Wenn ich das Schicksal treffe, kann es was erleben
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Cornelia Eyssen. Wenn ich das Schicksal treffe, kann es was erleben
Vorwort
ENDE APRIL 2012. Gestern High Heels. und Champagner, heute Ultraschall-Glibber. und Tränen
MEIN MANN REMY: »Krebs – da war es, dieses Monster von. einem Wort.«
MEIN DERMATOLOGE THOMAS KALIEBE: »Ich wusste, dass im Fall von Frau Eyssen. unbedingt Eile. geboten war.«
ANFANG MAI 2012. Ähem, ja, also, weißt du .. ich habe Krebs ..
MEINE STIEFTOCHTER KATHARINA: »Ich hörte an der Stimme. meines Vaters, wie sehr. er verzweifelt war.«
ANFANG MAI 2012, BIOPSIE IM KRANKENHAUS. Hilfe! Ich bin umzingelt. von lauter Krebskranken!
MEINE FREUNDIN CLAUDIA: »Conny wollte stark sein. und haderte mit ihrer Angst. vor dem Tod.«
MITTE MAI 2012. Shoppen statt jammern, das ist doch. eine gute Alternative?!
MEIN MANN REMY: »Was nicht sein darf, das kann nicht sein! Punkt.«
MITTE MAI 2012, VIER TAGE NACH DER BIOPSIE. NEIN! NEIN! Ich will nicht schon wieder. in die Klinik!
MEIN MANN REMY: »Manchmal treibt. meine Frau mich. in den Wahnsinn.«
ENDE MAI 2012. Der Tag, an dem ich. Anna Dello Russo. in der Bronchoskopie traf
MEINE STIEFTOCHTER KATHARINA: »Conny klang, als würde sie von einer Zahnwurzelbehandlung reden. anstatt von ihrer. schrecklichen Krankheit.«
ANFANG JUNI 2012. Warum sind die Kittel. der Ärzte bitte blau? Und nicht grün?
MEIN MANN REMY: »Allein die Vorstellung, ich würde meine Frau. nie wieder in den. Armen halten können ...«
ANFANG JUNI 2012, DER MORGEN NACH DER OPERATION. Von einem Tag. zum anderen bin ich. zu einem Junkie geworden
MEIN MANN REMY: »Manchmal möchte ich. mich irgendwo hinsetzen. und weinen.«
ANFANG JUNI 2012, FÜNF TAGE NACH DER OPERATION. Noch schlimmer. als Warmduscher. sind Sitzduscher
ANFANG JUNI 2012, SECHS TAGE NACH DER OPERATION
MEINE SCHWIEGERMUTTER RUTH: »Conny soll nicht merken, dass ich große Angst. um sie habe.«
MEIN MANN REMY: »Warum können. die Menschen nicht. einfach ganz normal. mit mir reden?«
ENDE JUNI 2012. Mein Professor, der Mann, der Bäume. zeichnen kann
MEIN MANN REMY: »Ich durfte meiner Frau. nicht die Wahrheit sagen, ich musste sie belügen.«
ANFANG JULI 2012. Morgens um 7 Uhr. ist die Welt. plötzlich wieder. in bester Ordnung
MEINE FREUNDIN CLAUDIA: »Haben die keine Ahnung, wie viel Angst man. vor so einer lebensgefähr- lichen OP hat?«
MEIN MANN REMY: »Wenn ich meine Frau dazu. bringen wollte, sich mal. zehn Minuten auszuruhen, müsste ich sie fesseln.«
MITTE JULI 2012. Nach der Operation: leider keine Nacht. voller Seligkeit ..
MEINE SCHWIEGERMUTTER RUTH: »Aus Angst um. Conny konnte ich. die ganze Nacht. nicht schlafen.«
MITTE JULI 2012, VIER TAGE NACH DER OPERATION. Ich überlege ernsthaft, die Kunstwelt zu erobern
MITTE JULI 2012, ZWÖLF TAGE NACH DER OPERATION
ANFANG AUGUST 2012
MEIN MANN REMY: »… und plötzlich lachen. unsere Freunde mit uns, als hätte es diese Krankheit. nie gegeben.«
MEINE FREUNDIN CLAUDIA: »Unsere Conny, die Weltmeisterin. im Verdrängen«
ANFANG AUGUST 2012, ZWANZIG TAGE VOR MEINEM GEBURTSTAG. Ich mag kein. Schokoladeneis! Und auch keine. fette Wurst!
