Hungrig auf Berlin
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Denis Scheck. Hungrig auf Berlin
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Impressum
Wichtiger Hinweis
Vorbemerkung
BERLIN-MEMORY
Das Märchen von Berlin
SCHWIMMER ODER NICHTSCHWIMMER?
BRÖTCHEN-FLATRATE IM ASCHINGER
SODOM UND BERLIN
BERLIN IST MULTIKULINARISCH
FRESSEN UND MORAL
ALLE LEUTE KÖNNEN DOCH NICHT BEI IHRER MAMA ESSEN!
Asiatisch cool
BUDENZAUBER
Der Thaimarkt im Preußenpark
DAS STEALTH-RESTAURANT
893 Ryotei
Fleischlos glücklich
DER DATIV KOMMT NIEMALS IN DEN DÖNER
Mustafas Gemüse Kebap
AUS NEBENSACHEN HAUPTSACHEN MACHEN
Cookies Cream
Ösi
VOM WEGLEGEN DER VORTREFFLICHKEITSSCHABLONE
Austria
DAHEIM IM EXIL
Horváth
Kaffeekultur
EIN WEITES FELD
Das Coffee Bike auf dem Tempelhofer Feld
BITTE SITZEN BLEIBEN
Café BilderBuch
Zu den Sternen
EIN ÜBERLEBENDER
Restaurant Tim Raue
VON DER SOLJANKA ZUM WUNDERLAUCH
Restaurant Rutz
Einkaufen
ZWISCHEN AUSTERNBAR UND DAUER-GRÜNER-WOCHE
KaDeWe
SUPERMARKT FÜR GEHOBENE BEDÜRFNISSE
Mitte Meer
Szenen einer Hauptstadt
DAS RESTAURANT ALS VAMPIR
Paris Bar
THE SCHNITZEL PLACE
Borchardt
Reich der Mitte
YOU ARE LEAVING THE GEMÜTLICHKEITSSECTOR!
Good Friends
ES GEHT UM DIE NUDEL
Lon Men’s Noodle House
Futterkrippe
DER PLUMPSACK LIEGT HIER!
Grill Royal
DER BAUCH VON BERLIN
BSR-Kantinen
Innovatoren
NATUR IM GLAS
Velvet
2300 JAHRE EXPERIMENTIEREN
Mimi Ferments
Politisch essen
MEHR ALS EIN RESTAURANT
Kreuzberger Himmel
FASS DEIN ESSEN EINFACH MAL WIEDER AN
Nobelhart & Schmutzig
Dose & Korb
GIB MIR BITTE EINEN KORB
Picknicken im Garten des Jüdischen Museums
DAS ERWECKUNGSERLEBNIS AUS DER BÜCHSE
Sardinenbar
Lebensmittel Kultur
FUSION UND KULINARISCHER REALISMUS
Kochu Karu
ANDERS EINKAUFEN
Markthalle Neun
Griechen & Römer
GEMÜSESENSIBEL
Cassambalis
ABRÜSTUNGSKÜCHE
Sale e Tabacchi
Im Flow
DIE PERFEKTE BALANCE
eins44 Kantine Neukölln
DER MAGISCHE MOMENT
Bandol sur mer
Himmel und Erde
BAUCHAUFSCHWUNG DER SEELE …
Facil
KOCHEN FÜR HELDEN
Tulus Lotrek
Epilog
»Erdbeeren so groß wie Orangen«
DANK
DIE AUTOREN
ZITATNACHWEISE
ABBILDUNGSNACHWEIS
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Anne-Dore Krohn & Denis Scheck
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Es herrscht ein Wechselstrom zwischen der Vergangenheit der 1920er-Jahre und unseren 20er-Jahren im 21. Jahrhundert. Eine Spannung, die uns während der Arbeit an diesem Buch und der Auseinandersetzung mit Berlins gastronomischer Gegenwart auf der Suche nach Orientierung immer wieder in diese Zeit zurückkehren ließ. Das Musical »Cabaret« von 1966 löste eine erste weltweite Nostalgiewelle nach dem Berlin der 20er-Jahre aus. Es basiert auf zwei Romanen von Christopher Isherwood, der darin die schillernde sexuelle Freizügigkeit der Stadt in den Goldenen Zwanzigern einfängt, die für die allermeisten Armen ja in Wahrheit eher die Bleiernen Zwanziger waren. Sicher lassen sich zu diesen Zwanzigern Parallelen zu heute ziehen. Aber halten sie auch Lehren für die Gegenwart bereit? Vor allem aber: Wo endet, in einer Umkehrung der berühmten Brecht’schen Formulierung, das Fressen, und wo beginnt die Moral? Eine überraschende Antwort darauf gibt Klaus Mann in seiner 1942 auf Englisch veröffentlichten Autobiografie »Der Wendepunkt«. Wir haben diesen Klaus Mann offen gestanden literarisch lange zu gering geachtet und sind erst durch die Recherchen zu diesem Buch einem faszinierend hellsichtigen und beobachtungsscharfen Zeitzeugen begegnet: »Berlin ist das Hirn, in dem die Emotionen und Intuitionen, die Sehnsüchte und Ressentiments des deutschen Volkes mit wissenschaftlicher Exaktheit und journalistischem Schmiß formuliert werden. Die Metropole kreiert nicht: Sie repräsentiert. Wenn das Berlin der Kaiserzeit die aggressive Dynamik des jungen deutschen Nationalismus säbelrasselnd zur Schau gestellt hatte, so spiegelte das Berlin der ersten Nachkriegsjahre mit demselben Eklat die apokalyptische Gemütsverfassung der besiegten Nation.
›Schaut mich nur an!‹ schmetterte die deutsche Kapitale, prahlerisch noch in der Verzweiflung. ›Ich bin Babel, die Sünderin, das Ungeheuer unter den Städten. Sodom und Gomorra zusammen waren nicht halb so verderbt, nicht halb so elend wie ich! Nur hereinspaziert, meine Herrschaften, bei mir geht es hoch her, oder vielmehr, es geht alles drunter und drüber. Das Berliner Nachtleben, Junge, Junge, sowas hat die Welt noch nicht gesehen! Früher mal hatten wir eine prima Armee; jetzt haben wir prima Perversitäten! Laster noch und noch! Kolossale Auswahl! Es tut sich was, meine Herrschaften! Das muß man gesehen haben!‹ –
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