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Kommt das Wahlrecht mit 16?


Das Interesse junger Menschen an Politik nimmt zu. Viele engagieren sich, zum Beispiel für den Klimaschutz. Wählen dürfen sie aber erst mit 18 Jahren. Mehrere Parteien fordern deshalb das Wahlrecht mit 16.


Politikverdrossenheit bei Jugendlichen war gestern. Heute beschäftigen sich viele junge Menschen wieder mit politischen Themen und engagieren sich, zum Beispiel bei Demonstrationen für den Klimaschutz. Das zeigt auch die Shell-Studie von 2019: Laut der Studie interessieren sich 41 Prozent der Jugendlichen für Politik. Deshalb fordern Politiker verschiedener Parteien, dass die Altersgrenze für das Wahlrecht von 18 auf 16 Jahre gesenkt wird. Bis jetzt dürfen 16-Jährige in vielen Bundesländern schon bei Kommunalwahlen wählen, aber nicht bei Bundestagswahlen.


Seit der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 ist das Wahlrecht immer wieder geändert worden. Oft haben die Änderungen dazu geführt, dass die Gruppe der Wahlberechtigten größer wurde. Im Kaiserreich durften nur Männer über 25 Jahren wählen – das waren etwa 20 Prozent der Bevölkerung. In der Weimarer Republik erhielten 1919 Männer und Frauen ab 20 Jahren das Wahlrecht. Und 1970 senkte die Regierung unter Willy Brandt, der mit dem Slogan „Mehr Demokratie wagen“ für sich geworben hatte, die Altersgrenze auf 18 Jahre.


Doch beim Wahlrecht geht es nicht nur um die Stärkung der Demokratie und um gesellschaftliche Veränderungen. Demokratieforscher Robert Vehrkamp erklärt: „Wahlrechtsfragen sind immer auch Machtfragen.“ Es ist deshalb keine Überraschung, dass besonders Politiker der Grünen, der SPD und der Linkspartei nun das Wahlrecht mit 16 fordern. Denn sie hoffen besonders auf Stimmen von jungen Wählern. Ob sie die wirklich bekommen, ist aber unsicher: Das Wahlverhalten der Jüngeren ist „volatil“, sagt Robert Vehrkamp. Wen sie wählen, weiß man also erst am Wahltag – wenn das neue Wahlrecht überhaupt kommt.


Vokabular

Kommt das Wahlrecht mit 16?


Wahlrecht (n., nur Singular) – die Tatsache, dass man über einen Politiker/eine Politikerin oder eine politische Partei mitentscheiden darf; die Tatsache, dass man das Recht hat zu wählen

sich engagieren – hier: aktiv sein; viel für ein bestimmtes Ziel tun

Politikverdrossenheit (f., nur Singular) – umgangssprachlich für: Interessenlosigkeit, Ablehnung, Misstrauen gegenüber dem politischen System

etwas war gestern – hier umgangssprachlich für: etwas ist Vergangenheit

Studie, -n (f.) – hier: die wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema

Prozent, -e (n.) – ein Teil von Hundert

etwas senken – hier: etwas niedriger machen; etwas reduzieren

Kommunalwahl, -en (f.) – die Wahl in einer Stadt oder Region

Bundestagswahl, -en (f) – die Wahl des deutschen Parlaments

Deutsches Reich (n., nur Singular) – der Name des deutschen Staats (1871 bis 1945)

Wahlberechtigte, -n (m./f.) – die Person, die wählen darf

Kaiserreich, -e (n.) – ein Staat, der von einer Art König (Kaiser) regiert wird

Weimarer Republik (f., nur Singular) – der deutsche Staat von 1919–1933

Slogan, -s (m., aus dem Englischen) – ein kurzer Text, mit dem man für etwas werben will; das Motto

etwas wagen – etwas versuchen und nicht wissen, ob es funktioniert

für jemanden/etwas werben – Werbung für jemanden/etwas machen

Stärkung (f., hier nur Singular) – die Tatsache, dass man etwas stärker macht

SPD (f.) – Abkürzung für: Sozialdemokratische Partei Deutschlands

volatil – hier: so, dass sich etwas leicht und schnell verändert


Wälder im Klimawandel


Hitze, Trockenheit und Stürme: Die Wälder leiden unter dem Klimawandel. Deutschlandweit sind 80 Prozent des Waldes geschädigt. Forscher suchen neue Konzepte. Doch wie kann der Wald der Zukunft aussehen?


