Ruth Gattiker

Ruth Gattiker
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Описание книги

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich an einem Montagnachmittag im Frühling 1969 die Nachricht: Die erste Herztransplantation in der Schweiz war geglückt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Åke Senning hatte ein Zürcher Ärzteteam die Operation vorgenommen. Mit dabei war Ruth Gattiker, Pionierin der Herzanästhesie und eine der ersten Professorinnen an der Medizinischen Fakultät Zürich. Auf der Basis zahlreicher Interviews erzählt Denise Schmid die Lebensgeschichte der 1923 geborenen Ruth Gattiker. Sie zeichnet das Porträt einer intelligenten, vielseitig begabten Frau, die selbstbewusst die Widerstände der Zeit überwindet, ihre Unabhängigkeit lebt und ihre berufliche Karriere in der männerdominierten Welt der Medizin vorantreibt. Das Leben der heute 93-Jährigen besticht nicht nur durch die aussergewöhnlichen Einblicke in die Medizingeschichte des 20. Jahrhunderts. Als Frau legt Ruth Gattiker auch Zeugnis ab von einem erfüllten Leben jenseits der Konventionen.

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Denise Schmid. Ruth Gattiker

Inhalt

Vorwort. November 2014

Januar 2015

Mai 2015

Januar 2016

Kapitel 1. Aufruhr um die erste Herztransplantation 1969. Man will, man muss es mal versuchen

Ein weltweites Wettrennen

«Ich kann das organisieren»

«Wir haben einen Patienten gerettet, das war alles»

Der Gesundheitsdirektor schimpft

Die Presse macht sich an die Arbeit

«Mir blieb fast das Herz stehen»

Das Blatt wendet sich

Zwischen Bewunderung und Unbehagen

Die zweite Herztransplantation

Bedarf nach Klärung

Ganz andere Dramen

Ein Fräulein Doktor

Kapitel 2. Kindheit und Jugend. «Bei uns drehte sich alles um den Vater»

Die Gattikers und Frischknechts – zwei unterschiedliche Welten verbinden sich

«Ohne Znacht ins Bett» – die kleine Rebellin

«Ruth, tu dors toujours» – Schulzeit mit Umwegen

«Ruth Gattiker. Mein Buch»

Unabhängigkeit und eine interessante Aufgabe

Das falsche Studium

Ein Schlachtplan und ein Brief vom Bundesrat

Kapitel 3. Endlich Medizin studieren. Ich musste immer kämpfen

Medizinerinnen an der Universität Zürich

Menschen und nicht nur Krankheiten behandeln

Drei Monate in Paris

«Ich ziehe den Hut vor dieser Energie»

Arbeit im Labor und ein wütender Chef

Kapitel 4. Weichenstellung. In der «Pflegi»

Die Mentorin und Freundin

Der Weg zur modernen Anästhesie

Wieso nicht Anästhesie?

Die adretten Fünfzigerjahre

Oder doch lieber Innere Medizin?

Kapitel 5. Pionierzeit der Herzchirurgie. Die Schweiz hinkt hinterher

Pioniere dies- und jenseits des Atlantiks

Wie lässt sich ein pumpendes Organ operieren?

Die Herz-Lungen-Maschine

Åke Senning

Der erste implantierbare Herzschrittmacher

«Er beherrscht zweifellos die Herzchirurgie ausgezeichnet»

«Eine Frau? Nein, das geht nicht!»

Am Karolinska-Spital Stockholm

Daumen rauf, Daumen runter

Ein neuer, rauer Wind

Eine Art Schwedisch-Kongo

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen

Der Vater stirbt

Kapitel 6. Im VW Käfer durch die USA. Und noch ein Staatsexamen

Bei Jean und Barbie

Ein amerikatauglicher VW Käfer

An der Mayo-Klinik

Mythos American Roadtrip

Von Seattle bis New York

Auf nach Mexiko

Die Liebe und die Freundschaft

Kapitel 7. Das Fernweh und die Ferienhäuser. «Sie verdienen aber viel, Fräulein Doktor»

Sehnsuchtsland Griechenland

Im Studebaker nach Sizilien

Die häusliche Ruth Gattiker

Casa Lügatt

Ein Haus in Davos

«Und jetzt wird Griechisch gelernt»

«Gib ihr ein Valium»

Ab auf die Seychellen

Ruth Gattiker wäscht Fresken

Kapitel 8. Frau Professor. Das Standardwerk zum Thema Herzanästhesie

Ein schwerer Unfall und eine eigene Wohnung

Die Venia Legendi

Verein Freunde Robert Hegglin

Gattiker, das «Räf»

Die Eisbadewanne und die Säuglings-Herz-Lungen-Maschine

Der Chef

Ein Professorentitel, aber kein Ordinariat

Eine Art Nobelpreis, eine Umarmung und eine Reise ans Nordkap

Der ungeliebte Pionier

Die Mutter stirbt

Bis ans andere Ende der Welt

Kapitel 9. Die pensionierte Studentin. Zum Sechzigsten ein Dissonanzenquartett

Senning geht, Gattiker bleibt

Ein neuer Anlauf und ein endgültiger Abschied

Die Demenz und zwei Wohnungswechsel

Hans Brian und die Orpheus-Konzerte

Der Siebzigste und die lange Trauer

Die Musik und immer die Musik

Der Untermieter, der ein Enkel sein könnte

Zweimal umziehen mit Ende 80

Kapitel 10. Alt, älter, sehr alt werden. Der Motor, der sie so alt werden lässt

Keine Zeit für die Vergangenheit

Nachwort

Zeittafel

Dank

Anmerkungen

Bildnachweis

Autorin

Impressum

Отрывок из книги

Für Gerhard, Vera und Andrea

Aufruhr um die erste Herztransplantation 1969

.....

Am Freitag wird auf der Titelseite des Blick gefragt, ob der Herzspender in den Tod gestossen worden sei. Ein Hilfsarbeiter, der mit Gautschi ein Handgemenge hatte, ist festgenommen worden. «Neuherz-Verhaftung» lautet dazu die kreative Wortlösung. Am Samstag, 19. April, die positive Meldung, dass der Herzempfänger Albert Hofmann das Bett verlassen durfte und wieder feste Nahrung zu sich nimmt. Im Tages-Anzeiger erscheint ein Interview mit Regierungsrat Bürgi zu Fragen der Ethik. Bürgi sagt, dass die Übertragung von Organen menschlich-ethische Probleme aufwerfe, die man bisher noch gar nicht vollständig umreissen könne. Die Frage, ob man die Angehörigen nachträglich informieren solle, liege im Ermessensspielraum des Arztes. «Da keine gesetzliche Pflicht zur Benachrichtigung besteht, muss man fragen, ob eine moralische Pflicht gegeben ist.»9

Auf diese hektische erste Woche folgten ein paar Tage Ruhe. Während an der Pressekonferenz vom 14. April noch angekündigt wird, regelmässige Bulletins über die Gesundheit des Empfängers zu veröffentlichen, werden diese nach zehn Tagen schon eingestellt. Was soll man noch berichten, es sieht im ersten Monat alles gut aus. Die Operation ist problemlos verlaufen. Emil Hofmann kann nach einer Weile aufstehen. Ruth Gattiker erinnert sich, wie er in Anzug und Krawatte stolz mit der Oberschwester Mary im Garten des Kantonsspitals spazieren geht.

.....

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