Welten - das Erwachen
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Dagmar Dietl. Welten - das Erwachen
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Отрывок из книги
Es raschelt hinter mir. Mit einem Ruck fahre ich herum. Hektisch, beinahe panisch suche ich nach der Ursache des Geräuschs. Ein erdrückendes Gefühl überrollt mich und ich kann nichts dagegen tun. Was ist da? Wer war da? Ich bleibe stehen und versuche meine Atmung zu kontrollieren. Das gibt es doch nicht, was verfolgt mich da? Ich starre ins Gebüsch, dorthin, woher das Rascheln kam, und hoffe auf irgendeine Erklärung oder Entdeckung - vielleicht ein Fuchs auf Futtersuche… Warte auf die Auflösung meiner Angst und die Normalisierung meiner Atemfrequenz. Langsam wird mein Atem tatsächlich ruhiger, aber das Adrenalin kreist immer noch in meinen Adern. Ich kämpfe gegen den Wunsch, einfach wegzurennen. Nur einen Augenblick später entscheide ich mich dafür, weiter zu gehen. Ab und an werfe ich einen Blick hinter mich, immer noch aus dem Gefühl heraus, verfolgt
zu werden. Und immer wieder kommen diese Ohnmachtsgefühle auf.
.....
Diese Antwort habe ich sowohl befürchtet als auch erwartet. Diese endgültige Absage, die mir jegliche Hoffnung auf eine Flucht aus meinem Alltag nimmt. In fünf Sätzen innerhalb dreier Sekunden ist alles gesagt. Endgültig. Ich starre Phil an. Meine Schultern ziehen sich zusammen, machen mich krumm und klein und in meinem Kopf tobt ein Hämmern. Mir fällt kein Gegen-argument ein. Wie immer, ich stehe wie das kleine Mädchen vor einem strengen Vater. Mein Kopf produ-ziert trotzige Gegenwehr - ich will aber weg, ich will einfach weg - aber die Worte kommen nicht über meine Lippen. „Astrid...“ Phil macht einen Schritt auf mich zu, streckt seine Arme aus und sein Gesichtsausdruck wird weich. „Es geht nicht. Wirklich nicht.“ Ich gehe auf ihn zu und lasse mich umarmen. „Ich weiß, wie wichtig es für dich ist, aber ich kann meine Kollegen nicht im Stich lassen. In der Zeit läuft das Evaluationsprojekt mit dem Mittmann.“ Jetzt brauche ich einen klaren Kopf. Ich will während der Schulferien hier nicht herumsitzen müssen. Sina und Raphael würden bloß bis mittags im Bett und abends ewig unterwegs sein. Die würden mit ihrer Mutter definitiv nichts unternehmen. Meinen Urlaub habe ich in der Bank aber schon lange genehmigen lassen. Ich muss einfach weg! Offensichtlich sind meine Gedanken zu hören oder zumindest liest Phil erfolgreich in meinem Gesicht. „Schatz!“ Oh, diese Anrede! Phil macht eine lange Pause, seufzt tief und bemüht noch einmal seinen liebevollen Blick. „Wenn du so gerne weg möchtest, dann fahr doch mit den Kindern. Ohne mich.“ Alleine, ich? Was mach ich denn schon alleine? Nichts. Seit Raphaels Geburt bin ich zum Hausmütterchen mutiert. Für alles, was über Haushalt und Kinder-betreuung hinausgeht, brauche ich meinen Mann, meine Mutter oder meine beste Freundin Anne. Und nun schlägt Phil mal eben vor, ich solle alleine mit den Kindern wegfahren. So etwas traue ich mich gar nicht. Am Ende soll ich noch fliegen, inklusive Ausweiskontrolle, Check-in, Mietwagen, Fremd-sprache. Das kann ich nicht. Will ich nicht, das ist wohl die zutreffendere Aussage. Bin ich zu bequem, für meinen Wunsch nach einer Urlaubsreise über meinen phlegmatischen Schatten zu springen? Astrid, echt. So weit ist es mit dir schon gekommen?
„Aber ich habe doch keine Ahnung, wohin!“, höre ich mich selbst stammeln.
.....