Die Rinde des Baums fühlt sich trocken an. Viel zu wenig hat es geregnet, viel zu heiß war es in den letzten Jahren. Försterin Leonore Gärtner zeigt Besuchern ihr Forstrevier im Bergischen Land – und die Folgen des Klimawandels. „Schäden zeigen sich meist zunächst am Blatt- oder Nadelverlust in den Kronen“, erklärt sie. „Wir bräuchten jetzt monatelang Landregen, lang anhaltenden, gleichmäßig fallenden Regen, um die Schäden der Trockenheit auszugleichen, aber leider fällt immer häufiger Starkregen, der nicht in den trockenen Boden einsickern kann.“


Seit den 1950er-Jahren werden in Deutschland vor allem Fichten gepflanzt. Die schnell wachsenden Bäume liefern viel günstiges Holz. Doch ihre flachen Wurzeln sind in Zeiten des Klimawandels ein Nachteil: „Nadelbaumarten wie die Fichten kommen mit der extremen Trockenheit und den steigenden Temperaturen nicht zurecht“, sagt Leonore Gärtner.


In Deutschland sind 80 Prozent der Bäume geschädigt. Die Waldforschung sucht daher nach neuen Konzepten und nach Baumarten, die für die Klimabedingungen der Zukunft besser geeignet sind. Dabei spielen auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle. Förster Knut Sturm aus Lübeck dagegen fordert, der Natur mehr Raum und Zeit zu geben, damit sie sich selbst entwickeln kann.


Der Stadtwald in seinem Revier wächst seit vielen Jahren fast ohne menschlichen Einfluss. Neue Bäume entstehen direkt aus den Samen der alten Bäume. Sie stehen enger zusammen und können sich so besser gegen Umwelteinflüsse und auch gegen die Folgen des Klimawandels schützen. Knut Sturm hofft, dass in Zukunft nicht nur andere Baumarten gepflanzt werden, sondern dass der Mensch genug Geduld hat, den Wald alt werden zu lassen.


Vokabular

Wälder im Klimawandel


Klimawandel (m., nur Singular) – durch den Menschen verursachte Klimaänderung

Konzept, -e (n.) – hier: der Plan; die Idee

etwas schädigen – etwas kaputtmachen; etwas Schaden zufügen

Rinde, -n (f.) – die äußere, harte Schicht um den Stamm eines Baums

sich an|fühlen – beim Berühren einen bestimmten Eindruck machen

Förster, -/Försterin, -nen – jemand, der sich beruflich um die Pflege des Waldes kümmert

Forstrevier, -e (n.) – Waldstück, für das eine Försterin oder ein Förster verantwortlich ist

Folge, -n (f.) – hier: die Konsequenz

Nadel, -n (f.) – hier: das kleine, spitze Blatt von bestimmten Bäumen, die meist das ganze Jahr lang grün sind

Krone, -n (f.) – hier: der obere Teil eines Baums

lang anhaltend – so, dass etwas längere Zeit so bleibt, wie es ist

etwas aus|gleichen – hier: etwas tun, damit eine Sache oder Handlung nicht so starke Folgen hat

in etwas ein|sickern – allmählich von etwas aufgenommen werden

Fichte, -n (f.) – ein Nadelbaum mit kurzen Nadeln

Wurzel, -n (f.) – hier: Teil des Baumes, der sich in der Erde befindet

Art, -en (f.) – bestimmter Typ (z. B. einer Pflanze) innerhalb einer größeren Gruppe

mit etwas zurecht|kommen – keine Probleme mit etwas haben

Samen, – (m.) – ein Korn, aus dem sich eine Pflanze entwickeln kann

Geduld (f., nur Singular) – die Fähigkeit zu warten, ohne nervös zu werden


Kriegsenkel – Aufarbeitung der eigenen Geschichte


Der Filmemacher Sebastian Heinzel hat Albträume vom Zweiten Weltkrieg, den er nie erlebt hat. Er sucht nach den Gründen in seiner Familiengeschichte und erkennt dabei seine Rolle in der Aufarbeitung.


