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Dr. Carolin Wiedemann. Zart und frei
Zart und frei
Inhalt
Einleitung
1.Patriarchat
1.1Kurze Geschichte der Patriarchatskritik
1.2Postfeminismus, Neopatriarchat und die Rückkehr der Kritik
2.Antifeministische Mobilisierungen
Kurzer historischer Rückblick
2.1Rechtsruck gegen den Feminismus
2.2Bürgerlicher, pseudoliberaler »Gender-Wahn«
2.3Klassenkampf und Nebenwidersprüche
3. Kapitalismus und Patriarchat
3.1Bürgerliche Gesellschaft: Zweigeschlechtlichkeit, romantische Liebe und Kleinfamilie
Kurzer Exkurs zur Hexenverfolgung
3.2Kontinuitäten und Verwebungen
Symbolische Ebene
Symbolisch-materielle Verbindungen
Völkische Ordnung des modernen Nationalstaats
4.Beziehungen befreien
4.1Queerfeministische Bewegungen
4.2Kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeit
4.3Begehren nach Sex ohne Sexismus
4.4Post-romantisches Lieben
4.5Neue Familienbande: Zusammenleben jenseits der bürgerlichen Kleinfamilien
Schluss. Körper und die Sehnsucht nach dem Ende der Herrschaft
Bemerkung zu den Bezeichnungen
Literaturverweise und -empfehlungen. Einleitung
1. Patriarchat
2. Antifeministische Mobilisierungen
3. Kapitalismus und Patriarchat
4. Beziehungen befreien
Отрывок из книги
Carolin Wiedemann
Vom Sturz des Patriarchats
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1991, als Susan Faludi diesen »Backlash« in den USA in ihrem gleichnamigen Buch analysierte, lauteten die Schlagzeilen deutscher Zeitungen alarmiert »Wegen der Karriere – Frauen geben Kinder zur Adoption frei« (Münchner Abendzeitung) oder »Sozialer Notstand: Vernachlässigte Kinder!« (Stern); »Karrierefrauen« galten als egoistisch, und diejenigen, die noch vom Patriarchat sprachen, als hysterische Emanzen oder verbitterte Linksradikale.
Der Neoliberalismus war zu dieser Zeit dabei, sich als vermeintlich ideologiefreie Ideologie zu verbreiten und die Leute immer mehr glauben zu machen, das Schicksal läge jeweils in ihrer eigenen Hand: Wer an sich arbeite, habe auch jede Chance auf Aufstieg, denn strukturelle Diskriminierung gehöre in den liberalen Gesellschaften der Vergangenheit an. Alle könnten Erfolg haben, und diejenigen, die es nicht schafften, seien wohl selber schuld, würden sich nicht genug anstrengen. Der Neoliberalismus vertrug sich also bestens mit dem Postfeminismus, der die Gleichberechtigung der Geschlechter aufgrund formal gleicher Rechte für verwirklicht hielt, und so ignorierte, dass das Bild der Frau als Objekt, das dem Mann gefallen müsse, bestehen blieb und damit sogar noch stärker wurde.
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