderen zu perpetuieren, denn sein tierischer Körper stirbt und seine Werke werden fast immer vergessen. Das Subjekt einer Phänomenologie der Nahrung wünscht sich, dass die Welt bewohnbar bleibt und die künftigen Menschen, seien es eigene Kinder und Enkel oder nicht, über Mittel verfügen, sich ehrenhaft zu verhalten, indem sie schöne Landschaften gestalten, dauerhafte Städte bauen und sich fähig erweisen, eine Kultur hervorzubringen, die bezeugt, dass sie den Geschmackssinn nicht verloren haben.
34Straus, Erwin, Vom Sinn der Sinne. Ein Beitrag zur Grundlegung der Psychologie, Berlin, Springer, 1935, Vierter Teil, F, S. 330 und Vierter Teil, G, S. 334.
.....