Als der Filmemacher Sebastian Heinzel Mitte zwanzig war, begann er vom Zweiten Weltkrieg zu träumen. Für seine Albträume hatte er jedoch keine Erklärung: Kriegshandlungen kannte Heinzel, 1979 geboren, nur aus dem Fernsehen. Er fing an, sich mit der eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Denn Heinzels Großvater war Teil dieses Kriegs gewesen.


In Heinzels Familie wurde nur selten über den Krieg gesprochen – wie in vielen anderen deutschen Familien auch. Er gehört zu den sogenannten Kriegsenkeln, deren Eltern als Kinder stark vom Krieg beeinflusst worden waren. Oft haben diese nicht gelernt, sich mit den Gefühlen auseinanderzusetzen, die die Schrecken des Kriegs bei ihnen verursacht haben. Und das hat Einfluss auf die nächsten Generationen. Wenn sich Eltern zum Beispiel emotional nicht öffnen können, dann können sie diese Fähigkeit auch nicht an ihre Kinder weitergeben.


Heinzel fand heraus, dass sein Großvater bei der Wehrmacht in Belarus war. Was er genau gemacht hat und warum er nie darüber gesprochen hat, weiß Heinzel nicht. Aber er stellte fest, dass es in seiner Familie einen hohen Leistungsdruck gibt. Er sagt: „Es ist nicht genug, dass ich einfach so bin, wie ich bin, sondern ich muss etwas leisten, um anerkannt zu sein und mich selbst anzuerkennen.“


Die Psychologin Iris Wangermann erklärt die Situation der Kriegsenkel so: „Viele haben keine Ahnung, wer sie wirklich sind.“ Oft mussten sie sich so verhalten, wie die Eltern es aushalten konnten – und nicht, wie sie waren, so Wangermann. Heinzel sucht in seinem Film „Der Krieg in mir“ eine Antwort auf die Frage, was der Krieg mit ihm gemacht hat. Er sagt: „Ich glaube, es gibt viele Dinge, die nicht aufgearbeitet wurden (…). Und da ist es jetzt irgendwie meine Aufgabe in der Familie, mich noch mit diesen seelischen Trümmern zu beschäftigen. Ich glaube, das gehört auch zu der Aufgabe unserer Generation.“

Vokabular

Kriegsenkel – Aufarbeitung der eigenen Geschichte


Kriegsenkel, -/Kriegsenkelin, -nen – eine Person, deren Großeltern einen Krieg erlebt haben und die dadurch beeinflusst wurde

Albtraum, -träume (m.) – ein böser, schrecklicher Traum

etwas auf|arbeiten – sich mit etwas Schlimmen beschäftigen, das früher passiert ist (Nomen: die Aufarbeitung)

Filmemacher, -/Filmemacherin, -nen – eine Person, die Filme dreht

Kriegshandlung, -en (f.) – hier: Kämpfe im Krieg

sich mit etwas auseinander|setzen – sich Gedanken über etwas machen; sich mit etwas beschäftigen

sogenannt – hier: so wie etwas genannt wird

Schrecken, – (m.) – hier: die negativen Folgen von etwas; etwas, das Angst macht

Generation, -en (f.) – eine Gruppe von Menschen, die ungefähr gleich alt sind

sich emotional öffnen – mit anderen Personen über die eigenen Gefühle sprechen

Fähigkeit, -en (f.) – die Tatsache, dass man etwas kann

etwas heraus|finden – hier: etwas feststellen; etwas in Erfahrung bringen

Wehrmacht (f., nur Singular) – das Militär (Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe) im nationalsozialistischen Deutschland

