Umweltökonomie
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Dirk Rübbelke. Umweltökonomie
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Erster Teil. Die Internalisierung externer Effekte als Leitbild der Umweltpolitik
A. Wirtschaftstheoretische Grundlagen. I. Gegenstand und Methoden der mikroökonomischen Theorie
II. Das Gleichgewichtskonzept in der mikroökonomischen Theorie
III. Die »soziale Optimalität« des Marktgleichgewichts im idealtypischen ökonomischen Modell
IV. Abweichungen zwischen Gleichgewicht und Optimum durch externe Effekte: Das Problem des »Marktversagens«
V. Die Internalisierung externer Effekte zur »Wiederherstellung« der »verlorenen« Optimalität des Marktgleichgewichts
B. Implikationen der umweltpolitischen Programmatisierung des Konzepts der Internalisierung
I. Das Prinzip der Konsumentensouveränität
II. Ordinalität und Kardinalität des Nutzenkonzepts: Die Zahlungsbereitschaft als Näherungsgröße
III. Vom individuellen Nutzen zur gesellschaftlichen Wohlfahrt: Das Aggregationsproblem
IV. Konsequenzen
V. Dennoch: Die Internalisierung externer Effekte als unverzichtbarer Bestandteil umweltpolitischer Vision
Zweiter Teil Strategien der Internalisierung externer Effekte. A. Verhandlungen. I. Das Coase-Theorem
