Bewusstseinswandel

Bewusstseinswandel
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Описание книги

Die Ursache der globalen Krise liegt in der übermäßigen Dominanz des männlichen Machtprinzips einerseits und der fehlenden weiblichen Qualitäten, wie Fürsorge, Verbundenheit und Mitgefühl, andererseits. Heute geht es um eine Erweiterung des Bewusstseins, die über den Verstand hinausreicht und die Herzintelligenz mit einbezieht. Dies führt zu einem veränderten Umgang mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen, den Tieren und der Natur. Es ist ein Wechsel auf individueller, kollektiver und gesellschaftlicher Ebene. Das vorliegende Buch beschreibt diesen Quantensprung im Bewusstsein des Menschen und ist eine Einladung, diesen Weg zu gehen und mit zu gestalten.

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Eckhart Wunderle. Bewusstseinswandel

Impressum

4 Kapitel. Der große Sprung. Wer sind wir? Vom Homo sapiens zum Homo conscius. Die Menschheit steht an einem Wendepunkt, wie er in Jahrtausenden nur einmal vorkommt. Der Mensch muss den Schritt zu einem neuen Bewusstsein tun, oder er ist dem Untergang geweiht. 1. Enomiya Lassalle (Jesuit und Zen-Meister) Ein Quantensprung. Manchmal ist es hilfreich, eine schwierige Situation aus der Distanz zu betrachten. Die Erde aus dem Weltraum zu beobachten kann z. B. dazu führen, dass man sehr nachdenklich wird. Alexander Gerst, Astronaut und Geophysiker, war schon drei Mal im Weltraum auf der ISS. Aus dieser Sicht sagt er zu uns: „Es ist tatsächlich sehr bedrückend, aus dem Weltraum auf diese Erde herunterzuschauen und zu sehen, wie wir Menschen damit umgehen. Wir haben da tatsächlich Dinge gesehen, die mich schockiert haben. Wie zum Beispiel, wie viel vom Amazonas schon gerodet ist. Diese riesige Fläche, die da fehlt, das fand ich schockierend. Das war nicht das Einzige. Wir haben gesehen, wie Menschen Kriege geführt haben. Wir konnten Explosionen, Raketen, Bomben von oben sehen. Und das ist schon bedrückend, weil man denkt, wenn wir jemals Besucher aus dem Weltraum kriegen würden, die würden sehen, wie wir unseren eigenen Ast absägen, auf dem wir sitzen … Man kann sich fragen, ob die uns als intelligentes Leben ansehen würden. Man sieht auch ganz deutlich, dass wir keinen Planeten B haben. Die einzige Chance, die wir Menschen haben, ist, auf diesen Planeten aufzupassen. Und noch dazu ist erschreckend, wie klein der eigentlich ist und dass alles auf dieser kleinen blauen Steinkugel endlich ist, und das macht schon nachdenklich, das zu sehen.“ 2. Im Dezember 2018 richtete Alexander Gerst vom Weltraum aus eine Botschaft an seine Enkel. Darin sagte er: „Wenn ich auf den Planeten runterschaue, denke ich, dass ich mich bei euch wohl leider entschuldigen muss. Im Moment sieht es so aus, als ob wir, meine Generation, euch den Planeten nicht im besten Zustand hinterlassen werden.“ 3. Was ein Kosmonaut hier aus seiner Perspektive, weit von der Erde entfernt, sagt, bringt es auf den Punkt: Sind wir wirklich die intelligenten und vernünftigen Wesen, für die wir uns halten? Und vom Weltraum aus sieht man ja nur die größten Formen der Verwüstung und der Destruktion auf unserem Planeten. So ist diese Frage sehr berechtigt und wichtig, denn tatsächlich hat der Mensch auch Unglaubliches geschafft und geschaffen, wenn wir an die Entwicklungen in der Wissenschaft, die technischen Errungenschaften, die Medizin, das Weltbild der Physik, die Künste, die Architektur, die Demokratie und die Menschenrechte denken. Doch gleichzeitig haben Intelligenz und Inspiration nicht genügt, um Kriege zu verhindern und die gegenwärtige Krise, die die Zukunft der gesamten Menschheit bedroht, zu bewältigen. Warum? Der „Living Planet Report 2016“ vom WWF ist eindeutig. „Unser stetig wachsender Hunger nach Ressourcen frisst die Zukunft der nächsten Generationen auf … Wir brauchen die Energiewende, eine ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft und ein Finanzsystem, das Zukunftsfähigkeit im Fokus hat. Nachhaltigkeit muss endlich zu einer der obersten Handlungsmaximen von Politik und Wirtschaft werden.