Leistungsdruck (m., nur Singular) – die hohe Erwartung an eine Person, gute Leistungen zu erbringen; der Druck, Erfolg haben zu müssen

etwas/jemanden an|erkennen – hier: etwas/jemanden akzeptieren

keine Ahnung haben – umgangssprachlich für: etwas nicht wissen

etwas aus|halten – hier: etwas Unangenehmes so akzeptieren, wie es ist, und ertragen

seelische Trümmer (nur Plural) – gemeint ist hier: psychische Probleme, weil man sich mit etwas (z. B. einem schrecklichen Erlebnis) nicht beschäftigt hat


Warum unsere Geschwister so wichtig für uns sind


Rund die Hälfte aller Menschen in Deutschland hat sie: Geschwister. In den ersten Lebensjahren verbringen wir die meiste Zeit mit ihnen. Diese besondere Beziehung hat großen Einfluss auf unsere Persönlichkeit.


Oft können wir uns schwer an ein Leben ohne unsere Geschwister erinnern. Etwa die Hälfte aller Menschen wächst in Deutschland mit Geschwistern auf. Im Kindesalter bedeutet das oft Streit, aber auch Zusammenhalt – eine besondere Erfahrung mit großem Einfluss auf die Entwicklung unserer Persönlichkeit.


Das bestätigt auch die Erziehungswissenschaftlerin Inés Brock: „Durch Geschwister bekommen Kinder mit, dass sie nicht der Mittelpunkt der Welt sind. Sie lernen Empathie, also sich in andere hineinzuversetzen und Konflikte zu lösen.“ Einzelkinder lernen das zwar auch, aber ihnen fehlen in der Familie Bezugspersonen im gleichen Alter. Sie müssen sie sich außerhalb der Familie suchen.


Früher glaubte man, dass die Ältesten verantwortungsvoller und sogenannte Sandwichkinder sozialer sind als ihre Geschwister. Nesthäkchen hielt man für risikofreudiger. Heute weiß man, dass vieles Einfluss auf die Beziehung von Geschwistern haben kann – wie der Altersunterschied oder das Geschlecht. Auch Ereignisse, die große Veränderungen bringen, beeinflussen sie. Die Trennung der Eltern kann zum Beispiel zusammenschweißen.


Nicht alle Geschwisterbeziehungen sind unproblematisch. Manche Geschwister haben später keinen Kontakt mehr zueinander. Schon in der Kindheit kann es zu Schwierigkeiten kommen, etwa wenn ein neues Geschwisterkind dazukommt. Inés Brock findet, dass die Beziehung zwischen Geschwistern in der Forschung mehr Beachtung finden sollte – höchste Zeit, dass auch wir die vielleicht längste Beziehung unseres Lebens noch etwas mehr würdigen.


Vokabular

Warum unsere Geschwister so wichtig für uns sind


Persönlichkeit, -en (f.) – der Charakter eines Menschen; das Wesen eines Menschen

auf|wachsen – als Kind älter und größer werden; seine Kindheit verbringen

Zusammenhalt (m., nur Singular) – hier: die enge Beziehung zueinander

Erziehungswissenschaftler, -/-wissenschaftlerin, -nen – jemand, der die Erziehung und Bildung von Kindern erforscht

etwas mit|bekommen – etwas bemerken; etwas verstehen

Empathie (f., nur Singular) – die Fähigkeit, die Emotionen eines anderen Menschen zu verstehen

sich in jemanden hinein|versetzen – hier: sich in jemanden hineindenken

Konflikt, -e (m.) – die Schwierigkeit; das Problem

Einzelkind, -er (n.) – jemand ohne Geschwister

Bezugsperson, -en (f.) – jemand, zu dem man ein enges Verhältnis hat

Geschlecht, -er (n.) – die Tatsache, ob man ein Mann oder eine Frau ist

Sandwichkind, -er (n.) – umgangssprachlich für: das Kind, das zwischen älteren und jüngeren Geschwistern geboren wurde

Nesthäkchen, – (n.) – umgangssprachlich für: das jüngste Kind unter Geschwistern

risikofreudig – so, dass man weniger Angst vor Gefahren hat

Trennung, -en (f.) – die Tatsache, dass etwas nicht mehr zusammen ist, was vorher zusammen war

zusammen|schweißen – durch bestimmte Ereignisse besonders verbunden sein

etwa – hier: zum Beispiel

etwas/jemanden würdigen – etwas/jemanden als wichtig anerkennen


Verbot von Tabakwerbung – bald auch in Deutschland?