MITTE AUGUST 2012
MEIN MANN REMY: »In den kritischen Momenten. darf man nicht zögern, da muss man zupacken.«
ENDE AUGUST 2012. HIIILFE! Ich habe Krebs, holt mich sofort hier raus!
30. AUGUST 2012
MEINE SCHWIEGERMUTTER RUTH: »Ich hätte Conny zu. ihrem Geburtstag so gern. ein Familienfest bei mir geschenkt. Das hätte ihr gefallen!«
30. AUGUST 2012, 14 UHR. Geschenke! Geschenke! Lauter Geschenke!
MEINE STIEFTOCHTER KATHARINA: »Connys Geburtstag – wir wussten alle, dass es. der letzte sein konnte, den wir zusammen. feiern würden.«
30. AUGUST 2012, 23 UHR. Warum hat man nie eine. Druckluftflasche zur Hand, wenn man sie braucht?
MEINE FREUNDIN CLAUDIA: »Darf man als Krebskranke. nicht an sein. Aussehen denken?«
ENDE SEPTEMBER 2012. Lieber Himmel, lass es Botox regnen!
MEIN MANN REMY: »Der Zustand meiner Frau. war so dramatisch, dass ich mich fragte, ob ich sie am nächsten Tag. noch haben würde ...«
ENDE NOVEMBER 2012. Hat hier jemand. etwas gesagt? Ich verstehe. kein Wort ..
MEINE STIEFTOCHTER KATHARINA: »Ich war hochschwanger. und sprach mit Conny. über die Details. des Sterbens.«
WEIHNACHTEN 2012. Darf es ein Käsefondue sein? Oh ja, bitte!!
MEIN MANN REMY: »Und schon wieder mal: Es gibt schlechte Nachrichten.«
MITTE JANUAR 2013. Husten, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Fieber – was denn noch alles?
MEIN MANN REMY: »Was man alles erlebt. Ich habe den Busen meiner Frau. und ihren Oberkörper. mit Filzstiften bemalt.«
APRIL 2013. Wenn die Ärzte sagen, alles sei normal ..
MEINE STIEFTOCHTER KATHARINA: »Erst wenn du. am Boden liegst, merkst du, wer wirklich zu dir hält.«
MITTE MAI 2013. Was Sylvie Meis. und mich unterscheidet
MEINE STIEFTOCHTER KATHARINA: »Mein Vater. brauchte jemanden, der ihm half. Jetzt! Sofort!«
ENDE MAI 2013. Schon wieder eine. neue Problemzone!
MEIN MANN REMY: »Ich frage mich, ob es überhaupt. einen Anspruch. auf Glück gibt.«
ENDE MAI 2013, TERMIN BEI MEINEM GYNÄKOLOGEN. Mein Gynäkologe, der Arzt, dem die. Frauen vertrauen
MEIN MANN REMY: »Was für ein Urlaub: Regen statt Rosé und. Sorgen statt Faulenzen«
MEINE FREUNDIN CLAUDIA: »Der Tag, an dem Conny. mir erklärte, was Flöhe mit Läusen. zu tun haben«
JUNI 2013. Bin ich hier. in einer Klinik. oder bei meiner Oma?
MEIN MANN REMY: »Ich bin wirklich ein. ruhiger Typ. Aber an. diesem Tag war ich mit. meinen Nerven am Ende.«
JUNI 2013, 23 UHR, ZWÖLF STUNDEN NACH DER UNTERLEIBS-OP. Welche Höchstgeschwindigkeit. ist in Krankenhäusern erlaubt?
MEIN MANN REMY: »Ja, ja, hätte, hätte, Fahrradkette .. Meine Frau wäre. fast gestorben!«
JUNI 2013, SIEBEN STUNDEN NACH DER NOT-OP. Aller guten Dinge. sind drei. Manchmal auch. die schlechten ..
