Hygienearzt in zwei Gesellschaften
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Dietrich Loeff. Hygienearzt in zwei Gesellschaften
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Erstes Buch. Sozialismusversuch
Kapitel 1. Krieg, Nachkrieg und DDR. Vaters Familie
Die mütterliche Seite
Der Tod meines Vaters
Erste Erinnerungen
Von der Volksschule zur Oberschule
Mädchen im Klassenzimmer
Ein Direktor
Einige Mitschülerinnen und Mitschüler
Schülerleben und Politik
17. Juni 1953 in Berlin
Nachwirkungen des 17. Juni
Abitur
Kapitel 2. Ein ereignisreiches Medizinstudium. Einen Studienplatz bekommen
Eintritt ins Studentenleben
Die akademischen Lehrer, Anton Waldeyer
Rienäcker
Tembrock im Vorphysikum
Rapoport
Unruhe unter Studenten
Der Scharfrichter Physikum
Klinische Lehrer, Linser
Prokop
Dost
Gietzelt
Die Famuli sind da
Klose
Katholische Lebens- und Berufsauffassung
Vormilitärische Ausbildung für Ärzte?
Arbeitseinsätze
Genschmar
Eine ungewöhnliche Vorlesung
Erster Promotionsversuch
Ein Investiturball und seine schönen Folgen
Den Arbeitsort wählen
Staatsexamen
Kapitel 3. Arzt in einer mecklenburgischen Kleinstadt. Demmin – eine kleine Stadtvorstellung
Arzt in Demmin
Dr. Schwabe
Eine besondere Erfahrung
Lehrerin in Demmin
Die vergessene Verlobungsfeier
Frisch verlobt
Ernstes Zwischenspiel: 13. August 1961
Auf der chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Demmin
Poliklinik Demmin
Ermahnung zur wirtschaftlichen Arzneiverordnung
Vater werden ist nicht schwer
Kredit und Nebentätigkeiten
Kapitel 4. Facharzt für Hygiene. Die DDR braucht Hygieneärzte
Das Fach Hygiene
Ein Kreisarzt in Mecklenburg
Ein Bezirkshygieniker in Mecklenburg
Fortbildung zum Kreishygienearzt
Die Kreishygieneinspektion Demmin
Hygieneregeln durchsetzen – eine Daueraufgabe
Ernteeinsätze
Musterung und Erkennungsmarke
Trinkwasserversorgung auf mecklenburgisch
Eine Stellungnahme und mehrere Gegenfragen
Ehrenamtlicher Stadtrat
Eine Gemeindeschwester kann befehlen
Dissertation und Promotion
Lagerarzt bei Templin
Gesetze der DDR durchsetzen
Das dramatische Jahr 1968
Zwischenfall an der sowjetisch-chinesischen Grenze
Ein unanständiger Auftrag
Abschied von Demmin
Kapitel 5. Cottbus voller Widersprüche. Cottbus, Zentrum des Energiebezirkes
Start mit Hindernissen
Was gilt das Wort eines Kreisarztes?
Eine Kreishygieneinspektion in einer Bezirksstadt
Das Gesundheitswesen einer Bezirksstadt
Kreisärzte in Cottbus
Übertragbare Gelbsucht im Hotel Lausitz
Schutzimpfungen und Impfpflicht
Komplexer Wohnungs- und Gesellschaftsbau in Cottbus
Kindereinrichtungen
Nitratfreies Trinkwasser
Hygieneinspektion und Politik
Schulspeisungsaktiv
Kapitel 6. Schatten und Licht. Chile – ein stilles Vietnam
Solidarität in der DDR
Masern in Cottbus
Das Vaterland ruft mich
Bagenz
Fachtagungen
Eine unbekannte Leberkrankheit
Arbeitsgruppe Hygiene und Recht
Essen und Trinken in der DDR
Kulturelles Leben
Urlaub für DDR-Bürger
Kopfläuse greifen wieder an
Speiseeis
Gaststättenkontrollen
Cottbuser Bier
Zweites Buch. Krisenzeichen
Kapitel 7. Sparen, sparen, sparen. Wettrüsten
Zivilverteidigung
Rationalisieren oder nur sparen?