Rauchende Menschen auf Plakaten und Kinoleinwänden – bisher war das in Deutschland noch erlaubt. Doch die CDU sperrt sich nicht länger gegen das Tabakwerbeverbot. Verliert die Tabaklobby ihren Einfluss?


Jährlich sterben in Deutschland mehr als 121.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Ärzte warnen schon lange vor dem Gesundheitsrisiko des Tabakkonsums. Trotzdem hat sich Angela Merkels Partei, die CDU, bisher gegen ein Verbot von Tabakwerbung gesperrt. Deshalb ist Deutschland das letzte EU-Land, in dem z.B. Tabakwerbung auf Kinoleinwänden oder Plakaten noch erlaubt ist.


Nun überrascht Angela Merkel mit ihrem klaren „Ja“ für ein Tabakwerbeverbot. Ab Januar 2021 soll es keine Kinowerbung mehr vor Filmen geben, die für Jugendliche unter 18 Jahren erlaubt sind. Außerdem dürfen ab 2022 keine Tabakprodukte mehr auf Plakaten zu sehen sein. Ein Grund dafür ist, dass die Tabaksteuer dem Staat zwar 14 Milliarden Euro im Jahr einbringt, für Krankheiten durch das Rauchen aber 78 Milliarden Euro bezahlt werden müssen.


Trotzdem ist Deutschland das langsamste EU-Land im Kampf gegen Nikotin. Woran das liegen kann, haben US-Dokumente aus den 1990er Jahren gezeigt: Der Einfluss der Tabakindustrie auf deutsche Politiker und Wissenschaftler ist sehr groß gewesen. Deshalb konnten die Lobbyisten Maßnahmen gegen die Tabak-Industrie verhindern.


Der Kieler Gesundheitsforscher Reiner Hanewinkel sieht einen weiteren Grund für den langsamen Fortschritt in der Geschichte Deutschlands. Während des NS-Regimes wurde bestimmt, „was gesund ist – also rassisch gesund“. Danach habe sich in Deutschland die Einstellung entwickelt, sich "vom Staat nicht mehr bei der Gesundheit reinregieren lassen zu wollen", sagt er.


Vokabular

Verbot von Tabakwerbung – bald auch in Deutschland?


Tabak, -e (m.) – das pflanzliche Produkt, aus dem man Zigaretten herstellt

Plakat, -e (n.) – ein großes Papier, auf dem Werbung zu sehen ist

Leinwand, -wände (f.) – hier: eine große, oft weiße Fläche, auf der man Filme zeigen kann

CDU (f.) – Abkürzung für: Christlich Demokratische Union; eine konservative Partei in Deutschland

Lobby, -s (f., aus dem Englischen) – hier: eine Gruppe von Menschen mit gleichen Interessen, die versucht, die Politik in ihrem Sinn zu beeinflussen

Konsum (m., nur Singular) – der Gebrauch von etwas

jemanden überraschen; etwas überrascht jemanden – so sein, dass etwas passiert, das man nicht erwartet hat

Milliarde, -n (f.) – 1.000.000.000; tausend Millionen

jemandem etwas ein|bringen – der Grund dafür sein, dass jemand etwas bekommt

Nikotin (n., nur Singular) – ein Stoff, der in Tabak enthalten ist; ein Nervengift

Wissenschaftler, – /Wissenschaftlerin, -nen – jemand, der in der Forschung arbeitet