MEINE STIEFTOCHTER KATHARINA: »Absurd und komisch, wie Conny mit dem. Blasenkatheter an. ihrer Latzhose durch. die Wohnung hetzte.«
MEIN MANN REMY: »Meine Frau wäre fast gestorben. Aber der Herr Professor. hatte ja zu einem. feinen Dinner gemusst ...«
AUGUST 2013. Das Leben. kann ja so normal sein. Wie gesagt: kann ..
MEIN MANN REMY: »Wenn etwas Schlimmes passiert. und ich bin nicht da – das will ich mir. gar nicht erst vorstellen.«
SEPTEMBER 2013. Zum Sterben. muss ich nicht. in einen Verein
MEIN MANN REMY: »Unsere Zeiten. der Zärtlichkeit«
OKTOBER 2013. Musik, bei der. ich weinen muss – und nicht anders kann
MEINE STIEFTOCHTER KATHARINA: »Feste und andere. Familienangelegenheiten«
22. DEZEMBER 2013. Eine Bahnfahrt, die ist lustig .. Und an Weihnachten sowieso
23. DEZEMBER 2013
24. DEZEMBER 2013
31. DEZEMBER 2013
MEIN MANN REMY: »Ich hatte schon geahnt, dass etwas nicht stimmt. Überhaupt nicht stimmt.«
ENDE JANUAR 2014. Ja, was haben. wir denn da? Überraschung, Überraschung!
MEIN MANN REMY: »Es gibt Momente, da könnte man. zum Mörder werden.«
ENDE JANUAR 2014, 19:30 UHR, IMMER NOCH IN DER KLINIK. Damit das klar ist: Mit meinem Golfball. wird nicht gespielt!
MEIN MANN REMY: »Ich muss über. das Sterben und den Tod. so sachlich reden. wie über ein Hybridauto.«
MEINE STIEFTOCHTER KATHARINA: »Wie Conny sich. das Leben auf. dem Friedhof vorstellt.«
ANFANG FEBRUAR 2014. Wenn ich aussehe wie. Ai Weiwei und singe wie. Bono von U2, geht das. für mich in Ordnung
ANFANG FEBRUAR 2014, ZWEI TAGE NACH DEM TERMIN. IN DER RADIOLOGIE
ANFANG FEBRUAR 2014, EINEN TAG NACH DEM TERMIN. BEI PROFESSOR TONN
MEINE SCHWIEGERMUTTER RUTH: »Wenn man alt ist, möchte man sich nicht. mehr als nötig mit. dem Tod auseinandersetzen.«
MEIN MANN REMY: »Was, wenn meine Frau. gelähmt war? Oder sie nicht mehr. sprechen konnte?«
MITTE FEBRUAR 2014. Ich bin gehirnamputiert – ich muss nicht alles wissen
MEIN MANN REMY: »Gesund oder krank – wer entscheidet. das eigentlich?«
ENDE FEBRUAR 2014. Achtung! Hier. kommt die Frau. mit der Maske!
ANFANG MÄRZ 2014
ANFANG MAI 2014
SEPTEMBER 2014
ANFANG DEZEMBER 2014
SOMMER 2016
Bildteil
Отрывок из книги
Cornelia Eyssen
Wenn ich
.....
Die Antwort: weitere Untersuchungen, Biopsie, Operation, Chemotherapie, Bestrahlungen, eben das volle Programm. Das beruhigt mich jetzt irgendwie. In meinem Gehirn surren ganze Sätze statt nur Wörter: Man kann was machen. Die Ärzte können mir helfen. Die moderne Medizin macht so vieles möglich. Die Krankheit angehen, den Kampf beginnen. Etwas tun, statt stumm und verzweifelt sitzen zu bleiben. Das hilft mir in diesem Moment. Dagegen hat die Angst keine Chance. Im Moment jedenfalls.
Auf dem Weg nach Hause rufe ich meinen Mann an. Ich muss es jemandem sagen. Ich kann mich jetzt nicht auf eine Bank setzen und über das Erlebte nachdenken. Ich bin schrecklich aufgeregt. In mir toben so viele Gefühle, von denen ich nur ein paar erfassen kann. Mein Leben wird sich von dieser Sekunde an ändern. Was steht mir bevor? Werde ich die Schmerzen ertragen können? Gibt es Hilfe für mich? Muss ich sterben?
.....