II. Kritik und Weiterungen des Coase-Theorems. 1. Verteilung und Allokation
2. Das bilaterale Monopol zwischen den Verhandelnden
3. Verursacher und Geschädigte als heterogene Gruppen: Das Problem des Gefangenen-Dilemmas
4. Coase-Theorem und Umweltpolitik: Das Problem der Transaktionskosten
Exkurs zur grafischen Darstellung
Exkurs Ende
B. Haftungsrecht. I. Einleitung
II. Das ökonomische Grundmodell des Umwelthaftungsrechts. 1. Emissionsgleichgewichte bei Verschuldenshaftung
2. Emissionsgleichgewichte bei Gefährdungshaftung
3. Verschuldens- und Gefährdungshaftung im Vergleich
4. Modellvoraussetzungen
III. Probleme einer Internalisierung externer Effekte durch das Haftungsrecht
1. Vollständige Abweichung zwischen Schaden und Schadensersatzzahlung
2. Teilweise Abweichung: Partielle Schadensdiskontierung bei Haftungsbegrenzung
3. Sonstige Probleme
IV. Allokationswirkungen einer Versicherung des Umweltrisikos. 1. Vorbemerkung
2. Sorgfaltsgleichgewichte bei Risikoscheu
3. Sorgfaltsgleichgewichte bei Versicherung mit fairer Prämie
4. Sorgfaltsgleichgewichte bei Versicherung mit moralischem Risiko
5. Sorgfaltsgleichgewichte bei Versicherung mit Selbstbeteiligung und vertraglich vereinbartem Sorgfaltsniveau
C. Pigou-Steuer
Dritter Teil Standardorientierte Instrumente der Umweltpolitik. A. Einleitung
B. Typen umweltpolitischer Instrumente. I. Auflagen
II. Abgaben
III. Zertifikate
a) Versteigerung
b) Freie Vergabe
C. Zur Beurteilung umweltpolitischer Instrumente
I. Effizienz
1. Die einzelne Verursacherfirma
2. Die Gesamtheit der Verursacherfirmen
3. Grafische Veranschaulichung
4. Effizienzprobleme bei der freien Vergabe von Emissionszertifikaten
II. Dynamische Anreizwirkung
III. Ökologische Treffsicherheit. 1. Exogener Emissionsstandard
2. Zeitbedarf der Anpassung
3. Ziel-Mittel-Interdependenz
4. Emissionsreduktion ohne festen Zielwert
5. Konservierung »natürlicher« Emissionsrückgänge
6. Schadstoffübergreifende Umweltpolitik
7. Immissionsorientierte Umweltpolitik
8. Emissionszertifikate: Gratifikation umweltpolitischer Abstinenz?
IV. Epilog: Internalisierung oder Standardorientierung? − Ein versöhnlicher Ansatz
Vierter Teil. Weiterungen des umweltökonomischen Grundmodells. A. Umweltschutz als unreines öffentliches Gut. I. Kuppelproduktion mit Outputs von verschiedenen Graden an Öffentlichkeit
II. Zusatznutzen aus Luftqualitätsverbesserungen und spieltheoretische Darstellung von Verhandlungen
B. Umweltpolitik mit Schadstoffinteraktion. I. Schadstoffinteraktion und umweltpolitische Zielbestimmung
II. Lineare Interaktion
III. Konkave Interaktion
IV. Nicht-konkave Interaktion
V. Fazit
C. Umweltpolitik bei unvollständiger Konkurrenz
I. Anpassung an eine Emissionssteuer im Monopolfall
II. Anpassung an eine Emissionssteuer im Oligopolfall
III. Anpassung an die Emissionssteuer im Monopolfall bei mehreren Reaktionsoptionen des Unternehmens
D. Internalisierungsverhandlungen bei asymmetrischer Information
E. Zur umweltpolitischen Induktion des umwelttechnischen Fortschritts. I. Vorbemerkung
II. Internalisierung externer Effekte und induzierter umwelttechnischer Fortschritt
III. Standardorientierte Instrumente und induzierter umwelttechnischer Fortschritt
IV. Modellerweiterungen. 1. Externe Effekte in Umwelt und Technologie
2. Technologietransfer: Zur Diffusion und Adoption des umwelttechnischen Fortschritts
F. Verhaltensökonomie und immaterielle Effekte des Umweltschutzes
Fünfter Teil Internationale Umweltprobleme. A. Einführung
B. Internationale Umweltvereinbarungen
I. Die spieltheoretische Interpretation. 1. Globales Optimum und Nash-Gleichgewicht
Exkurs zur Technik der grafischen Darstellung
Exkurs Ende
2. Das Problem der Anreizkompatibilität: Individuelle Rationalität und Stabilität internationaler Umweltverträge
3. Eine alternative Form der Darstellung: Globale Umweltprobleme als statisches Gefangenendilemma in Normalform
4. Verallgemeinerung der Spielstruktur
a) Dynamische Spiele
b) Risikobehaftete Auszahlungen
c) Konsequenzen
5. Instrumente zur Erhöhung der Kooperationsneigung. a) Interne Partizipations- und Stabilisierungsanreize
b) Externe Partizipations- und Stabilisierungsanreize
6. Die Koalitionsbildung bei internationalen Umweltverhandlungen398
7. Perspektiven der spieltheoretischen Analyse globaler Umweltprobleme
8. Das Gefangenendilemma – Phantomschmerz der Spieltheoretiker/innen?
9. Epilog: Vermeidung versus Anpassung?
II. Vom Kyoto-Protokoll zum Abkommen von Paris – Die ökonomische Sicht. 1. Grundzüge des Kyoto-Protokolls
2. Das Abkommen von Paris430
C. Instrumente der internationalen Umweltpolitik – Das Beispiel des EU-Emissionshandels. I. Darstellung443
Phase I (2005-2007)
Phase II (2008-2012)449
Einbeziehung des Flugverkehrs ab 2012
Phase III (2013-2020)
Phase IV (2021-2030)
II. Umweltökonomische Bewertung459
1. Ökologische Treffsicherheit
2. Effizienz
3. Dynamische Anreizwirkung
4. Zielkonflikte
5. Emissionshandel und Spezifika des Klimaschutzes
6. Fazit
Epilog bei Redaktionsschluss!
