Anwendung von Prüfverfahren zur Ermittlung von transgenerationaler Kriegstraumatisierung
Описание книги
Kriegstraumata können über mehrere Generationen hinweg übertragen werden. Deshalb ist Deutschland, wie zahlreiche andere Länder der Welt, auch nach Jahrzehnten des Friedens noch immer ein kriegstraumatisiertes Land.
An den Traumafolgen früherer Kriege leiden nicht nur Menschen, die Krieg direkt miterlebt haben und deshalb durch eigenes Erleben «direkt kriegstraumatisiert» sind. Vielmehr kann jeder indirekt betroffen sein, der traumatisierte Eltern und/oder traumatisierte Bezugspersonen hat und/oder in einer insgesamt kriegstraumatisierten Gesellschaft lebt.
Kriegsenkel und deren Nachkommen, die in Friedenszeiten geboren und aufgewachsen sind, weisen, wie z.B. Sabine Bode in ihren Werken «Kriegsenkel», «Nachkriegskinder» und «Die vergessene Generation» untersucht hat, vielfach typische Symptome von indirekt-transgenerationaler Kriegstraumatisierung auf. Sie wissen und glauben aber oft nicht, dass sie selbst indirekt kriegstraumatisiert sein könnten. Für ihre körperlichen und psychischen Beschwerden bringen Familie, Gesellschaft und Therapeuten oft wenig Verständnis auf.
Das vorliegende Buch soll dieses Informationsdefizit bei allen Beteiligten schließen.
Die Autorin beschreibt in leicht verständlicher, eingängiger Form ausgewählte Prüfverfahren, mit deren Hilfe sich transgenerationale Kriegstraumatisierung feststellen lässt.
Dem Leser werden konkrete Methoden an die Hand gegeben, mit denen jeder für sich selbst und für Klienten mit einfachen Mitteln selbst herausfinden oder von Experten für die jeweiligen Verfahren herausfinden lassen kann, ob transgenerationale Kriegstraumatisierung oder sonstige Arten von Traumatisierung vorliegen.
Das Buch richtet sich ebenso an Einsteiger in dieses wichtige und oft unterschätzte Thema wie an Angehörige der Gesundheits- und Pflegeberufe, an deren Ausbilder sowie an alle, die sofort anwendbares fundiertes theoretisches und praktisches Wissen in den Bereichen «Trauma» und «Kriegstrauma» benötigen.
Als Teil der mehrbändigen Reihe «Trauma, vererbtes Kriegstrauma, transgenerationale Traumatherapie» führt das Buch strukturiert in die genannten Bereiche ein.
Zudem zeigt die Autorin auf, wie die Arbeit mit eigenen Träumen (Traumanalyse), systemische Aufstellungsarbeit, Hypnose- und Hypnotherapie, therapeutische Rückführung, Yager-Therapie und intuitive Verfahren wie z.B. der kinesiologische Muskeltest oder die Arbeit mit Tensor und Pendel im Rahmen von transgenerationaler Traumatherapie zum Auffinden und zur Auflösung von transgenerationaler Kriegstraumatisierung eingesetzt werden können.
Das Buch eignet sich als Schulungsmaterial für das Eigenstudium ebenso wie zum Einsatz in Bildungseinrichtungen.
Die Autorin ist auf die Therapie von transgenerationalem Kriegstrauma spezialisiert und wendet alle genannten Verfahren im Rahmen von Psychotherapie selbst an.
Оглавление
Dr. phil. Ilona Hündgen. Anwendung von Prüfverfahren zur Ermittlung von transgenerationaler Kriegstraumatisierung
Impressum
Epigraph
Vorwort
1. Einleitung
2. Ziele, Leitfragen, Definitionen
2.1 Ziele, Leitfragen
2.2 Definitionen
3. Was ist „transgenerationale Kriegstraumatisierung“?
4. Fallbeschreibung
5. Prüfverfahren zur Erkennung von transgenerationaler Kriegstraumatisierung
5.1 Medizinische Abklärung: Cortisol, ACTH/Nebennierenrinde, Mitochondriopathie
5.2 Psychotherapeutisches Gespräch, Trigger suchen, transgenerationale Traumatherapie
5.3 Meditation
5.4 Transgenerationale Kriegsträume erkennen und analysieren
5.4.1 Grundlagen der Traumarbeit
5.4.2 Was sagen Träume über transgenerationale Kriegstraumatisierung aus?
5.4.3 Arbeit mit Träumen bei Verdacht auf transgenerationale Kriegstraumatisierung
5.5 Systemische Aufstellung
5.5.1 Grundlagen der systemischen Aufstellungsarbeit
5.5.2 Aufstellung von Kriegstraumatisierung für meine ehemalige Probandin
5.5.3 Kriegsbezogene Träume aufstellen lassen
5.6 Kinesiologischer Muskeltest
5.7 Hypnose, hypnotische Trance
5.7.1 Ideomotorische Körpersignale
5.7.2 Einzelne innere Bilder und kurze Bildsequenzen
5.7.3 Hypnotische Regression (Rückführung)
5.8 Yager-Therapie
5.9 Intuitive Verfahren (Einhandrute/Tensor, Pendel)
5.10 Geistheilung, energetisches Heilen
5.11 Körper(psycho)therapie
6. Reflexion und Schlussbemerkungen
7. Literaturverzeichnis
Informationen zur Autorin
Informationen zum Buch
Links
Publikationen
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Impressum
.....
Meine Probandin war nach Angaben ihrer Eltern weder jemals direkt mit einem einzelnen drastischen Kriegsereignis konfrontiert noch wurden bei ihr bisher direkte Traumafolgestörungen wie zum Beispiel eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder Anpassungsstörungen diagnostiziert. Deshalb hielt und hält sich Frau A. noch immer für „nicht kriegstraumatisiert“.
Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) brechen jedoch nicht selten erst im Alter aus (vgl. Schrader 2013), wenn mehr Ruhe ins Leben eingetreten ist und Unterdrückungsmechanismen des Verstandes schlechter funktionieren. Da PTBS zudem chronifizieren kann, sollte im Fall einer PTBS-Diagnose schnellstmöglich mit Traumatherapie begonnen werden. Kindheitstraumata wirken lebenslänglich, und Zeit allein heilt die entstandenen Wunden nicht (Schickedanz 2012, S. 71).
.....