Maßnahme, -n (f.) – etwas, das man macht, um ein Ziel zu erreichen

Gesundheitsforscher, -/Gesundheitsforscherin, -nen – jemand, der Untersuchungen zum Thema Gesundheit macht

Fortschritt, -e (m.) – die Tatsache, dass man etwas erreicht hat

NS-Regime (n., nur Singular) – die Diktatur des Nationalsozialismus in Deutschland (1933-1945)

rassisch – hier: nach nationalsozialistischer Vorstellung so, dass jemand ein bestimmtes Äußeres hat

Einstellung, -en (f.) – hier: die Meinung; die Art, wie man über etwas denkt

rein|regieren – sich in die Politik einmischen und sie beeinflussen

Das Problem mit der schnellen Mode


Billigmode ist im Trend, doch die Massenproduktion von Kleidung schadet der Umwelt. Klima-Aktivisten kämpfen gegen die Wegwerf-Textilien der Fast Fashion-Industrie und fordern mehr Nachhaltigkeit.


Kleidung der großen Mode-Ketten trägt inzwischen fast jeder. Fast Fashion-Firmen wie „Zara“ und „H&M“ verkaufen ihre Mode auf der ganzen Welt. Bei der Massenproduktion von Wegwerf-Textilien verbrauchen die Hersteller aber viel Wasser und Energie, und es entstehen große Mengen Abfall. Das kritisieren Klima-Aktivisten.


 „Der Druck der umweltbewussten Konsumenten wird wachsen […]“, sagt die Mode-Expertin Carmen Valor. Es ist also gut für die Verkaufszahlen, wenn man sich für Nachhaltigkeit einsetzt; das wissen die Firmen. Allerdings ist die Konkurrenz unter den Mode-Ketten groß, und so ist es nicht leicht für sie, wirtschaftliche Interessen und ökologische Ziele zu verbinden.


Trotzdem ist sich Valor sicher, dass sich das Recycling von Textilien in naher Zukunft durchsetzen wird. Dafür muss aber die Qualität der Stoffe gut sein, und das ist bei Fast-Fashion meist nicht der Fall. Einige kleine Modehäuser wie zum Beispiel die spanische Marke „Ecoalf“ verkaufen allerdings schon seit Jahren Recycling-Mode und machen Werbung mit dem Satz: „Es gibt keinen Planeten B.“


Eine andere Form der Nachhaltigkeit ist das Mieten von Kleidung. Der Trend kommt aus den USA, aber auch in Europa bieten Firmen das schon an. Doch nicht nur die Textil-Firmen müssen neue Wege gehen, auch die Konsumenten müssen ihr Verhalten ändern. Allein in den USA wurden 2019 15 Millionen Tonnen Kleidung entsorgt – doppelt so viel wie vor 20 Jahren. Dagegen kann jeder etwas tun: zum Beispiel weniger Kleidung kaufen oder gleich zu Second-Hand-Mode greifen.


Vokabular

Das Problem mit der schnellen Mode


Massenproduktion, -en (f., meist Singular) – die Tatsache, dass etwas in großer Menge produziert wird

Aktivist, -en/Aktivistin, -nen – jemand, der für ein (politisches) Ziel kämpft

Wegwerf-Textilie, -n (f.) – Kleidung, die man kurz trägt und dann in den Müll wirft

Fast Fashion (f., nur Singular, aus dem Englischen) – billige Mode

Nachhaltigkeit (f., nur Singular) – hier: ein Schutz natürlicher Ressourcen durch eine umweltschutzgerechte Produktion

Kette, -n (f.) – hier: eine Firma, die viele Geschäfte und Läden hat

etwas kritisieren – sagen, dass man etwas nicht gut findet

umweltbewusst — so, dass jemand sich so verhält, dass es gut für die Umwelt ist

Konsument, -en/Konsumentin, -nen – jemand, der etwas kauft und benutzt

Experte, -n/ Expertin, -nen – eine Person, die zu einem Thema sehr viel weiß

Konkurrenz (f., nur Singular) – hier: wirtschaftlicher Wettbewerb

ökologisch – hier: umweltfreundlich

sich durch|setzen – hier: sich verbreiten; überall normal werden

Recycling (n., nur Singular; aus dem Englischen) – die Tatsache, dass man aus gebrauchten Gegenständen neue Materialien herstellt

