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Dietmar Grieser. Wege, die man nicht vergißt
Wege, die man nicht vergißt
Wien. Servus. Erste Schritte in Wien
Die Wundertüte. Von Durchhäusern, Abkürzungen und Schleichwegen
»Nieder mit der Trikolore!« Die Fahnengasse
Not, Gemeinheit, Mord. Hugo Bettauer und »Die freudlose Gasse«
Eine gute Marke. Die Phorusgasse
Der erste Sprayer. Joseph Kyselak und die Schwarzenbergallee
Am besten sonntags. Die Prater-Hauptallee
Die gelbe Straße. Veza Canetti zwischen Mazzes-Insel und Himmel
Stirb und werde. Straßenumbenennungen in Wien
Ladies first. Von der Bertha-von-Suttner-Gasse bis zum Josefine-Hawelka-Weg
Straßenhändler, Schnorrer und Hausierer. Ein Exkurs
Kindheit und Jugend. Der Nabel der Welt. König-Ottokar-Straße 10
Kein leichter Weg. Kriegsende am Starnbergersee
Freunde, Schüler, Lehrer »Traumatische« Straßen
Balduins Niederlage. Wenn ich durchs Kuhviertel von Münster streife …
Draußen im Land. Via Sacra, Jakobsweg und Penny Lane. Mariazell und das alte Österreich-Ungarn
Da capo. Auf Mozarts und Goethes Spuren
Folgenschwere Panne. Die »Kaiserstraße« Wien–Olmütz
Trinkgeld für Ihre Durchlaucht. Die Kaiserpromenade von Gastein
Holpriger Zitatenschatz. Der Wittgensteinpfad
Draußen in der Welt. Von der Via Appia zur Via Mala. Berühmte alte Verkehrswege
Die elegante Welt. Prunk zwischen St. Petersburg und Wien
Todeskandidaten, Attentäter, Helden. Albert Speers »Ankunft« auf dem Kahlenberg
Der F-Weg. Franz Werfel und die Fluchthelfer von Banyuls
Am Ort der Handlung. Von St. Petersburg nach Triest
Wilde Klage. Am Schauplatz von Georg Trakls Gedicht »Grodek«
Die Desire Street. Auf den Spuren von Tennessee Williams’ »Endstation Sehnsucht«
Zugunsten der Briefträger. Die Heldendenkmäler von Tarajalejo und Hauterives
»Straßen machen mir Angst …« Ödön von Horváths Tod auf den Champs-Elysées
Die Catfish Row. Auf den Spuren von Porgy und Bess
Lindenstraße ohne Linden. Von Chaplin bis Fellini, von San Francisco bis Wien
Von Marathon bis Red Bull. Alte und neue Rennstrecken
Dein Name sei Roml. Die Wüstenroute von El Alamein
Wo der Weihnachtsstern ein Baum ist. Kreuz und quer durch Taiwan
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Personenregister
Отрывок из книги
Dietmar Grieser
Wege, die man nicht vergißt
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Doch zurück nach Wien, wo das Spektakel vom 13. April 1798 noch hundert (!) Jahre danach sichtbare Folgen zeitigt: Die an die Wallerstraße angrenzende Brunnengasse wird zur Erinnerung an den »Fahnentumult« in Fahnengasse umbenannt. Und was den Schauplatz des denkwürdigen Ereignisses anlangt, so versäumen die Wiener Lokalhistoriker auch nicht, darauf hinzuweisen, daß mit der Geschichte des Palais Caprara-Geymüller nicht nur diplomatische Verwicklungen, sondern auch Amouröses verknüpft ist: Hier lernt im Winter 1820/21 Franz Grillparzer seine »ewige Braut« Kathi Fröhlich kennen, deren sieben Jahre ältere Schwester Anna den Töchtern des nunmehrigen Hausherrn Johann Heinrich Freiherr von Geymüller Klavierunterricht erteilt.
Wien, Herbst 1923. Die Erste Republik hat ihre zweiten Nationalratswahlen hinter sich: Die Christlichsozialen erhalten 82 Mandate, die Sozialdemokraten 68, die Deutschnationalen 15, Prälat Seipel bleibt Kanzler. In der Bundeshauptstadt ist das Kräfteverhältnis genau umgekehrt: Der Sozialdemokrat Karl Seitz tritt sein Amt als Bürgermeister an; der Gemeinderat beschließt das ehrgeizige Wohnbauprogramm des Roten Wien, das die Errichtung von 25 000 Sozialwohnungen binnen fünf Jahren vorsieht. Die Zahl der Arbeitslosen hat die 50 000 überschritten, die Inflation erreicht ihren Höhepunkt, 40 000 Kronen zahlt man für ein Kilo Schweinefleisch. Allenthalben schießen Bankfilialen aus dem Boden, vor den Wechselstuben bilden sich Menschenschlangen, die die täglichen Kurszettel studieren, in den Tanzbars amüsieren sich die Spekulanten, »Radio Hekaphon«, Österreichs erster Rundfunksender, verbreitet die Stimmen von Burgschauspieler Raoul Aslan und Bundespräsident Michael Hainisch, Arthur Schnitzler tritt an die Spitze der frischgegründeten Österreich-Sektion der Schriftstellervereinigung PEN.
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