Das Osmanische Reich

Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Douglas Dozier Howard. Das Osmanische Reich
Menü
Inhalt
Dank
Einleitung
Ruinen als Metapher
Elemente einer osmanischen Weltsicht
Zum Aufbau dieses Buches
1. Osmanische Genese, 1300–1397
Die türkische Flut
Orhan
Gewalt, Seuchen und Unheil
Der byzantinische Bürgerkrieg
Der Schwarze Tod und das Marmara-Erdbeben
Murad Hüdavendigâr und die Eroberung Thrakiens
Kosovo
Eine neue Gesellschaft
Wechselseitige Abhängigkeit
Das spirituelle Vokabular der gewaltsamen Umwälzung
Gregorios Palamas und der glaubensübergreifende Dialog
Heiliger Raum
2. Eine gesegnete Dynastie, 1397–1494
Gewalt, Thronfolge und Gedächtnis
Timurs Invasion
Der Erbfolgekrieg
Der Aufstand der Derwische
Türkische mystische Spiritualität
Sultane und Heilige
Moschee, Medrese und Tekke
Zeit und Schicksal
Frömmigkeit, Überfluss und öffentliche Bauten
Die Stiftung
Der Sancak und die Sicherheit
Der osmanische Verwaltungsdienst
Der überspannte Bogen
Die gute Stadt
Wiederaufbau
Der Topkapı-Palast
Die Eroberung und die Geschichte
Tursun Bey und der Eroberer
Ulema und Derwisch
Istanbul und der afroeurasische Handel
Umorientierung
Sultan Mehmed und die osmanische Expansion
Bayezid und Cem
Die Ardabil-Sufis und die osmanische Autorität
Die Kızılbaş
Der Safawiden-Orden
3. Eine Sicht auf die Welt, 1494–1591
Ein Weltreich
Shah Kulı
Çaldıran
Syrien und Ägypten
Ungarn und der Irak
Desorientierung
Versepen
Der Erste Haushalt
Die Königsfamilie
Osmanische Haushalte, osmanische Gemeinschaften
Die Organisation der Provinzen
Muslime und Nichtmuslime
Die osmanischen Christengemeinden
Die osmanischen jüdischen Gemeinden
Die osmanischen muslimischen Gemeinschaften
Beziehungen zwischen den Religionen
Krieg und Chancen
Der Kaukasuskrieg
Die finanzielle Umstrukturierung
Das Sultanat und das Heilige
Der Kanun-Legalismus
Liturgische Zeit
4. Unklarheiten und Gewissheiten, 1591–1688
Krieg, Rebellion und Reform
Der Lange Krieg in Ungarn
Die Celali-Aufstände
Die Finanzreform
Die Dynastie in Bedrängnis
Osmans Ermordnung
Für Osman und gegen Osman
Der Sultan und sein Unterhalter
Der Menge predigen
Die Predigten zum Geburtstag des Propheten
Heilige Schrift und Autorität
Echos des Gewöhnlichen
Allgemeiner Wohlstand
Die kultivierten Schichten
Gelehrte und Studenten
Katib Çelebi und die osmanische Gelehrsamkeit
Die städtische Arbeiterschicht
Fremde
Islam und Reich
Mehmed Köprülü
Sultan Mehmed der Jäger
Schabbatai Zwi
Der Wiener Feldzug und die Folgen
Bilanz eines Jahrhunderts
5. Globales und Lokales, 1688–1785
Niederlage und Sieg
Die Kontroverse um Karlowitz
Die Donaufürstentümer
Finanzreformen
Provinznetzwerke
Dynastische Verwerfungen
Der Sturz der Safawiden und der Moguln
Der Patrona-Halil-Aufstand
Das dynastische Ideal
Prosperität und Pathos
Brände
Seuchen
Sufis und Kadızadelis
Bücher, Handschriften, Bibliotheken
Pilgerfahrt und Handel
Das Ritual der Pilgerfahrt
Pilgerpolitik
Ägypten, Damaskus und das Geschäft mit der Pilgerfahrt
Das Osmanische Reich und der internationale Handel
Indischer Ozean und Persischer Golf
Vom Golf zum Mittelmeer
Das westliche Schwarzmeergebiet
Harmonie und Missklang
Das Ökumenische Patriarchat
Palästina
Krieg und Frieden
Der Krieg mit Russland 1768–1774
Der Aufstieg örtlicher Machthaber
Der Friede von Küçük Kaynarca
6. Zusammenarbeit und Zusammenbrüche, 1785–1882
Die Notwendigkeit der Dichtung
Die Neue Ordnung und die Unzufriedenen
Machthaber in den Provinzen
Alemdar Mustafa und das Dokument der Übereinkunft
Die Teilung der alten Ordnung
Mehmed Ali, die Wahhabiten und die Heiligen Städte
Der griechische Aufstand
Das Ende der Janitscharen
Die Verfolgung der Bektaşis
Istanbul und Kairo
Der Zwangsstaat
Die Tanzimat-Strukturen
Finanzierung
Orthodoxe und Katholiken
Von Jerusalem nach Sewastopol
Vermischungen
Der Tanzimat-Glaube
Rasse und Sklaverei
Musik und Literatur
Die Vergangenheit, die vor uns liegt
Der Crash der 1290er-Jahre
Osmanische Schulden
Der bosnische Aufstand
Bankrott
Der Russisch-Osmanische Krieg
7. Auflösung, 1882–1924
Das hamidische Zeitalter