“ Wir verfügen über das Wissen der Zerstörung und der Notwendigkeit einer Umkehr spätestens seit dem ersten Bericht des „Club of Rome“ von 1972, „Die Grenzen des Wachstums“, vor über 45 Jahren! Er wurde von 30 anerkannten Wissenschaftlern, die sich in Rom trafen, erstellt. Man nahm sie damals nicht ernst. Einer der Hauptautoren meinte vor einigen Jahren: „Wir sind Gefangene des Systems.“ Die Antwort hierauf wurde schon öfters gegeben, zuletzt 2018 von der 16-jährigen Greta Thunberg, als sie sagte, dass das System geändert werden muss, wenn es nicht in der Lage ist, das Erforderliche zu leisten. Schon damals wurde in diesem Bericht darauf hingewiesen, dass eine sofortige Umkehr erforderlich ist. Auch dass die Entwicklung von Spiritualität ein wichtiger Aspekt in der Zukunft sein wird, stand in dem Bericht. Die Folgen der Erderwärmung waren schon vor der Kyoto-Konferenz 1997 bekannt. Und ohne Greta Thunberg und die daraus entstandene aktuelle Bewegung der Aktivisten würde noch weniger geschehen. Die Jugendlichen sagen, dass die älteren Generationen ihre Kinder verraten haben, und dem kann man zustimmen. Bei den bestehenden Strategien ist eine Abwendung von dramatischen Verschlechterungen nicht mehr möglich. David Wallace-Wells kommt in seinem 2019 erschienenen Buch „Leben nach der Erderwärmung“ zu dem Schluss, dass heutige Kinder und Teenager noch erleben werden, dass sich die Lebensbedingungen auf der Erde dramatisch verschlechtern, sie werden erleben, wie die Erde in einigen Teilen unbewohnbar sein wird. 4. Für die Weltkonferenz zur Biodiversität in Paris im Mai 2019 wurde in einer dreijährigen Studie von 150 Experten die aktuelle Lage analysiert. Die Resultate des Berichtes sind besorgniserregend: Eine Million Arten steht vor dem Aussterben, 70 % Landfläche und 65 % der Meere sind entscheidend durch den Menschen verändert worden. 5 „Die Belege sind unbestreitbar: Die Zerstörung der Artenvielfalt und der Ökosysteme hat ein Niveau erreicht, das unser Wohlergehen mindestens genauso bedroht wie der durch den Menschen verursachte Klimawandel … Ohne den Erhalt der Artenvielfalt gefährdet der Mensch auch seine eigene Existenz auf dem Planeten.“ 6. Sind wir intelligente Lebewesen? Ja schon, aber Intelligenz allein ist nicht genug! Es ist klar, dass wir einen Quantensprung im Bewusstsein, im Denken, Fühlen und Handeln benötigen; eine neue Ethik und ein neues Menschenbild. Das ist unser Thema. Dazu ist zunächst die Frage zu klären: Warum hat es der Homo sapiens, „der weise, der vernünftige Mensch“, bis heute nicht vermocht, seinem Namen gerecht zu werden? Warum ist er bis heute seinem inneren Potenzial weitgehend entfremdet geblieben? Das Problem ist, dass ethische Fragen oder moralische Bedenken kein Thema sind, wenn es um Profit oder Macht geht. Oder kann man vernünftig und verantwortlich denken und handeln, wenn man auf Reichtum, Profit oder auf Macht fokussiert ist? Die Antwort ist einfach. Wenn Macht und Reichtum Priorität haben, kommen Vernunft und Ethik an zweiter Stelle. Es ist die Denkweise des Patriarchats. Psychologisch betrachtet führt das zu einer erstaunlichen Gleichgültigkeit den destruktiven Folgen gegenüber, die dann durch die Abwehrmechanismen von Verdrängen, Verleugnen und Rationalisieren geprägt ist. Die Vernunft wird sich nicht entfalten können, solange die Entfremdung