Reisen und Entdeckungen im südlichen Afrika
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David Livingstone. Reisen und Entdeckungen im südlichen Afrika
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Reisen und Entdeckungen im südlichen Afrika
INHALT
DAVID LIVINGSTONE – LEBEN UND WERK
ERSTES KAPITEL
ZWEITES KAPITEL
DRITTES KAPITEL
VIERTES KAPITEL
FÜNFTES KAPITEL
SECHSTES KAPITEL
SIEBTES KAPITEL
ACHTES KAPITEL
NEUNTES KAPITEL
ZEHNTES KAPITEL
ELFTES KAPITEL
ZWÖLFTES KAPITEL
DREIZEHNTES KAPITEL
VIERZEHNTES KAPITEL
WORTERKLÄRUNGEN
QUELLEN UND LITERATUR
Отрывок из книги
David Livingstone (1813 – 1873) wurde in Blantyre, Schottland geboren. Seine Familie war arm, und so musste er sich schon früh als Baumwollspinner verdingen. Zu Beginn der 30er-Jahre hatte er genügend Geld gespart, um in Glasgow die Universität zu besuchen. Hier widmete sich der Schotte neben dem Medizinstudium seinem bereits in der Kindheit geweckten theologischen Interesse. Tief beeindruckt von der Bekanntschaft mit dem Missionar Robert Moffat entschloss er sich, als Glaubensbote nach Afrika zu gehen, nachdem sich sein Traum, in China zu arbeiten, wegen des ersten Opiumkrieges zerstreut hatte.
Dr. Heinrich Pleticha (1924 – 2010) lebte und arbeitete in Würzburg als Lehrer und später als Honorarprofessor. Als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Entdeckungs- und Reiseliteratur war er Autor und Herausgeber zahlreicher Sachbücher. In der Edition Erdmann ist er u.a. Herausgeber von Mungo Parks Reisen ins innerste Afrika und von Henry Morton Stanleys Wie ich Livingstone fand.
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Wo nur immer ein Missionar wohnt, dahin kommen sicherlich auch Händler. Sie hängen gegenseitig voneinander ab, und der eine unterstützt den anderen in seiner Arbeit; allein die Erfahrung zeigt, dass die beiden Beschäftigungen nicht gut in derselben Person vereinigt werden können. Eine derartige Vereinigung würde zwar moralisch kein Unrecht sein, denn nichts wäre billiger und apostolischer zugleich, als dass derjenige Mann, welcher seine Zeit der geistlichen Wohlfahrt eines Volkes widmet, auch einige weltliche Vorteile aus einem redlichen Handelsverkehr ziehen könnte, welchen die ausschließlich auf ihre eigene Bereicherung abzielenden Händler in ihrer Bescheidenheit als nur ihnen allein zukommend betrachten. Allein wenn es auch recht und billig ist, dass Missionare Handel treiben, so macht es doch das gegenwärtige System der Missionen ganz untunlich, dass sie ihre Zeit auf diese Beschäftigung verwenden. Keiner von all den Missionaren, mit welchen ich jemals in Berührung kam, trieb Handel; und während die Händler, die wir in das Land einführten und daselbst in sicheren Schutz nahmen, reich wurden, sind die Missionare ohne Ausnahme arm geblieben und auch arm gestorben. Die Jesuiten – in Afrika wenigstens – waren zu ihrer Zeit klüger als wir; sie bildeten große einflussreiche Gemeinschaften und legten es darauf an, die Fähigkeiten eines jeden Bruders auf diejenige Bahn zu lenken, welche für ihn die passendste zu sein schien. So durfte der eine, der sich mit Vorliebe der Naturgeschichte widmete, dieser Neigung folgen; ein anderer, welcher sich zur Literatur hingezogen fühlte, fand Muße zur Fortsetzung seiner Studien; und wer eine besondere Anlage für den Tauschhandel hatte, den ließ man zur Aufsuchung von Elfenbein und Goldstaub reisen, sodass er zu gleicher Zeit unter fernen Stämmen die Ausübung der religiösen Handlungen seiner Mission besorgte und dennoch die Mittel fand, den Brüdern, welche er in der Zentral-Ansiedlung zurückgelassen hatte, eine wirksame Unterstützung zukommen zu lassen. Wir Protestanten haben in der bequemen Überzeugung von unserer Überlegenheit Missionare ausgesandt, für deren nackten Lebensunterhalt kaum genügend gesorgt ist, und sind nur freigebig mit unseren Lobsprüchen für diejenigen, welche nicht weltlich gesinnt sind, selbst wenn unsere Knauserei sie zwingt, beinahe wie der verlorene Sohn zu leben.
Englische Händler verkauften diejenigen Artikel, welche die Boers am meisten fürchten, nämlich Waffen und Schießbedarf; und wenn die Zahl der Schießgewehre in einem Stamm sich auf fünf belief, so erregte es eine solche Bestürzung unter unseren Nachbarn, dass sogleich in allem Ernst eine Expedition von mehreren Hundert Boers beratschlagt wurde, um die Bakuena ihrer Gewehre zu berauben. Da ich wusste, dass die Letzteren eher in die Wüste Kalahari geflohen wären, als ihre Waffen ausgeliefert hätten und Sklaven geworden wären, so begab ich mich zu dem Kommandanten, Gert Krieger, machte ihm Vorstellungen über das Unrecht und die Nachteile jeder solchen Expedition und verlangte von ihm den Aufschub derselben. Aber als ich meinen Zweck erreicht hatte, verlangte Krieger andererseits von mir, ich solle als Spion unter den Bakuena tätig sein.
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