Die osmanische Volkszählung
Die osmanische Entwicklung
Das moderne Kalifat
Moderne Zeiten
Widerstand gegen Abdülhamid II
Die jungtürkische Revolution
Konterrevolution
Einheit der Elemente
„Die vollständige Vernichtung einer fremden Bevölkerungsgruppe“
Der Carnegie Report
Der Große Krieg
Der Völkermord an den Armeniern
Rückzug und Waffenstillstand
Die Teilung des Reiches
Der nationale Widerstand der osmanischen Muslime
Chaos in der Hauptstadt
Der Widerstandskrieg
Die Rückkehr des Said Nursi
Abschiede
Anhang. Glossar
Anmerkungen
Verzeichnis der Karten
Literaturverzeichnis
Register
Informationen zum Buch
Отрывок из книги
Douglas A. Howard ist Professor für Geschichte am Calvin College in Grand Rapids, Michigan. Die Türkei und das Osmanische Reich sind seine zentralen Forschungsgebiete. Als Kind eines Air-Force-Angehörigen blieb Howard nie lange an einem Ort – bis zum Abschluss der High School lebte er aber zweimal längere Zeit in der Türkei. Sein ganzes Leben war er fortan von der türkischen und osmanischen Kultur fasziniert. Die Idee zu diesem Buch entstand auf einer Reise in die Türkei 2006; auf den Spuren des Osmanischen Reichs führte die Arbeit am Buch Howard über zehn Jahre hinweg in acht verschiedene Länder.
wbg Paperback macht die wichtigsten Titel großer Autor:innen aus dem Programm der wbg in einer jungen und wertigen Edition für alle neugierigen Leser:innen zugänglich. Als wbg Paperback auch erhältlich:
.....
Bursa war die Seidenstadt. Die meiste Seide, die dort eintraf, stammte aus den iranischen Gebieten südlich des Kaspischen Meeres; Ausgangspunkt für die Karawanen nach Westen war seit der Mongolenzeit Täbris. Die Handelsroute folgte dem Flusstal des Aras bis Erzurum, durchquerte die Steppen mit Zwischenhalten in Erzincan am Euphrat, Sivas am Kızıl Irmak sowie Tokat am Yeşıl Irmak und erreichte dann über Amasya und Ankara Bursa. Durch den Erfolg dieser Route gerieten jene Routen unter starken Druck, die von den Rivalen der Osmanen gefördert wurden: der Überlandweg nach Aleppo und der Seeweg nach Konstantinopel über Trapezunt (Trabzon). Angefangen mit Sultan Orhan subventionierten fünf Osmanensultane Stiftungskomplexe in Bursa, zu denen jeweils eine Moschee, eine Medrese, eine Suppenküche, Mausoleen und fast immer auch ein Bad gehörten. Unter den Bauten der Sultane fanden sich auch eine Elementarschule, die Orhan gründete, sowie von Murad II. errichtete Thermalbäder. Und das waren nur die Sultansbauten. Die Frauen der Herrscherdynastie sowie führende Staatsmänner und Frauen der Gesellschaft errichteten mehrere weitere Bauten. Auch die Sklaven standen nicht zurück. Vor allem Angehörige des Militärs beschäftigten Sklavenbedienstete in großer Zahl, deren Funktionen sie darauf vorbereiteten, durch Freilassung selbst zur herrschenden Schicht zu stoßen.59 Eine Generation jüngere Nachlassunterlagen zeigen, dass es sich bei 15 Prozent der in Bursa registrierten Vermögen – also denen der reichsten Bevölkerungsschicht – um den Besitz ehemaliger Sklaven handelte.60
Edirne am Zusammenfluss von Tundscha und Mariza im östlichen Thrakien war ein Vorposten und Knotenpunkt an der Route nach Buda und Prag über Plovdiv, Sofia, Niš und das am Zusammenfluss von Donau und Save gelegene Belgrad. Mindestens ein halbes Dutzend bedeutender Stiftungskomplexe wurde hier während der Herrschaft Murads II. von führenden Staatsmännern subventioniert. Die steinerne Moschee, deren Bau im Bürgerkrieg begonnen worden war, vollendete später Mehmed I., und bald gesellte sich eine weitere hinzu. Die alte verfügte über Einkünfte aus einem überdachten Markt oder bedestan, der zu ihrer Finanzierung gestiftet worden war. Neben anderen Läden umfasste der Markt auch „die Hauptniederlassung und das Lagerhaus der Genuesen, wo es etwa hundert Händler mit einer gewaltigen Menge an Waren gab“.61 Die neue Moschee, deren Schlussstein Murad 1437–38 setzte, brach mit den älteren Architekturmustern – den Gottesdienstraum überspannte eine einzige Zentralkuppel, und eines der Minarette wies drei Balkone auf.
.....