vom weiblichen Prinzip andauert. Erst wenn das rein rationale Denken – so wichtig es ist – als Diener wirkt, anstatt zu herrschen, sind wir frei zu wählen, was vernünftig ist und was wir wirklich wollen. Wenn der Kutscher (das Ego) der Königin und dem König (dem Selbst) dient, anstatt sie zu ignorieren, sind wir um einen Schritt weiter, und zwar genau um jenen, um den es jetzt geht. Dort sind Vernunft und Herzintelligenz wie Mitgefühl und Fürsorge angesiedelt. Aus diesem Grunde kann nur der große Sprung auf eine höhere Ebene des menschlichen Bewusstseins, das ein Umdenken und vernünftiges Handeln mit sich bringt, uns weiterführen. Keine noch so fortgeschrittene Technologie oder künstliche Intelligenz, und selbst keine, wenngleich notwendigen Veränderungen des Systems können uns diesen Schritt abnehmen. Die Vertiefung und Ausdehnung des Bewusstseins. Wir haben bisher fast unsere gesamte Aufmerksamkeit auf die äußere Welt gerichtet. Die innere Welt erschien nicht so wesentlich. Nun erkennen wir, dass wie immer wir handeln und was wir im Außen erschaffen, davon abhängt, wie wir im Inneren und im Innersten beschaffen sind. Was wir in der Welt, auf dem Planeten Erde vorfinden, ist der Spiegel unseres kollektiven Bewusstseinszustandes. Das Leiden, das wir in der Lebenswelt draußen verursachen, ist auch unser eigenes Leiden. Die Frage ist also, in welchem Bewusstseinszustand wir sind. Wer sind wir und wer können wir sein? Vor uns gab es den Homo erectus (den aufgerichteten Menschen), den Homo habilis (den geschickten Menschen) und dann, bis heute, den Homo sapiens (den vernünftigen, wissenden Menschen) Den grundlegenden Wandel, um den es geht, können wir also beschreiben als den Wandel vom Homo sapiens zum Homo conscius. Thich Nhat Hanh verwendet diesen Ausdruck: Jetzt haben wir den Ausdruck Homo conscius (den bewussten Menschen) Homo conscius ist der Mensch, der bewusst, der achtsam ist. 7. Thich Nhat Hanh. Was bedeutet es, bewusst zu sein, achtsam zu sein? Bewusstheit oder Achtsamkeit ist eine Art von Energie, die hilft, wahrzunehmen, was im gegenwärtigen Moment geschieht. Achtsamkeit ist Meditation. Sind wir voll präsent im Hier und Jetzt, so können wir uns selbst, unsere Gedanken und Gefühle und Handlungen tiefer erkennen und bewusst wahrnehmen, was um uns herum geschieht. Wenn man bewusst ist, ändern sich die Wahrnehmung und das Handeln. Wir sind friedfertig. Gewaltlosigkeit ist natürlich, denn wenn wir bewusst sind, im Modus der Achtsamkeit, ist es unmöglich, einem anderen Lebewesen zu schaden. Eine Zen-Geschichte kann uns diesen Aspekt der Bewusstseinsveränderung nahebringen. In Japan lebte ein Zen-Meister mit dem Namen Hakuin. Eines Tages kam ein Samurai, der von ihm gehört hatte, zu ihm, um eine Antwort auf eine Frage zu bekommen, die ihn tief beschäftigte. Er wollte wissen, wo das Tor zur Hölle und wo das Tor zum Himmel ist, damit er den rechten Weg fände. Hakuin wusste, dass dieser Samurai großes Ansehen hatte. Und er frug ihn: „Wer bist du?“, und jener antwortete: „Ein Samurai. Ich bin ein Anführer der Samurais, selbst der Kaiser achtet mich hoch.“ Hakuin lachte: „Was, du willst ein Samurai sein? Du siehst aus wie ein Bettler!“ Der Samurai war in seinem Stolz getroffen und zog sein Schwert im Zorn, um Hakuin zu töten. Hakuin lachte wieder und sagte zu ihm: „Das ist das Tor zur Hölle.“ Der Samurai verstand sofort. Er steckte sein Schwert zurück in die Scheide. Da sagte Hakuin zu ihm: „Hier öffnet sich das Tor zum Himmel.“ „Beide Tore sind in dir. Wenn du dich ohne Bewusstheit verhältst, ist es das Tor zur Hölle. Wirst du bewusst und wach – das ist das Tor zum Himmel … Der Samurai war sofort hellwach, als Hakuin plötzlich sagte: Das ist das Tor – du hast es schon geöffnet.