Dieter Kudernatsch erzählt seine Lebensgeschichte. 1945 wird die Familie Kudernatsch aus der damaligen Tschechoslowakei vertrieben und findet in Pratau an der Elbe eine neue Heimat. Weil der Vater nach dem Krieg nicht zurückkehrt, muss die Mutter ihre drei Kinder allein aufziehen. Der kleine Dieter hat immer Hunger. Dennoch erlebt er eine Kindheit voller Abenteuer. Da sind die Wollhandkrabben auf den Elbwiesen, das Mäusekino in der Schmiede und seine beste Freundin, die Hündin Asta. Mit den Dorfjungs Mausi und Fuchsi und dem Stadtjungen Berni denkt sich Dieter viele Streiche aus. Viel zu schnell ist diese wunderschöne Zeit vorbei. Der Junge wird erwachsen. Nach seiner Schlosserlehre im VEB Stickstoffwerk Piesteritz meldet er sich freiwillig für die Armee, um anschließend studieren zu dürfen. Es ist 1960, als Dieter Kudernatsch in eine Einheit versetzt wird, die es offiziell in der DDR überhaupt nicht gibt: die Raketentruppen.
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Dieter Kudernatsch. Wollhandkrabben und Raketen
INHALT
Kapitel 1. AUS DER HEIMAT VERTRIEBEN
Kapitel 2. ABENTEUER IM KINDERGARTEN
Kapitel 3. DIETER, DER PECHVOGEL
Kapitel 4. LEHRER UND BAUERN
Kapitel 5. MEIN FREUND BERNI
Kapitel 6. LEHRJAHRE UND RADREISEN
Kapitel 7. RAKETEN FÜR DEN FEIND – MANNI FÜR MICH!
Kapitel 8. WAS ESSEN DIE STUDENTEN?
Kapitel 9. DIE GROßE LIEBE
Отрывок из книги
Dieter Kudernatsch
WOLLHANDKRABBEN UND RAKETEN
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Stenek hielt plötzlich ein Bild in der Hand. „Kennst du dieses Bild?“, fragte er mich. Es war mein Geburtshaus zu der Zeit, als wir noch darin wohnten. „Hast du noch eins davon?“, fragte ich. Er schüttelte den Kopf, lächelte aber vor sich hin. Wir unterhielten uns mit Händen und Füßen. „Kapitalisten“ und „Kommunisten“ sind internationale Begriffe, zu denen Stenek und ich sehr schnell die gleiche Meinung hatten. Martha zauberte Kaffee und Kuchen und bediente uns wie alte Freunde. Die Zeit verging viel zu schnell und wir mussten uns auf den Heimweg machen.
Beim Abschied drückten wir uns, als würden wir uns seit hundert Jahren kennen, und versprachen wiederzukommen. Es fiel uns allen sehr schwer, die Tränen zurückzuhalten.