Politische Witze im realexistierenden Sozialismus
Kapitel 8. Ein bedeutsamer Schritt. Mein schwerer Entschluss
Sozialistischer Wettbewerb
Gorbatschow
Die Hauptstadt der DDR wird 750 Jahre alt
Tschernobyl
Der „Sputnik“ wird „abbestellt“
Umweltpolitik und Umweltsünden in der DDR
Konflikt mit der Vorsitzenden des Rates des Bezirkes
Noch ein Blick auf die Nationale Volksarmee der DDR
Parteiaustritte, Sturmzeichen
Drittes Buch. Wertewandel
Kapitel 9. Gewissheiten bröckeln. Montagsdemo
Diskussionen in der Dienststelle
Großkundgebung auf dem Alexanderplatz und Fall der Mauer
Wir informieren uns selbst
Volkseigentum geht den Bach hinunter
Verwandlung eines Kampfhubschraubers
Mein schwerer Entschluss, der zweite
Ich werde Stadtverordneter
Demos vor dem Stadtparlament
Erlebte Toleranz
Erlebte Intoleranz
Ahnungslosigkeit
Hilfe
Kapitel 10. Umbau des Gesundheitswesens. Verunsicherung und Wandel
Unsichere Arbeitsplätze
Übernehmen oder selbst bestimmen?
Viertes Buch. Neuaufbau
Kapitel 11. Enthusiasmus und Enttäuschung. Wiedervereinigung oder nur Beitritt?
Eigentumsfragen und Schuldtitel
Neue Räume für die Hygieneinspektion
Der Verband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
Hygieneinspektoren erhalten Berufsanerkennung
Sichere Rente
Noch eine gesetzliche Regelung wird verbessert
Die Geburt einer Universität
Kurz und gut: Bundesgartenschau
Trauer in der Familie
Beobachtungen im Alltag
Kapitel 12. Bürokratie – oder der Sieg der Form über den Inhalt. Erste Kontakte mit neuen Bestimmungen
Die richtigen Formulare
Fördermittel
Der Leiter des Landesversorgungsamtes in Cottbus ist überrascht
Zeuge eines neuen Glücks
Kapitel 13. Der Druck nimmt zu. Verkleinerung der Volkshochschule
Wieder muss gespart werden
Ein Maulkorb
Hilfe mit Schwierigkeiten
Personalabbau
Abgang mit erhobenem Haupt
Fünftes Buch. Ergebnisse
Kapitel 14. Ein persönlich zufriedener Arbeitsloser. Was nun?
Essen und Trinken als Bundesbürger
Urlaub für Bundesbürger
Was haben wir hinter der Mauer verpasst?
Wirtschaftlicher Wettbewerb
Kulturelles Leben in Cottbus seit 1990
Klassentreffen
Kapitel 15. Mitwirken in der Politik. Meinungsbildung
Schlaglichter auf die Massenmedien
Kapitel 16. Wie weiter? Bilanzversuch
Was bleibt
Das süße Wort Freiheit
Eine andere Welt ist nötig
Warum ich Pazifist bin
Wohin geht die Welt?
Eine andere Welt ist möglich
Отрывок из книги
Dietrich Loeff
Hygienearzt in zwei
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Unsere Proteste wurden schließlich beendet, teils durch die unübersehbare Stasi-Überwachung, dazu durch ein paar Verweisungen von der Uni und argumentativ außerordentlich geschickt und wortgewaltig durch Professor Rapoport. Man musste gerade ihm alles Recht der Welt zubilligen, Tendenzen, die er für reaktionär und gefährlich hielt, mit aller Kraft entgegen zu treten. Demokratisch war das dennoch nicht. Seine Reden klangen auch drohend. Einige Monate später trat auch der Erste Sekretär der FDJ-Leitung Berlin, Hans Modrow, vor uns auf. Er erntete allerlei Widerspruch. Ein Student fragte, warum man uns keine Westreisen gestatte.(4) Modrow erwiderte, das sei doch eine unwichtige Frage. Darauf der Fragesteller: „Dann muss ich Dir sagen, dass Du als Jugendfunktionär die Sorgen der Jugend nicht kennst.“ Das gab Beifall, aber geklopft von unten an die Tische so dass von vorn nicht zu sehen war, wer applaudierte. Modrow steckte den Hieb ein. Der Fragesteller blieb auch weiter ungeschoren. Ich habe später manchmal gegrübelt, ob Modrows spätere Reformbereitschaft auch aus solchen Erlebnissen gespeist wurde.
Gleichzeitig mit der Welle der Gegenargumente lief in den Betrieben eine Propaganda-Kampagne an. Tenor: „Was wollen die eigentlich noch? Der Staat gibt ihnen zum Studium alles, was er nur geben kann.“ Dazu wurde halblaut über Kampfgruppeneinsätze nachgedacht. Doch dazu kam es nicht, ebenso nicht zu den angedrohten „Bewährungen in der sozialistischen Produktion“. Die DDR machte bald die Erfahrung, dass rebellische Studenten, unter die Arbeiter gebracht, dort mehr Sympathie als Ablehnung erwarben und sah von solchen Maßnahmen ab.
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