“ Stille ist das Tor, Gewaltlosigkeit ist das Tor, Liebe und Mitgefühl sind die Tore. 8. Osho. Indem sich die Bewusstheit vertieft, werden wir mitfühlend und liebevoll. Auch haben wir in der Gegenwärtigkeit Zugang zu unseren männlichen und weiblichen Kräften und Fähigkeiten, soweit wir diese entwickelt haben. Der Wille und die Empfindsamkeit stehen uns zur Verfügung. Die Bewusstheit verändert nach und nach uns selbst und unseren Zugang zur Welt, je tiefer sie sich entfaltet. Erich Fromm sprach vom dem „neuen Menschen“ und nannte verschiedene Qualitäten, die ihm zukommen. Hier kann man erkennen, wie weit dieser Visionär seiner Zeit voraus war. Wir nennen hier einige dieser genannten Qualitäten. Alles Wesentliche über den neuen Menschen und die neue Gesellschaft ist mit folgenden Worten gesagt: „Die Funktion der neuen Gesellschaft ist es, die Entstehung eines neuen Menschen zu fördern, dessen Charakterstruktur folgende Züge aufweist:

Anhang. Anhang 1. Bewusstsein und Technologie. Was will der Transhumanismus? Angesichts der zunehmenden Macht einer Ideologie, die sich als Philosophie des Transhumanismus verkleidet, ist die Ausdehnung unseres Bewusstseins von hervorragender Bedeutung, wollen wir uns nicht durch eine Verabsolutierung der Technologie und der mentalen Ebene und damit des männlichen Prinzips selbst entmündigen. Die Ideologie des Transhumanismus ist deswegen wichtig und interessant zu untersuchen, weil sie dem Anliegen einer Weiterentwicklung des Bewusstseins entgegensteht. Wenn man von der Betrachtung des Homo conscius herkommt, können die Vorstellungen des Transhumanismus wie eine kalte Dusche im Winter wirken. Und in der Tat, was die Ansicht über die Entwicklung des Menschen und der Menschheit betrifft, ist der Transhumanismus weit entfernt von einer Bewusstseinserweiterung. Das Produzieren und Vermarkten der digitalen Technik ignoriert fast gänzlich das weibliche Prinzip, das auch nach dem Bewusstsein derer fragt, die produzieren und verkaufen. Welches Bewusstsein haben die Produzenten? Gibt es ein echtes Interesse am Wohl aller Menschen und Lebewesen und der Natur? Gibt es eine Verbundenheit, aus der heraus Verantwortung und Fürsorge eine Rolle spielen? Das ist bislang nicht zu erkennen. Der Transhumanismus meint, dass der Wandel, um den es heute geht, ein technologischer sein wird. Es wird hier nur der Fortschritt als Fortschritt gesehen, der mit Hilfe der künstlichen Intelligenz, der Digitalisierung und der Bio-Technologie zustande kommt. Er ist eine Art Heilslehre mit dem Versprechen, alle Probleme der Menschheit durch Technologie zu lösen und darüber hinaus auch einen „neuen Menschen“ zu kreieren, der in einer Mensch-Maschine Verbindung besser, stärker und intelligenter sein wird als der Mensch von heute. Und es herrscht die Ansicht, dass nur dieser Weg die Probleme der Menschheit lösen kann. Und wie soll das möglich sein? Es geht um die Entwicklung einer künstlichen Intelligenz, welche die menschliche um ein Vielfaches übersteigt, alle Probleme lösen wird, auch solche, die wir noch gar nicht kennen. Fragen der Ethik spielen kaum eine Rolle. Mit anderen Worten: Die künstliche Intelligenz übernimmt dann das Denken und wird dem Menschen sagen, was er tun soll. Ein Höhepunkt wird sein, wenn die „Singularität“ eintritt. Das „beschreibt den einen Moment in der Zukunft, in dem sich Mensch und Maschine so weit annähern, dass die Menschheit mit einem Knall in die nächste Zivilisationsstufe katapultiert wird. Es ist eine Art Kettenreaktion … Die Menschheit in eine bessere Zukunft führen, das ist das Ziel. So wird der Tech-Optimismus zur Erlöserfantasie.