Der Zaun

Der Zaun
Автор книги: id книги: 2089598     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 2069,99 руб.     (20,18$) Читать книгу Купить и скачать книгу Купить бумажную книгу Электронная книга Жанр: Зарубежная публицистика Правообладатель и/или издательство: Автор Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783990404140 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Vor der Festung Europa Mit der steigenden Zahl von Flüchtlingen erlebt Europa eine Renaissance der Grenzbefestigungen. Gleich mehrere europäische Staaten planen neue Zäune und Barrieren. Der Journalist Dietmar Telser ist drei Monate entlang der Grenzen Europas gereist und zeigtauf, weshalb Zäune die Menschen nicht aufhalten können und die Fluchtrouten nur verschieben. Er erzählt vom Aufbruch, vom Warten und vom Sterben an Europas Grenzen, von Hoffnungen und Träumen der Flüchtlinge, von der Verzweiflung der Helfer – und von einer europäischen Flüchtlingspolitik, die wesentliche Werte aufgegeben hat. Das Projekt „Der Zaun“ wurde 2015 in Brüssel mit dem europäischen Medienpreis für Integration, „CIVIS“, und in Österreich mit dem „Prof.-Claus-Gatterer-Preis“ für sozial engagierten Journalismus ausgezeichnet. AUS DEM INHALT – Sofia (Bulgarien): (Noch nicht) in Europa angekommen – Istanbul (Türkei): Das Drehkreuz für die Fahrt nach Europa – Ägäis (Griechenland): Eilande der Hoffnung – Augusta (Italien): Schwere See – Sfax (Tunesien): Auf der Suche nach den Toten des Mittelmeeres – Melilla (Marokko/Spanien): Enklave der Ausbeutung

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Dietmar Telser. Der Zaun

Inhalt

Vorwort

Prolog

Golyam Dervent, Grenzgebiet zur Türkei, Bulgarien

Hauptquartier der bulgarischen Grenzpolizei, Sofia

Hotel Ritz, Sofia

Banja-Baschi-Moschee, Sofia – Freitagsgebet

Staatliche Flüchtlingsagentur von Bulgarien, Sofia

Büro des UNHCR Bulgarien, Sofia

Chios, Griechenland

Aufnahmestelle für Flüchtlinge, Chios

Chios, Büro der griechischen Küstenwache

Lesbos, alternative Aufnahmeeinrichtung Pikpa

Lesbos, Georgskirche von Kalloni

Polizeihauptquartier von Orestiada, Grüne Grenze, Nordgriechenland

Aksaray, Istanbul, Türkei

„Frontex“-Überwachungsflug, Militärflughafen Sigonella, Sizilien

Hafen von Augusta, Sizilien

Friedhof Pozzallo, Totenhalle

Büro des Bürgermeisters Luigi Ammatuna, Rathaus von Pozzallo

Klinik Lentini, Sizilien

Polizeihauptmeister Angelo Milazzo, Stadt Syrakus

El Ktef, Tunesien, Grenzgebiet zu Libyen

Hotel El Kssour, Medenine

Die Mütter von Sfax

Charles Heller, Le Kram, Tunis

Choucha, ehemaliges Aufnahmelager Grenzgebiet Tunesien/​Libyen

Studentenwohnheim Ibn Khaldoun, Medenine

In den Bergen vor Melilla

Kirche Santiago el Mayor von Nador, Jesuitenpater Esteban Velázquez

Der Zaun, Juan Antonio Gallego Estéban, Guardia Civil

Café Dolce Vita, Melilla, José Palazón

Anmerkungen

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Dietmar Telser

Der Zaun

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Ein Dublin-Abkommen, das nicht funktioniert, weil es vielleicht auch gar nicht funktionieren kann, ist eine schlechte Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration. Bulgariens Integrationsprogramm lief Ende 2013 aus. Anerkannte Flüchtlinge leben seither ohne jede Integrationsperspektive. Es gibt kaum Sprachkurse, klagen Flüchtlingsorganisationen, eine Unterstützung bei der Arbeitssuche sei nicht ausreichend gewährleistet, eine Unterkunft zu finden, beinahe aussichtslos, sie erhielten kaum soziale Hilfe oder eine Krankenversicherung.24 Zwar dürfen anerkannte Flüchtlinge noch einige Monate in den Unterkünften bleiben, doch danach sind sie auf sich allein gestellt. Zuletzt wurde Asylbewerbern in den Unterkünften die monatliche Unterstützung von umgerechnet 33 Euro gestrichen – mit der Begründung, dass es dort täglich Mahlzeiten gäbe.25

Djibi ist 25 Jahre alt, er will lernen, studieren, er möchte Anwalt werden. „Das ist mein Traum“, sagt er. „Aber jetzt sitze ich hier, mache nichts außer warten.“ Er sagt, dass er den Tag verflucht, an dem er in dieses Land einreiste. „Ich bin so wütend auf mich. Hätte ich gewusst, dass sie uns hier wie Tiere behandeln, ich wäre zu Hause geblieben.“ Manchmal finden Djibi und seine Freunde aus dem „Hotel Ritz“ in der Stadt kleine Gelegenheitsjobs, verdienen 10 Lew, wovon sie manchmal drei Tage lang leben. An manchen Abenden treffen sie sich an der Banja-Baschi-Moschee im Zentrum der Stadt. Viele Migranten kommen dorthin, gerade jetzt im Ramadan, weil sie in der Moschee kostenlos essen können. Andere sind dort, um sich auszutauschen und den weiteren Weg ihrer Flucht zu planen, manche, weil sie einfach nur Zeit totschlagen müssen, bis ihr Schlepper sie weiter in das nächste Land bringt.

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