"S a n k t B a r t h o l o m ä u s – K i n d e r h e i m… !" Norwin erschrak, als er das Wort gelesen hatte. Er schaute seine Mutter entsetzt an. Eleonore wäre auf der Stelle am liebsten im Erdboden versunken. Seit wann konnte Norwin denn lesen? Sie ertrug die ganze Situation nicht mehr und wünschte sich, nie geboren worden zu sein, geschweige denn, eigene Kinder in die Welt gesetzt zu haben. Sie verstand auch nicht, warum ausgerechnet sie das alles ertragen musste. Wenn es denn einen Gott gab, warum strafte er sie? Vorsichtig fragte Norwin: "Was wollen wir hier?" Mit zittriger Stimme antwortete seine Mutter: "Hier wohnt Schwester Elisabeth." Ungläubig hinterfragte Norwin: "In einem Kinderheim?" Eleonore versagten fast die Nerven und sie hätte ihn jetzt am liebsten angeschrien, das er mit seiner Fragerei endlich aufhören sollte. stattdessen riss sie sich gewaltig zusammen und auf einmal hatte sie das Gefühl, eine Schauspielerin in einem fremden Film zu sein. Das verhalf ihr, so zu antworteten, als stände sie völlig über den Dingen: "Ja, sie hat woanders keine so große Wohnung für ihre vielen Kinder, die sie liebt, gefunden. Also ist sie letztendlich in die Räume des Kinderheims gezogen. Das ist sehr praktisch, weil dort sehr viel Platz ist für alle Kinder. Außerdem gibt es dort jede Menge Spielzeug, was alle Kinder benutzen dürfen." "Ach so, ich dachte schon, wir kommen jetzt in ein Kinderheim", gab Norwin völlig erleichtert von sich. Eleonore schaffte es nicht, Norwin die volle Wahrheit zu sagen.
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Cosima Cos. Eleonore - Der verlorene Kampf
1 Brief an Tante Auguste
2 Telefonanruf
3 Rückblick
4 Bekanntschaft mit Lutz Gronau
5 Fahrt zu den Eltern
6 Besuch bei den Eltern
7 Gespräch mit Vati
8 Picknick mit Lutz
9 Eleonore holt Anna
10 Der Regenwurm
11 Die Ermüdbarkeit
12 Kinderwunsch
13 Fritz kommt
14 Weiterhin der Regenwurm
15 Kinderwunsch
16 Johann
17 Johanns Verschwinden
18 Johann kommt zurück
19 Ella ruft das Jugendamt an
20 Johann muss einwilligen
21 Enttäuschung für Johann und Ella
22 Feinde
23 Anna entdeckt einen Brief
24 Anna liest
25 Verlobung mit Fritz
26 Schwangerschaft
27 Der Volksschulalltag
28 Der Volksschulalltag schreitet voran
29 Norwin
30 Norwin und Eleonore
31 Norwin und die Kinderfrau
32 Italien
33 Krankenhaus und Heim
34 Norwin und Cosima im Heim
35 Krebs
36 Brief an Elli
37 Das Ende naht
38 Konkretes Angebot
39 Sterbebett
40 Die neuen Eltern
41 Brief von Ella
42 Cosima
Anhang
Отрывок из книги
Liebe Tante Auguste,
du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich freue, zu wissen, dass du und Onkel Franz leben. Ich hoffe sehr, dass euch dieser Brief erreicht, obwohl ihr in der russischen Zone lebt. Hoffentlich geht es euch den Umständen entsprechend gut?!
.....
„Mutti?“, horchte Eleonore in den Hörer. So hatte sie noch nie mit ihrer Mutter geredet. Sie verstand gar nicht, was eben passiert war.
„ ... ach Eleonore“, hörte sie nun ihre Mutter seufzen. „Ich kann doch nichts für unsere Familie. Du weißt aber doch, wie ich es meine! Wir brauchen dich hier zu Hause. Ich muss mich um Anna kümmern und die Wohnung täglich sauber halten, kochen, bügeln und Wäsche waschen. Das schaffe ich kaum noch alleine! Anna ist noch viel zu jung, um mir zu helfen. Ich bräuchte so dringend Hilfe!“