“ 1. Hier wird die Intelligenz, also das Denken, und insbesondere die künstliche Intelligenz verabsolutiert, und andere Bereiche des menschlichen Bewusstseinsspektrums werden ignoriert oder spielen eine untergeordnete Rolle. Der Mensch wird nach dieser Vorstellung mit allen zur Verfügung stehenden technischen und biotechnischen Möglichkeiten immer weiter „verbessert“. Dazu gehören technische Schnittstellen zwischen Mensch und Computer, künstliche Verbesserungen unserer Körper, Implantate, Nano-Technologie, Klonen und Robotik. All das soll bewirken, dass der Mensch zu einer Art Übermensch wird. In seinem Bestseller „Homo Deus“ beschreibt Yuval Harari die Ideen der neuen Technologie und des Transhumanismus. Der Titel sagt schon, wo diese Technoreise hingehen soll, nämlich zum „Homo Deus“, zum göttlichen Menschen. Harari sagt es sehr deutlich. Es geht darum, „dass die neue menschliche Agenda in Wahrheit nur aus einem einzigen Projekt (mit vielen Verzweigungen) besteht: Göttlichkeit zu erlangen.“ Göttlichkeit bedeutet hier nicht einen allmächtigen, transzendenten Gott, sondern eine Art Göttlichkeit mit übermenschlichen Fähigkeiten. Dabei ist „eher an griechische Götter oder an hinduistische Devas“ zu denken. Sie verkörpern auch Unsterblichkeit. 2 „In ihrem Streben nach Gesundheit, Glück und Macht werden die Menschen ganz allmählich zuerst eines ihrer Merkmale, dann noch eines und noch eines verändern, bis sie schließlich keine Menschen mehr sind.“ 3. Kann die Entfremdung des Menschen von sich selbst noch weiter gehen? Der neue Mensch ist dann eine Art humanoide High-Tech-Version eines Menschen. Der Mensch als Algorithmus. Nicanor Perlas ist Agrarwissenschaftler, Soziologe, Autor und ein weltweit bekannter Aktivist. Er bekam 2003 den Alternativen Nobelpreis. 2010 war er auf den Philippinen Präsidentschaftskandidat. Er beschäftigt sich intensiv mit dem technologischen Wandel und sagt: „Die technologischen Revolutionen, die wir gerade erleben, haben ein bestimmtes Ziel. Ich sehe hier drei Stufen: Zunächst wird daran gearbeitet, Cyborgs zu schaffen, eine Verschmelzung von Mensch und Maschine. Im Laufe der Zeit wird dann die Allgemeine Künstliche Intelligenz die Intelligenz der menschlichen Cyborgs übertreffen. Bald danach wird eine künstliche Super-Intelligenz entstehen, die die menschliche Welt auslöschen kann. Sie wird zur nächsten dominanten Art in der natürlichen Selektion werden. So erklären es die atheistischen Wissenschaftler … Der nächste Höhepunkt der natürlichen Evolution ist die künstliche Super-Intelligenz. Das ist der religiöse Glaube der Materialisten … Die Transhumanisten wollen aus ihrer Sicht den Menschen helfen. Die Menschen sind krank, also warum soll ihnen nicht ‚Super-Gesundheit‘ gegeben werden? Sie sind schwach, warum gibt man ihnen nicht ‚Super-Stärke‘? Die meisten Menschen sind nicht sehr intelligent. Also warum gibt man ihnen nicht ‚Super-Intelligenz‘? … Menschen sterben. Warum soll die Menschheit nicht Unsterblichkeit erlangen?“ 4. Unsterblichkeit? Wer will sie? Wo bleiben dann die Kinder? Können wir, wenn wir unser Leben mit allen Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins gelebt haben, in Würde und in Frieden gehen und unseren Platz auf dieser Erde freigeben für jene, die nach uns kommen? Ist das Streben nach körperlicher Unsterblichkeit vielleicht eine besondere Art von Egoismus? Eine ganz andere Richtung schlägt die Mystik ein, die in den Worten von Angelus Silesius anklingt, wenn er sagt: „Stirb, ehe denn du sterben musst.