Liebeskrisen
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Daniel Dufour. Liebeskrisen
Отрывок из книги
Dr. med. Daniel Dufour
Verletzte Gefühle heilen –
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Das Gleiche gilt für unsere Emotionen. Ein kleines Kind, das in der Gegenwart verwurzelt ist, äußert sie ganz selbstverständlich. Was macht es, wenn es Lust hat zu lachen? Es lacht. Was geschieht, wenn es traurig ist? Es weint. Und was passiert, wenn es unzufrieden oder wütend ist? Es schreit. Niemand bringt ihm bei, sich so zu verhalten. Es macht all das von sich aus und stellt sich keinerlei Fragen. Es lebt seine Emotionen im Hier und Jetzt, äußert sie sofort und wechselt rasant von einer zur anderen, was Erwachsene häufig verblüfft. Erinnern wir uns daran, dass wir alle einmal Kinder waren und dass wir alle einmal umstandslos und sofort ausdrücken konnten, was wir empfanden. Doch dann kam die Erziehung mit ihrem Gefolge aus Vorschriften und Gemeinplätzen, die der Denke den Boden bereitet haben: Wütend sein gehört sich nicht, nur Jammerlappen weinen, sich zu freuen ist ja ganz gut, solange man es diskret tut.
Jedwede Erziehung, die ein Kind erhält, neigt dazu, unsere Emotionen in Kategorien einzuteilen. Da gibt es die gute, die positive Emotion: die Freude. Dann gibt es die Emotionen, welche nicht gut, also negativ sind: die Wut und die Traurigkeit. Also ist es gut zu lachen, solange man nicht zu sehr damit prahlt, und es ist schlecht zu weinen und zu schreien. Daraus erwächst die Denke und sie nimmt an Einfluss zu, je mehr das Kind durch die Erziehung formatiert wird, um aus ihm einen annehmbaren und von der Gesellschaft akzeptierten Jugendlichen zu machen. Denn die Gesellschaft gibt die Regeln und die Normen vor. Die Wut wird zum Feind, obwohl in Wirklichkeit die Denke der Feind ist. Die Traurigkeit wird zu einer unerfreulichen Gefühlsregung, obwohl ihre Blockade durch die Denke körperliches und seelisches Unwohlsein auslöst.
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