Planet, -en (m.) – ein Himmelskörper, der sich um eine Sonne dreht

Tonne, -n (f.) – hier: ein Maß für das Gewicht; 1000 Kilogramm

etwas entsorgen – etwas in den Müll werfen

zu etwas greifen – etwas nehmen

Second Hand (f., nur Singular) – aus dem Englischen: gebraucht; aus zweiter Hand


Familiäre Pflege: meistens Frauensache


Fast elf Billionen Dollar würden Frauen weltweit verdienen, wenn sie für die Arbeit in Haushalt und Familie bezahlt würden. Besonders arme Frauen verpassen Chancen, weil sie sich um ihre Angehörigen kümmern müssen.


Viele Menschen wollen sich um ihre alten Eltern kümmern und sie in der Familie pflegen. In Deutschland werden immerhin 70 Prozent der pflegebedürftigen Senioren zu Hause betreut. Aber wer übernimmt diese Aufgabe? Meistens sind es die Frauen. Eine Untersuchung im Auftrag der Bundesregierung hat gezeigt, dass Frauen jeden Tag 87 Minuten mehr Haus- und Pflegearbeit leisten als Männer.


Auch die soziale Schicht beeinflusst, wie viel Zeit sie mit der Pflege von Angehörigen verbringen. Arme Familien haben zu wenig Geld, um eine Pflegekraft zu bezahlen. In einigen Ländern, zum Beispiel in Kenia und Indien, sind diese Unterschiede sehr deutlich. Dort leisten weniger wohlhabende Frauen in ihrem Leben durchschnittlich ein Jahr mehr Pflegearbeit als Frauen aus reichen Familien.


Wenn man alle Frauen weltweit mit dem Mindestlohn ihres Landes bezahlen würde, müssten sie pro Jahr elf Billionen Dollar erhalten. Aber stattdessen zahlen sie selbst einen hohen Preis. Denn Mädchen und Frauen, die Angehörige pflegen, haben weniger Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten. Weltweit können 42 Prozent der Frauen nicht arbeiten gehen, weil sie sich um Haushalt und Familie kümmern. Bei den Männern sind es dagegen nur 6 Prozent.


Weil sie weniger Geld in die Rentenversicherung einzahlen, ist auch ihre Rente im Alter niedriger. Deshalb fordert Ellen Ehmke von der Nichtregierungsorganisation Oxfam: „Der Punkt ist nicht, den Pflegenden diese elf Billionen zu bezahlen. Aber sie müssen (…) materiell abgesichert werden, etwa über die Rente. Das sollten wir als Gesellschaft anerkennen und finanzieren.“


Vokabular

Familiäre Pflege: meistens Frauensache


immerhin – wenigstens; zumindest

pflegebedürftig – so, dass eine Person gepflegt werden muss

Senior, -en/Seniorin, -nen – der ältere Mensch; der Rentner

Pflegekraft, -kräfte (f.) – jemand, der sich beruflich um kranke oder alte Menschen kümmert

wohlhabend – mit viel Geld; reich

Mindestlohn, -löhne (m.) – der Lohn, den jemand laut Gesetz mindestens für seine Arbeit bekommen muss

stattdessen – statt etwas

einen hohen Preis zahlen – hier: unter schlimmen, negativen Folgen leiden

Geld ein|zahlen – einer Bank oder Versicherung Geld geben, um später Geld zu bekommen

Nichtregierungsorganisation, -en (f.) – eine Organisation, die unabhängig vom Staat ist und für ein bestimmtes Ziel arbeitet