“ Damit ist die Überwindung des Ego-Bewusstseins gemeint. Nun spricht es für sich, dass insbesondere Millionäre dieses Projekt unterstützen. Doch wo im Universum gäbe es irgendeine Form, die unsterblich ist. Selbst Sterne und Planeten vergehen und neue werden geboren. Es wird keine unsterbliche Form und in diesem Sinne auch keinen unsterblichen Menschen geben. Aber mit dieser Idee kann man gut Geld verdienen. Vielleicht ist das Streben nach Unsterblichkeit besonders intensiv, wenn wir viel Angst davor haben und den Tod als einen Feind ansehen. Doch gerade hier machen viele Menschen ganz andere Erfahrungen. Raymond A. Moody und Elisabeth Kübler-Ross sprachen davon. Und was ist mit unserem Körper, wird er zur Maschine? Ach ja, er ist ja bereits eine Maschine, ein Bio-Algorithmus. Doch wir haben selbstverständlich nichts dagegen, wenn Krankheiten leichter erkannt und besser geheilt werden können. Auch wird der Mensch in Zukunft vielleicht ein längeres Leben vor sich haben. Hier mag es wertvolle Entwicklungen geben. Aber auch Schattenseiten sind vorhanden. Denn das Gesamtpaket der Erlöser-Angebote führt weit weg von allem Natürlichen. Wir werden den Kontakt zum Natürlichen allgemein, zu unserem Körper und damit auch zu den Empfindungen und Gefühlen schwächen oder verlieren. Ebenso werden wir der Natur noch mehr entfremdet. Kaum jemand kümmert sich um die Umwelt, um die Ausbeutung der Ressourcen, um eine gerechtere Ökonomie, um den Hunger in der Welt oder um die Natur insgesamt, es sei denn als Rohstoff-Lieferant. Und schon heute ist es erwiesen, dass Silicon Valley die Kluft zwischen Arm und Reich noch weiter ausgedehnt hat. Viele Pioniere des neuen Denkens und des Bewusstseinswandels schalten sich nun ein, um Klarheit zu schaffen, zu warnen und zu informieren, bevor wir von Silicon Valley vor vollendete Tatsachen gestellt werden: „Die menschliche Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Wir stehen erst am Anfang. Ich plädiere dafür, alles zu tun, damit sich der Mensch in seinem Potenzial entwickelt, anstatt sich für eine technologische Sackgasse zu entscheiden.“ 5. Richard David Precht hat ein wichtiges Buch über die neue Welt der Digitalisierung geschrieben und über die Möglichkeiten, den Alptraum der Silicon-Valley-Zukunft zu verhindern. 6 Darin beschreibt er unter anderem, was wir in vierzig Jahren zu erwarten haben, wenn der Traum von Silicon Valley sich erfüllen sollte. Hier einige Aussagen dazu: 7 „Der Aufstieg des Silicon Valley ist vieles. Aber vor allem ist er ein Sieg der Lebensangst … Verdrängt wird auch das Alter. Die Chance, körperlich intakt über einhundert Jahre alt zu werden, ist 2040 groß. Die Menschen werden gesundheitlich dauerhaft überwacht … Gentechnik und Reproduktionsmedizin wirken wahre Wunder … Die Menschen der Zukunft fühlen sich näher mit den Computern verwandt als mit anderen Tieren. Unser Gefühl für den Zusammenhang der Natur ist verloren gegangen … Diese Welt ist ohne Transzendenz. Denn je mehr der Mensch via Technik über die Natur herrscht, umso seelenloser erscheint ihm das Beherrschte … Und statt die Sorgen und Nöte der Welt zu hören, träumt man davon, Menschen vollständig mit Maschinen zu verschmelzen. Oder noch besser, den Supermenschen zu erzeugen … Der Kult des Inhumanen hat sogar noch zugenommen … … noch lange bevor eine übermenschliche Intelligenz das Ende der Menschheit einläuten konnte, war der Planet Erde unbewohnbar geworden.“ Eine digitale Herrschaft: Macht ohne Fürsorge. Wenn wir nach Silicon Valley blicken, suchen wir vergeblich danach, wo das weibliche Prinzip eine Rolle spielen könnte. Wir finden die Kombination eines Wirtschaftssystems, das nach dem männlichen Prinzip funktioniert, einer männlich dominierten Techno-Wissenschaft und einer männlich dominierten Politik. Dazu kommt eine im Materialismus verankerte transhumanistische Philosophie, die die Technik als Allheilmittel ansieht und verkauft. Es ist ein Patriarchat, welches das weibliche Prinzip vor die Türe stellt, ein Mega-Patriarchat. Es handelt sich um ein Gesamtsystem, das auf einem Auge blind ist. Es sieht nur die Vorteile der Macht von Wenigen, die notwendige Fürsorge für alle wird ausgeblendet. Fast die gesamte transhumanistische „Gemeinde“ ist männlich. Im Silicon Valley sind Frauen selten zu finden. Aber die Frauen werden es sich heute nicht mehr gefallen lassen, von einem Mega-Patriarchat vereinnahmt zu werden. „Werden Frauen zu einer Kraft des Widerstandes gegen die entmenschlichenden Wirkungen einer algorithmischen Welt?