Mitten in der NS-Zeit, als die Deutschen Christen das Alte Testament abschaffen wollten, wollte Dietrich Bonhoeffer mit diesem Buch den Psalmen und dem Psalmengebet wieder Heimatrecht in der evangelischen Spiritualität verschaffen. Der Psalter war das Gebetbuch Jesu – wie hat er sie gebetet und was heißt es für Christen heute, die Psalmen im Glauben an Jesus Christus zu beten? Die Einführung von Peter Zimmerling erklärt die Hintergründe und die bleibende Bedeutung dieser letzten Schrift, die Bonhoeffer noch zu Lebzeiten selbst veröffentlicht hat. Im Anhang gibt ein kurzer Überblick über die wichtigsten Stationen im Leben Bonhoeffers einen Einblick in die großen Themen, die ihn bewegt haben.
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Dietrich Bonhoeffer. Die Psalmen
Die Psalmen
Zu dieser Ausgabe
Einführung. Entstehung und Hintergrund
Eigenart
Inhalt
Bedeutung für heute
Psalm 23
„Herr, lehre uns beten!“
Im Namen Jesu beten lernen
Die Beter der Psalmen
Namen, Musik, Versgestalt
Der Gottesdienst und die Psalmen
Einteilung
Die Schöpfung
Psalm 8
Das Gesetz
Die Heilsgeschichte
Psalm 105,1-15
Der Messias
Psalm 22,1-22
Die Kirche
Psalm 27
Das Leben
Das Leiden
Psalm 31,1-17
Die Schuld
Psalm 51,1-14
Die Feinde
Psalm 5
Das Ende
Psalm 90
Bitte um den Geist des Lebens
Der Segen des Morgengebetes
Psalm 103
Stationen auf dem Wege zur Freiheit – Dietrich Bonhoeffers Leben1. von Peter Zimmerling
1. Zucht
2. Tat
3. Leiden
4. Tod
Anmerkungen. Einführung
Stationen auf dem Wege zur Freiheit – Dietrich Bonhoeffers Leben
Отрывок из книги
DIETRICH BONHOEFFER
Das Gebetbuch der Bibel
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Dennoch trat der Psalter für das gottesdienstliche Leben, aber auch für die private Frömmigkeit der evangelischen Christenheit in der Folgezeit in den Hintergrund. Erst durch die im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts entstandenen evangelischen Bruderschaften wurde er im Protestantismus wiederentdeckt. Bonhoeffer ist einer der Ersten, der ihm in der Gesamtkirche wieder Heimatrecht geben will. Eine nicht zu unterschätzende Anregung hat er dafür durch die Begegnung mit dem Evensong, dem Abendgebet der anglikanischen Kathedralkirchen, und dem Stundengebet der anglikanischen Klöster während seiner Zeit als Pfarrer der deutschen Auslandsgemeinde in London erhalten. Bonhoeffers Eintreten für den Psalter als Mittel evangelischer Spiritualität hat letztlich inhaltliche Gründe. Er ist überzeugt, dass seine Wiedergewinnung für den Gottesdienst und die persönliche Frömmigkeit sowohl der Kirche als auch dem einzelnen Christen helfen wird, ungeahnte geistliche Kräfte zu gewinnen.
Bonhoeffers Buch über die Psalmen stellt eine Entfaltung des Abschnitts über das Psalmgebet aus dem „Gemeinsamen Leben“ im Kapitel über den gemeinsamen Tag dar. Als Lehrer des geistlichen Lebens setzt Bonhoeffer damit in die Tat um, was er für die wichtigste Aufgabe der Theologie hält: Theologiestudierenden, ja allen Christen zu vermitteln, was es heißt, zu beten. Bonhoeffer versteht den Psalter als Schule des Gebets und entwirft mit seiner Hilfe einen regelrechten Gebetslehrgang.