Ein Leben mit Freunden

Ein Leben mit Freunden
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Описание книги

Soma Morgenstern gehörte zu den zahllosen Schriftstellern, die vom Nationalsozialismus ins Exil gezwungen wurden. Er musste emigrieren, bevor er sich als Schriftsteller einen Namen hatte machen können. Das Exil brachte ihn um die ersehnte literarische Wirkung – ein Autor, der bis zu seinem Tod ohne Leserschaft blieb.
Cornelia Weidner legte 2004 die erste große Monographie über diesen feinsinnigen Schriftsteller und sein bedeutendes autobiographisches Oeuvre vor, die jetzt wieder lieferbar ist. Morgenstern hatte dem großangelegten autobiographischen Projekt selbst ursprünglich den Titel »Ein Leben mit Freunden« geben wollen. Was »Freundschaft betrifft«, schrieb er, »habe ich in meinem Leben besonderes Glück gehabt. Ich kann ohne Übertreibung sagen, daß es der Segen meines Lebens war. Mit vielen bedeutenden Menschen lebte ich in ungetrübter Freundschaft, bedeutenden, die später berühmt werden sollten, wie Joseph Roth, Alban Berg, Robert Musil, Otto Klemperer, Josef Frank, Ernst Bloch, um nur einige zu nennen.« Cornelia Weidner vermag in ihrer Studie »Ein Leben mit Freunden« pointiert herauszuarbeiten, was Charme und Größe des Morgenstern’schen Werks ausmacht: die autobiographische Dichtung als Zeugnis der Katastrophe.

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Cornelia Weidner. Ein Leben mit Freunden

Inhalt

Vorwort

1. »Freundschaft heißt, gemeinsam einen Sack voll Salz aufessen«2 – Soma Morgenstern und seinLeben mit Freunden

2. »Ein geistvoller und dem Geiste dienender neuer Dichter«19 – Leben und Werk Soma Morgensterns. 2.1»Ein Intellektueller und Kosmopolit«20 – Wer war Soma Morgenstern?

2.2»Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung« – Zum Werk Soma Morgensterns

3. »Zu bitterem Salz erstarrte Vergangenheit«106 – Exil und Autobiographie

4. Soma Morgenstern als Autobiograph und als Chronist seiner Zeit. 4.1Ein Leben mit Freunden– Soma Morgensterns ›autobiographische Schriften‹

4.2Der Aspekt des Autobiographischen – Die Jugenderinnerungen In einer anderen Zeit

4.2.1Exkurs: Flaneur und Promenade

4.3Der Aspekt des Chronistischen – Joseph Roths Flucht und Ende und Alban Berg und seine Idole

4.3.1»Als ein Weiser starb er vor der Zeit«303– Joseph Roths Flucht und Ende

4.3.2Alban Berg und seine Idole

4.4»In einer Flut von Weltgeschichte verunglückt«412 – Der ›Romanbericht‹ Flucht in Frankreich

5. Soma Morgensterns ›autobiographische Schriften‹ – »Versuche zur Identitätssicherung«516

6. Zeittafel

7. Kartenteil

8. Personenverzeichnis

9. Literaturverzeichnis. 9.1.Primärtexte. 9.1.1Werke von Soma Morgenstern

9.1.2Artikel von Soma Morgenstern:

9.1.3Werke anderer Autoren

9.2Sekundärliteratur. 9.2.1Rezensionen, Erinnerungen und Nekrologe

9.2.2Handbücher, Nachschlagewerke, Einzelschriften und Aufsätze in Sammelwerken

9.3Abbildungsnachweise

Anmerkungen

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»Ich bin kein Biograph, und nicht einmal ein richtiger Autobiograph. Eigentlich sollte das, was ich seit Jahren schreibe, den Titel haben: Ein Leben mit Freunden. Aber leider kann ich diesen Titel nicht verwenden, weil ich zu der unglücklichen Generation gehöre, die in einer Flut von Weltgeschichte verunglückte, aus der nur einige ihr Leben gerettet haben, aber keiner ohne Schaden davongekommen ist.«

Soma Morgenstern, Joseph Roths Flucht und Ende

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Die Jahre nach 1945 waren begleitet von Selbstmordgedanken. Er wäre nicht der erste Emigrant gewesen, der seinem Leben ein Ende bereitete, nachdem er Hitlers Regime heil entkommen war und endlich in Sicherheit und Freiheit leben konnte.64 Doch so weit kam es nicht. Das Verantwortungsgefühl für seinen noch halbwüchsigen Sohn Dan hielt Morgenstern am Leben. Wie viele Schriftsteller, die von Hitlers Regime aus ihrer Heimat vertrieben worden waren und im Exil leben mußten, so fühlte sich auch Morgenstern im fremden Land seiner Sprache und damit seines Werkzeugs, seines Mediums, beraubt. So notiert er am 18. Mai 1949 in seinem Tagebuch: »Das alles ändert nichts an der Tatsache, daß ich mich seit einigen Jahren schon – ich weiß nicht genau, wann es angefangen hat – als ein Schriftsteller ohne Sprache fühle. Ich habe mich in die Deutschen so sehr verhaßt, daß ich auch die deutsche Sprache nicht lieben kann. Und ein Schriftsteller, der seine Sprache nicht liebt, hat keine Sprache.«65 Im Nachlaß Morgensterns fand sich darüber hinaus eine Notiz, in der er seine Situation nach dem Krieg mit einem Alptraum vergleicht, in dem man versucht zu schreien und feststellen muß, daß man seine Stimme verloren hat: »Like in a nightmare, trying to cry and finding you lost your voice. Problem is to find voice again to write about horrors.« 66

Dieses Gefühl, diese im wahrsten Sinne des Wortes ›Sprachlosigkeit‹, sollte Morgenstern zeit seines Lebens nicht mehr ganz verlassen. Dennoch hielt er im Gegensatz zu manch anderem Exil-Schriftsteller an der deutschen Sprache fest und verfaßte auch weiterhin alle Manuskripte auf Deutsch. In seinem Tagebuch begründet er diesen Entschluß damit, daß er sich zu alt fühlte, um noch einmal die Sprache zu wechseln: »Jetzt ist es zu spät. Der einzige Trost, der mir übrig bleibt, ist: es war schon vor 10 Jahren zu spät. Was für eine Art hebräischer Schriftsteller wäre ich schon geworden? Eine Sprache wechseln kann man spätestens zwischen 20–30. Später ist es immer zu spät. Im Grunde halte ich nichts davon auch zwischen 20–30.«67 Interessant ist, daß Morgenstern es offensichtlich niemals in Erwägung gezogen hat, ein englischsprachiger Schriftsteller zu werden. Die einzige Alternative, die es für ihn zur deutschen Sprache gegeben zu haben scheint, war das Hebräische, so wie Israel ihm als einzig wirklich erstrebenswerter Ort erschien, an dem er seinen Lebensabend verbringen wollte. Die Verwirklichung dieses Traumes scheiterte allerdings an seiner finanziellen Situation, so daß es lediglich zu einer Reise nach Israel im Jahr 1950 gekommen ist.

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