“, fragt die Psychologin Elizabeth Debold. 8 Eine Zukunft ohne das Mitwirken des weiblichen Prinzips an vorderster Stelle ist eine Zukunft, die der Natur des Menschen widerspricht und deshalb in die Sinnentleerung mündet. Sind wir biologische Maschinen, die Algorithmen programmieren? Worauf uns der Transhumanismus also aufmerksam macht, ist die Frage: „Was ist der Mensch“?, und weiter: „Wer bin ich?“ Womit wir nun tatsächlich am Kern der Sache sind. Wir werden zwangsläufig auf diese Fragen gestoßen, und von unserer Antwort wird es abhängen, ob wir einen humanen Weg einschlagen, bevor der Transhumanismus die Macht übernimmt. Es geht um die Frage, inwieweit eine relativ kleine Gruppe von Leuten und Konzernen sowie der überzeugten Gefolgschaft in Wirtschaft und Politik bereits dabei ist, mittels eines durchsichtigen Heilsversprechens über die Zukunft der Menschheit zu entscheiden. Und weiter geht es um die Frage, was wir dafür tun können, dass die Vorteile der Digitalisierung im Sinne der Humanitas genutzt werden, und nicht, ideologisch aufgeblasen, uns und unsere Lebenswelt ruinieren. Zunächst ist es wichtig, dass wir verstehen, wie die Gesamtsituation aussieht. Man kann erkennen, dass starke multinationale Konzerne in Silicon Valley dabei sind, alle möglichen technologischen Optionen zu erforschen, zu produzieren und zu vertreiben. Rege Unterstützung bekommen sie dabei von starken finanziellen Kräften aus der Wirtschaft, der Politik und dem Militär. Im Zentrum geht es wieder einmal um Macht und Vorherrschaft auf allen Ebenen. Auf der anderen Seite finden wir Gleichgültigkeit dem Gemeinwohl wie auch der Natur und ihren Lebewesen gegenüber. Die Sicht der Silicon-Valley-Ideologie kommt nicht über den Verstand hinaus und ignoriert und verstellt damit die Möglichkeit einer Entwicklung des Bewusstseins. Die transhumanistische Philosophie ist eine Weltanschauung, die ignoriert, dass es eine innere Bewusstseins-Entwicklung gibt, und diese damit verhindert. Die Fragen „Wer sind wir?“ und „Was wollen wir?“ und „Welche Zukunft ist wünschenswert?“ erfordert gerade durch diese Herausforderung eine neue notwendige, wichtige und tiefgründige Erforschung, die als individuelle und globale Aufgabe zu betrachten ist. Die Einengung des Bewusstseins auf den Verstand in Verbindung mit Macht ist unberechenbar. „Heute werden Entscheidungen für die Entwicklung und Anwendung dieser Technologien in den exklusiven Kreisen von milliardenschweren Unternehmen wie Google und Facebook getroffen. Es gibt streng geheime Regierungsprojekte nicht nur in den USA, sondern über die ganze Welt verteilt. Wenn wir uns nicht engagieren, dann werden andere entscheiden, in welcher Zukunft wir leben werden.“ Die Zukunft wird „von einer materialistischen Elite definiert, die eine Minderheit darstellt und einer Mehrheit extreme Formen von totalitären, gefährlichen und sogar menschenverachtenden Technologien ohne deren Partizipation überstülpen will.