Die Reise des Guy Nicholas Green

Die Reise des Guy Nicholas Green
Автор книги: id книги: 1990315     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 481,99 руб.     (5,34$) Читать книгу Купить и скачать книгу Купить бумажную книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9788711448953 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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`Ich brauchte Geld, er brauchte Begleitung.´ Der südafrikanische Weltenbummler Guy Nicholas Green schmeißt seinen Job in Mexiko. Er strandet am Schwarzen Meer, in Odessa. Das Geld geht ihm aus. Er begegnet dem jungen Engländer Jamie. Der hatte auf einer Webseite (`Jede Begegnung zwischen einem Mann des Westens und einer Frau des Ostens ist voller Zauber´) Julia entdeckt. Sie schickt Ganzkörperfotos, der Briefwechsel kommt ins Rollen. Jamie fühlt eine große Sehnsucht in sich aufsteigen. Er verliebt sich und reist auf eigene Faust nach Odessa. Als er Julia endlich trifft, will sie von den Mails und ihren Versprechungen nichts wissen. Ist er auf eine dubiose Heiratsagentur reingefallen? Und welche Rolle spielt eigentlich Guy Nicholas Green in der ganzen Sache? Willkommen in Odessa! Unter der Sonne am Schwarzen Meer: Heiratstourismus und Online-Dating, junge Frauen auf schwindelerregend hohen Absätzen, Kerle mit geschorenen Schädeln und schlechten Manieren. Und eine Männerfreundschaft wider Willen. Diana Feuerbachs Romandebüt bietet beste Unterhaltung in all ihren Facetten.-

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Diana Feuerbach. Die Reise des Guy Nicholas Green

Diana Feuerbach. Die Reise des Guy Nicholas Green

1: Die Treppe

2: Das Crocodile

3: Jamie Durham

4: Anemone

5: Im Pomidori

6: Do no harm

7: Wenigstens eine Nachricht

8: Unterwegs nach Arkadia

9: Stiller Begleiter

10: Der australische Stein

11: Metamorphosen

12: Im Reich der Pallas Athene

13: Backpacker’s Funk

14: Pralinen und Whisky

15: Auf dem Wasserbett

16: Der Tanz

17: In der Seilbahn

18: Fünfhundert Fuß über zitterndes Holz

19: Letzte Bitte

20: Rosen und Wein

21: Heimkehr

Über Die Reise des Guy Nicholas Green

Autorenporträt

Ebook-Kolophon

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Die Treppe war aus Marmor, so viel erkannte man noch. Ich stellte mir vor, wie einst Dienstmädchen mit Reisigbesen ihre weißen Adern gefegt hatten. Oder dass sie mit türkischen Teppichen bespannt war, in denen Paradiesvögel sangen, während die Leute im Fahrstuhl mit dem Liftboy plauderten, der die Messinghebel bediente und den prächtigsten Schnurrbart der Stadt hatte. Zur Revolution und in den Folgekriegen war die Treppe unter Soldatenstiefeln erzittert und in den langen Jahrzehnten des Kommunismus sehr müde geworden, bis sie schließlich in sich zusammensank. Sie war ein Ort, an dem ich Frieden empfand. Zumindest redete ich mir das ein. Langsam die zerrütteten Stufen hochsteigend, das Schaben meiner Sandalensohlen in den Ohren, suggerierte ich mir, wie ich einverstanden wurde mit meiner Situation: Ich musste in Odessa ausharren, bis Mutter mir Geld schickte. Von dem Geld würde ich nach Indien fahren, um mein Ego auf den Müll zu schmeißen. Und ich würde nie wieder arbeiten.

Nahe der Wand, wo niemand ging, hatten die Stufen noch Kanten. Taubenmist klebte auf ihnen fest. Zur Mitte hin flachten sie ab, wurden wellig. Es gab Spalten, Brüche, Löcher, in denen Mäuse wohnten. Zum Geländer hin verschmolzen die Reste zu einer gelblichen Zunge, auf der man leicht ausrutschen konnte. Manchmal zog ich, mein Selbstmitleid zelebrierend, im Foyer des Gebäudes die Sandalen aus und ging barfuß nach oben, das alte Stufengebiss mit nackten Sohlen erkundend. Im Rücken spürte ich noch das Flirren der Sonnenbrillen von draußen und die Silhouette der kleinen Kellnerin, die den Businessmen im Café vor dem Haus zu ihren schmierigen Verhandlungen Espresso servierte. Die Fußgängerzone, an der das Haus lag, hieß Deribasov Street. Sie war die Flaniermeile im Herzen der Altstadt, wie man so etwas in der Tourismussprache gern nennt, kopfsteingepflastert und kyrillisch beschriftet, gesäumt von Linden und den Markisen der Geschäfte und Restaurants. Manche Gebäude glänzten protzig und neu, doch das meiste war Klassizismus und Jugendstil, verwittert und mit Reklame beklebt. Viele Fassaden schliefen unter Planen versteckt. Ein Versprechen von Auferstehung lag in der Luft, als ob die Stadt wieder zu werden hoffte, was sie vorgab, einst gewesen zu sein: eine Diva am Schwarzen Meer.

.....

In jener ersten Woche mit den Bittstelleranrufen, bevor Jamie Durham einzog und meine Geldsorgen aufhörten, unternahm ich in Odessa viele Spaziergänge. Spazierengehen ist der Luxus des armen Mannes, genau wie die Beobachtung, das Gespräch, die Masturbation. Es war nicht immer leicht, mich aufzuraffen zu diesen Ausflügen. Ich wäre lieber im Hostel hocken geblieben oder im Treppenhaus, in der Vorahnung des inneren Friedens, den der indische Guru versprach. Doch die Grübelschleifen in meinem Hirn lösten sich nur auf, wenn ich dem Körper Bewegung verschaffte. Also ging ich spazieren und eignete mir wie nebenbei die Ortskenntnis an, die mich so wertvoll machen sollte in den Augen von Jamie.

Nach der Erkundung der Altstadt mit Deribasov Street, Seepromenade, Potemkintreppe und Hafen unternahm ich Ausflüge in den Park und zu den südlich aneinandergereihten Stränden. War ich an einem Ziel angekommen, wählte ich mir ein Objekt der Betrachtung. Trauriges war mir am Liebsten. Zum Beispiel setzte ich mich an einen altersschwachen Betontisch am Lanzeron-Strand und zählte die Wellen, die sich nicht im Traum messen konnten mit denen vor Mutters Terrasse. Am Bahnhof stellte ich mich in einen Fußgängertunnel und lauschte dem Gewirr der fremden Schritte, bis ich mir vorkam wie der einsamste Mensch auf der Welt. Auf dem Markt beobachtete ich Zigeunerinnen beim Feilschen und erkundigte mich nach dem Preis für Drahtspulen, Schrauben, zerfledderte Schuhe. Vor dem Schaukasten der Polizeistation rätselte ich über Steckbriefe gefundener Leichen. Ertrunken, erschossen, erwürgt? Wer konnte Hinweise geben zu diesen Unglücklichen?

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