Sechster Teil Natürliche Ressourcen und nachhaltige Entwicklung
A. Ressourcenerschöpfung – Das Ende der Menschheit? I. Einführung
II. Soziales Optimum und Konkurrenzgleichgewicht beim Abbau erschöpflicher Ressourcen – Die Hotelling-Regel
III. Epilog: Klimapolitik im Lichte der Ökonomie erschöpfbarer Ressourcen
B. Regenerierbare Ressourcen. I. Bio-ökonomische Grundlagen
II. Das Open Access Problem
C. Nachhaltige Entwicklung
I. Einführung
II. Nachhaltigkeit als nicht abnehmende Wohlfahrt
III. Nachhaltigkeit als konstantes Kapital. 1. Schwache Nachhaltigkeit
2. Strikte Nachhaltigkeit
3. Kritische Nachhaltigkeit
IV. Nachhaltigkeitspolitik
V. Anreizprobleme der Nachhaltigkeit
Epilog Über drei Arten von externen Effekten und den ansteigenden Schwierigkeitsgrad ihrer Internalisierung
Literatur
Register. A
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Отрывок из книги
In diesem Buch werden Umweltprobleme und Umweltpolitik mit den Methoden der Mikroökonomie untersucht. Dabei soll die ökonomische Struktur herausgearbeitet werden, die den vielfältigen praktischen Problemen und Problemlösungsversuchen zugrunde liegt. Besonderes Augenmerk gilt der Anreizstruktur, der die Träger umweltrelevanter Entscheidungen infolge von Marktmechanismus, staatlichen Regulierungen und internationalen Institutionen ausgesetzt sind. Um die grundsätzliche Ebene der Erörterung nicht vom Boden der Realität abheben zu lassen, werden häufig die Bezüge der wirtschaftstheoretischen Analyse zu praktischen Problemen und Lösungsansätzen hergestellt. Angesichts der großen umweltpolitischen Bedeutung und der großen Ergiebigkeit für die umweltökonomische Analyse geschieht dies besonders ausführlich bei der Behandlung des Klimaschutzabkommens von Paris und des europäischen Emissionshandels.
Das Buch versucht, neueste Entwicklungen in der wissenschaftlichen und politischen Diskussion aufzunehmen. Dennoch soll es auch für Leserinnen und Leser verständlich sein, die »lediglich« über Grundkenntnisse der Volkswirtschaftslehre verfügen, wie sie in den ersten drei Semestern eines wirtschaftswissenschaftlichen Studienganges vermittelt werden. Die Autoren nehmen nicht für sich in Anspruch, diese schwierige Kombination von Zielen erreicht zu haben. Sie ins Auge zu fassen, war jedoch bei der Arbeit stets hilfreich.
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Ehe wir uns im anschließenden zweiten Teil der Analyse der einzelnen Internalisierungsstrategien zuwenden, soll noch herausgearbeitet werden, welche Implikationen damit verbunden sind, wenn das Konzept der Internalisierung externer Effekte zum umweltpolitischen Programm erhoben wird. Alle im Folgenden erläuterten Implikationen gehen darauf zurück, dass mit der umweltpolitischen Programmatisierung des Konzepts der Internalisierung externer Effekte (in der hier verwendeten Definition aus der ökonomischen Theorie) die Grundsätze der Marktlogik akzeptiert und zum Schutze der Umwelt eingesetzt werden sollen. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Implikationen:
Bei der oben kurz erfolgten Erörterung des ökonomischen Optimalitätskonzepts spielten Wertgrößen (nämlich Produktionskosten, Umweltschäden und Nutzen aus Güterkonsum) die konstituierende Rolle. Zentral für das Wertkonzept, das dort zugrunde liegt, ist die Vorstellung, dass der positive oder negative Wert, den ein Gut oder Ungut für einen Entscheidungsträger selbst hat, allein von diesem Entscheidungsträger selbst beurteilt werden kann. Der im ökonomischen Modell veranschlagte Nutzen eines Gutes für einen Konsumenten besteht in der Nutzenempfindung dieses Konsumenten. Die Nutzenvorstellungen (Präferenzen) des Entscheidungsträgers werden in der Ökonomie (jedenfalls im überwiegenden Teil der Literatur51) als gegeben vorausgesetzt. Der Prozess der Genese von Präferenzen, insbesondere deren Determiniertheit durch gesellschaftliche Interaktionen und Lernprozesse, wird vom Hauptstrom der ökonomischen Literatur nicht analysiert, obwohl er zweifellos für die Realität von großer Bedeutung ist. Außerdem verdient der Umstand Beachtung, dass die hier zugrunde liegende Mainstream-Ökonomie vereinfachend unterstellt, dass sich die Präferenzen der Individuen ausschließlich auf die Ergebnisse des Allokationsprozesses (also insbesondere die Güterversorgung) beziehen. Gegenüber der Art und Weise, wie das Allokationsergebnis zustande kommt, sind die Individuen annahmegemäß gleichgültig.52 Diese (und andere) Einschränkungen bedeuten nicht, dass die traditionelle ökonomische Theorie für die Erklärung menschlichen Verhaltens wertlos ist, aber doch, dass sie einen wesentlichen Aspekt der Dynamik menschlicher Gesellschaften nicht erklärt und daher nur eine (wenn auch eine sehr wichtige) Stimme im polyphonen Konzert humanwissenschaftlicher Erklärungsansätze übernehmen kann.
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