“ 9. Nicanor Perlas hat zu einer neuen Art von Zivilgesellschaft aufgerufen, in der es darum geht, neben äußeren Aktionen auch die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Er nennt sie die „Zivilgesellschaft 2.0“. In der Weiterentwicklung der Persönlichkeit werden wir unser inneres Potenzial immer tiefer entdecken. Dieser Weg ist geradezu das Gegenteil einer transhumanen Ideologie, die nur an künstliche, von außen wirkende Technologien glaubt. Je größer das „Werkzeug“, desto größer sollte das Bewusstsein derjenigen sein, die es benutzen. Doch davon ist nichts zu erkennen. Man schaut nur nach außen, nicht aber nach innen. Was würde sich wohl ändern, wenn man in Silicon Valley auch das eigene Bewusstsein weiterentwickelt? Doch dem ist nicht so. Die Superintelligenz soll herausfinden, wer wir sind. Und genau darum geht es. Yuval Noah Harari bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: „… wir sollten besser unseren Geist verstehen, bevor Algorithmen dies tun und für uns entscheiden … Für ein paar Jahre oder sogar Dekaden haben wir noch eine Wahl. Wenn wir uns anstrengen, können wir immer noch erforschen, wer wir wirklich sind. Aber wenn wir diese Chance nutzen wollen, sollten wir das jetzt tun.“ 10. Nach einer Logik der Unkontrollierbarkeit der digitalen Entwicklungen wird alles, was möglich ist, umgesetzt. Dann wartet man auf die Auswirkungen, um zu erfahren, ob verhängnisvolle Fehlentwicklungen entstanden sind. Doch dann kann es bereits zu spät sein. Hier ergibt sich eine Ähnlichkeit mit der Klimakrise, bei der die Forscher einen Punkt „of no return“, den Kipppunkt, vorhersagen. Wenn ein Automatismus entsteht, bei dem die künstliche Intelligenz den Menschen dominiert, weil dieser sich an sie bereits angepasst hat, kann ein unvermeidlicher Kollaps folgen. Es kommt darauf an, dass wir die Frage klären, was Vorrang hat, das Bewusstsein des Menschen oder der Algorithmus. Unsere Zukunft ist ein Wettlauf zwischen der wachsenden Macht. unserer Technologien und der Weisheit, mit der wir davon Gebrauch machen. Wir sollten sicherstellen, dass die Weisheit gewinnt. 11. Stephen Hawking. Trojanisches Pferd 5G. Was geschieht, wenn man das weibliche Prinzip ignoriert, können wir besonders deutlich im Umgang mit der 5G-Technologie erkennen. Die Art und Weise, in der versucht wird, 5G in der Gesellschaft einzuführen, zu verbreiten und zu vermarkten, zeigt deutlich, dass Qualitäten wie Fürsorge, Verbundenheit, Gemeinwohl keine Rolle spielen, weil man dabei ganz dem männlichen Prinzip folgt: Wille, Macht, Profit. Von außen betrachtet sieht 5G glänzend aus. Es werden von Politik und Betreibern natürlich die Vorteile und Möglichkeiten hervorgehoben, die 5G gegenüber bestehenden Technologien bietet: eine im Vergleich zum aktuellen 4G zehnmal schnellere Übertragungsrate, damit ein wesentlich schnelleres Internet, Unterstützung autonomer Fortbewegungsmittel wie Autos und Flugzeuge. Dazu kommen die Smart-Home-Technologie und die effizientere Automatisierung der industriellen Produktion, insbesondere der Roboter, sowie die umfassende Erreichbarkeit eines jeden Einzelnen. Was von der Politik und den Betreibern verharmlost oder verschwiegen wird, sind die gefährlichen Folgen dieser Technologie. Bei genauerem Hinschauen zeigt sich nämlich, dass die „Nebenwirkungen“ gravierenden schädlichen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen und auf alles Leben auf der Erde haben. Die Zusammenfassung der folgenden Forschungsergebnisse kommt aus der unabhängigen Wissenschaft. Sie verwendet zwei zuverlässige Quellen: 12

Anmerkungen (Nach Kapiteln geordnet) Einleitung. 1 http://www.clarewgraves.com/articles_content/1974_Futurist/1974_Futurist.html, abgerufen am 17. 6. 2020. Kapitel 1, Weibliches Bewusstsein

Kapitel 2, Selbsterkenntnis

Kapitel 3, Intelligenz des Herzens

Kapitel 4, Der Homo conscius

Anhang: Bewusstsein und Technologie

Anhang: Gemeinwohlökonomie – Eine Vision

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