Der Besuch im Carcer.
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Eckstein Ernst. Der Besuch im Carcer.
Vorwort zur siebenundvierzigsten Auflage
Der Besuch im Carcer
Отрывок из книги
Es schlug Zwei. Der Direktor des städtischen Gymnasiums, Dr. Samuel Heinzerling, wandelte mit der ihm eignen Würde in den Schulhof und erklomm langsam die Stiege.
Auf der Treppe begegnete ihm der Pedell, der eben geläutet hatte und sich nun in seine Privatgemächer verfügen wollte, wo es allerlei häusliche Arbeiten zu erledigen gab.
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Bei den Göttern Griechenlands, – das war er selbst, wie er leibte und lebte …! Ein wenig carrikirt, – aber doch so täuschend ähnlich, daß nur ein Kenner den Unterschied herauszufühlen vermochte! Eine solche Blasphemie war denn doch, – dem Sprüchwort zum Trotze, – noch nicht dagewesen! Ein Schüler erfrechte sich, ihn, den souveränen Beherrscher aller Gymnasialangelegenheiten, ihn, den Verfasser der »Lateinischen Grammatik für den Schulgebrauch, mit besonderer Rücksicht auf die oberen Classen«, ihn, den renommirten Pädagogen, Aesthetiker und Kantianer, von der geweihten Höhe seines eigenen Katheders aus lächerlich zu machen! Proh pudor! Honos sit auribus! Das war ein Streich, wie er nur in der Seele des Erz-Spitzbuben Wilhelm Rumpf zur Reife gelangen konnte!
»Wollen Sä einmal etwas nähmen, Möricke«, fuhr die Stimme des pflichtvergessenen Schülers fort … »Was, Sä sänd onwohl? Gott, wenn mär jonge Leute in Ährem Alter sagen, sä sänd onwohl, so macht das einen sähr öblen Eindruck. Knebel, schreiben Sä einmal än's Tageboch: »Möricke, zom Öbersätzen aufgefordert, war onwohl« …«
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