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Mit Beiträgen von
Chantal Delsol – David Engels – Alvino-Mario Fantini – Birgit Kelle – Zdzisław Krasnodębski – András Lánczi – Max Otte – Jonathan Price – Justyna Schulz
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RENOVATIO. EUROPÆ
INHALTSVERZEICHNIS
VORWORT
ZUM GELEIT
»Renovatio Europae« Eine hesperialistische Zukunft für Europa?
FORTSCHRITT, SOCIAL. ENGINEERING UND DIE FRAGE NACH DER IDENTITÄT EUROPAS – EINE BESTANDSAUFNAHME
1. Einleitung
2. Von der Christenheit zu Europa
3. Das Ende des Nationalstaats?
4. Der moralische Imperialismus des modernen Europa
5. Wer regiert die EU?
6. Die »deplorables«
7. Ausblick
AUF DEM WEG ZU EINER NEUEN EUROPÄISCHEN VERFASSUNG? VERFASSUNG UND IDENTITÄT
1. Die zentrale Idee des modernen Konstitutionalismus
2. Wo liegt das Problem?
3. Vier Exzesse oder Dogmen des Liberalismus
3.1. Die Exzesse des Individuums
3.2. Die Exzesse des Rationalismus
3.3. Die Exzesse des Legalismus
3.4. Die Exzesse des Fortschritts
4. Kann eine Verfassung Identität stiften?
5. Schluß
1. Vereinigte Staaten von Amerika
2. Die Präambel der französischen Verfassung
3. Die Präambel der polnischen Verfassung
4. Die Präambel der russischen Verfassung
5. Die Präambel der ungarischen Verfassung
IMMIGRATION: GASTFREUNDSCHAFT UND ALLGEMEINNUTZ. EINE ALPTRAUMHAFTE ANTINOMIE
1. Politik und Moral – eine Bestandsaufnahme
2. Tragik, Drama und Geschichte
3. Tragik und Immigration
4. Die Immigration bewältigen
5. Ausblick: Die Immigrationspolitik der Schweiz
AUF DEM WEG ZU EINER RENAISSANCE DES KONTINENTALEUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTSMODELLS?
1. Einleitung
2. Das kontinentaleuropäische Modell. 2.1. Verantwortungs- anstatt Erfolgsethik
2.2. Die soziale Verantwortung des Eigentums
2.3. Kultur der Solidarität und staatlichen Dienstleistungen
2.4. Starke Banken und Kreditmärkte
3. Business-Schulen und Wirtschaftsfakultäten
4. Wie soll es weitergehen?
DIE EUROPÄISCHE FAMILIE ZWISCHEN AVANTGARDE UND TRADITION
1. Von der Hypothese der Einigkeit
2. Gesellschaftswandel gefangen in der systemkonformen Differenz
3. Reform zwischen Subsidiarität und Wettbewerb
4. Die Mehrheit im Fokus
EIN ÄSTHETISCHER PATRIOTISMUS FÜR EUROPA
1. Einleitung
2. Die Funktion der Häßlichkeit
3. Der ästhetische Wert
4. Der Wunsch nach dem Schönen
5. Auf dem Weg zu mehr Schönheit
AUF DEM WEG IN DIE CHRISTENHEIT DES 21. JAHRHUNDERTS
1. Einleitung
2. Die Ruinen einer Zivilisation
3. »And the women wailed in answer«
4. Auf dem Weg zu einer revolutionären Rechten
5. Unsere Identität zurückfordern
5.1. Der alte Vordere Orient
5.2. Die jüdisch-christliche Tradition
5.3. Griechenland und Rom
6. Die westliche Zivilisation wiedererrichten
7. Eine re-sakralisierte Welt
8. Ausblick
LOKALISMUS, REGIONALISMUS, NATIONALISMUS – HESPERIALISMUS? DER WEG ZU EINER NEUEN EUROPÄISCHEN VERFASSUNG – EINE POLITISCHE UTOPIE
1. Einleitung
2. Politische Vereinigung und traditionelle Werte
3. Die neue Europäische Union und der alte Reichsgedanke. 3.1. Grundlagen
3.2. Institutionen
3.3. »L’esprit des Lois«
4. Ausblick: Die »renovatio imperii« – nur eine Utopie?
AUSBLICK: DIE RÜCKKEHR DER GESCHICHTE
1. Das Scheitern der europäischen Verfassung
2. Der Wiederaufbau Europas
3. Ein revolutionärer Konservatismus
ZU DEN AUTOREN
David Engels (Hg.)
Plädoyer für einen hesperialistischen
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Nun ist bekannt, daß jedes Imperium zwar immer schon eine moralische Mission verfolgt, aber gerade heute erleben wir eine nie dagewesene Moralisierung der Politik, nicht nur (wenn auch vor allem) in Deutschland, sondern auch in der EU. Typisch ist hierfür die traditionelle Donnerstagssitzung des EU-Parlaments in Straßburg: Einen halben Tag lang verbringen die Parlamentarier ihre Zeit damit, in langen Listen alle möglichen Verstöße gegen die Menschenrechte überall auf der Welt moralisch zu »verurteilen«, wobei zunehmend auch Mitteleuropa in den Fokus der Diskussionen gerät (die Situation in westeuropäischen Staaten wie Spanien oder Frankreich wird kurioserweise allerdings dezent ausgeblendet). Die Botschaft ist eindeutig: Das Parlament glaubt, durch seine »Erklärungen« und »Verurteilungen« die Welt zu einem besseren Ort zu machen (wenn sich auch nach einiger Zeit eine gewisse Ernüchterung einstellt, wenn man beobachtet, daß die Liste der Verstöße eigentlich von Sitzung zu Sitzung nur wenig Veränderungen aufweist), und die moralische Botschaft ist klar: Nur wenn die gesamte Welt von der EU, oder doch zumindest wie die EU, regiert wird, kann das »Böse« als ausgerottet gelten und das »Gute« triumphieren – ein wahrer Messianismus politisch korrekten Denkens, wie wir ihn ja auch in den Reden von Frans Timmermans wiederfinden, vor allem, wenn dieser über die Lage in Polen spricht.
Typisch in dieser Hinsicht ist ein kleines, aber bezeichnendes Detail: Auf meinen Reisen ins außereuropäische Ausland, vor allem in solche Staaten, die von der EU in der einen oder anderen Weise unterstützt werden, geschieht meistens, daß die Gastgeber unsere Delegationen mit einigen wohlgesetzten Worten begrüßen, in denen sie die EU für jene Werte loben, welche ihr, so nehmen sie an, am wichtigsten sind. Hierbei kommt ausnahmslos nicht nur der »Klimaschutz« zur Sprache, sondern auch immer die sogenannte »Homo-Ehe«. In diesem Zusammenhang kann man kaum anders, als eine gewisse Diskrepanz festzustellen: Denn der begrüßenswerte und eigentlich ungemein konservative Wunsch nach dem Schutz der Natur kontrastiert merklich mit jener Form des radikalen Konstruktivismus im gesellschaftlichen Bereich, wie ihn die EU vertritt, und welcher den doch scheinbar so schützenswerten Vorgaben der Natur offensichtlich stark widerspricht. Man fühlt sich unweigerlich an den berühmten Ausspruch von Massimo d‘Azeglio erinnert: »Abbiamo fatto l‘Italia ora dobbiamo fare gli Italiani« (»Italien haben wir geschaffen, nun müssen wir Italiener schaffen«), oder, anders gesagt: Wir haben Europa zu einem politisch korrekten Kontinent umgestaltet, nun müssen wir nur noch die dazugehörigen Bürger konstruieren.
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