Die Geheimnisse des Volkes
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Эжен Сю. Die Geheimnisse des Volkes
Отрывок из книги
EINIGE BEMERKUNGEN ZU DIESEM BUCH
Eugène Sue (*1804, †1857) war in den 1840er Jahren einer der meistgelesenen Romanciers Frankreichs und gilt als Autor von Werken wie „Die Geheimnisse von Paris“ und „Der ewige Jude“ als einer der Begründer des Fortsetzungsromans. Der opulente Zyklus „Die Geheimnisse des Volkes“ war ohne Zweifel die ehrgeizigste Arbeit des Schriftstellers. Verfasst in den Jahren 1849 bis 1857, erzählt dieser 16-bändige Zyklus auf 6.000 Seiten und in 18 Episoden das Leben und Leiden einer fiktiven Familie der Unterschicht von 57 v. Chr. bis zum 2. Kaiserreich unter Napoleon III. Die Chronik dieser Familie Lebrenn dokumentiert aus der Perspektive des Volkes einen Teil europäischer Geschichte. Die schlichten linearen Erzählungen belegen Schritt für Schritt die These des Autors, dass es ohne Widerstand nie einen gesellschaftlichen Fortschritt gegeben hat oder geben wird. Seit 1849 in Abonnementform vertrieben, gerieten „Die Geheimnisse des Volkes“ bald ins Visier der Zensur Napoleons III., und wurden, wegen ihrer Attacken auf das Eigentumsrecht, auf die Autorität des Staates sowie auf die Unmoral des Katholizismus verboten. Eugène Sue schreibt im Vorwort zu Band 4: 'Wir müssen zugeben, unsere Arbeit ist nicht nach dem Geschmack despotischer Regierungen: In Österreich, Preußen, Russland, Italien, in einem Teil von Deutschland wurden die Geheimnisse des Volkes verboten; in Wien untersagt sogar ein königlicher Erlass, gezeichnet Windisch-Grätz, das Lesen unseres Buches…' Um der drohenden Haft zu entgehen, zog Eugène Sue ins Exil nach Savoyen, schrieb und veröffentlichte dort bis zu seinem Tod 1857, von Agenten bespitzelt, weiter; die Behörden ließen Bücher beschlagnahmen, Druckstöcke zerstören, verurteilten Drucker zu Haft- und Geldstrafen; auch alle deutschen Veröffentlichungen wurden eingestellt; in Erfurt sollen die Werke des Autors sogar öffentlich verbrannt worden sein!… Ja, Staat und Kirche haben es nicht so mit der Wahrheit, mit der Toleranz oder der Moral, die sie selber predigen! Nach mehr als 160 Jahren Verbannung eines Werkes, das aktueller ist als man denkt, nachfolgend der ungekürzte Schmiedehammer, eine Geschichte über die Politik und eine besondere Liebe am Ende des 17. Jahrhunderts in der Bretagne.
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'Alle Schlösser beherrscht die Furcht vor Zusammenrottungen der Bauern und ihren Gräueln, die sie in Städten und auf dem Land an Privatpersonen verüben, insbesondere des Adels und sogar der Kirche, der sie, wie es scheint, keinen Glauben mehr schenken wie einst; alle Edelleute und Geistlichen müssen sich per Unterschrift verpflichten, von nun an weder Pachten noch Zehnten von ihnen zu verlangen. Monsieur, bedenken Sie nur, wohin diese armen Elenden ihre eigene Verblendung führt, ja welche Strafe ihnen früher oder später drohen wird, etc.'
'Alles Landvolk, alle Bauern revoltieren, ermorden Edelleute; hätte der Adel Hilfstruppen, wäre dieser Kanaille leichter beizukommen; ohne Militär wird sie sicher nicht zu zähmen sein, denn beruhigt man die einen hier, revoltieren die anderen da. Monsieur, urteilen Sie selbst, in welcher Misere sich Monsieur de Chaulnes aktuell in Port-Louis befinden könnte, sollten ihm Truppen fehlen, um in der Niederbretagne die Rebellen zu bestrafen, während in der Oberbretagne seine Gattin dem Zorn des Volkes von Rennes ausgesetzt ist.'
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