Oxfam – der Name einer Organisation, die gegen die Armut in der Welt kämpft

materiell – hier: finanziell

jemanden ab|sichern – hier: dafür sorgen, dass jemand genug Geld zum Leben hat

etwas an|erkennen – verstehen, dass etwas einen Wert hat, und positiv reagieren

etwas finanzieren – hier: Geld für etwas geben

Rentenversicherung, -en (f.) – eine Versicherung, von der man Geld bekommt, wenn man im Alter nicht mehr arbeiten geht


Die Grünen – eine Erfolgsgeschichte


Als die Grünen vor 40 Jahren gegründet wurden, nahm sie kaum jemand ernst – besonders die großen Parteien nicht. Im Jahr 2020 regieren sie in elf Bundesländern mit und erreichen bei Umfragen regelmäßig gute Ergebnisse.


Mehrere Jahrzehnte lang wurde die deutsche Politik von wenigen Parteien bestimmt: der konservativen CDU/CSU, der sozialdemokratischen SPD und der liberalen FDP. Im Jahr 1980 wurde eine neue Partei gegründet: die Grünen. Nur drei Jahre später saßen ihre Abgeordneten zum ersten Mal im deutschen Parlament. Sie setzten sich für die Rechte der Bürger, den Frieden und den Umweltschutz ein. Besonders der Atomausstieg war ein wichtiges Thema der grünen Politiker.


Am Anfang wurden die Grünen, die oft in Latzhosen und selbst gestrickten Pullovern im Parlament saßen, von den großen Parteien nicht richtig ernst genommen. Führende Mitglieder der neuen Partei waren in der Studentenbewegung von 1968 aktiv gewesen. Zu ihnen gehörte auch Joschka Fischer, der 1985 der erste grüne Umweltminister im Bundesland Hessen wurde.


Als die Grünen von 1998 bis 2005 zusammen mit der SPD die Bundesregierung bildeten, wurde Joschka Fischer Außenminister. Seine Unterstützung für den Bundeswehreinsatz in Jugoslawien sorgte 1999 für viel Kritik – auch innerhalb seiner eigenen Partei. Die Grünen erreichten aber auch eines ihrer wichtigsten Ziele: Der Atomausstieg wurde beschlossen.


Obwohl der Zeitplan von der späteren CDU/CSU-FDP-Regierung noch einmal geändert wurde, war der Atomausstieg nach Meinung von Annalena Baerbock, der aktuellen Parteichefin der Grünen, ein wichtiger Schritt. Sie sagt: „Deutlich machen, dass Politik verändern kann, auch wenn die Widerstände sehr groß sind: Für mich war das der rot-grüne Atomausstieg.“ Inzwischen hatte die Partei weitere Erfolge: Im Jahr 2019 bekam sie bei der Europawahl mehr als 20 Prozent der Stimmen. Bei Umfragen erreicht sie immer wieder ähnliche Ergebnisse. 40 Jahre nach ihrer Gründung haben die Grünen also viele Gründe zu feiern.


Vokabular

Die Grünen – eine Erfolgsgeschichte


jemanden ernst nehmen – jemanden akzeptieren und respektieren; nicht über jemanden lachen

Umfrage, -n (f.) – die Befragung von Personen zu einem bestimmten Thema

sozialdemokratisch – politisch: so, dass man für eine soziale Gesellschaft ist

liberal – hier: so, dass es bestimmte Freiheitsrechte für den Einzelnen gibt

Abgeordnete, -n (m./f.) – der gewählte Politiker/die gewählte Politikerin in einem Parlament

sich für etwas ein|setzen – an einem bestimmten Ziel arbeiten

Atomausstieg (m., nur Singular) – die Tatsache, dass ein Land keinen Atomstrom mehr herstellt

Latzhose, -n (f.) – eine Hose mit einem Stück Stoff vor dem Bauch und der Brust, die von Trägern über den Schultern und dem Rücken gehalten wird

etwas stricken – mit Nadeln Kleidungsstücke aus z. B. Wolle herstellen

Studentenbewegung (f., hier nur Singular) – der Kampf von Studenten für politische Veränderungen in den 1960er-Jahren

die Bundesregierung bilden – gemeinsam als Regierung zusammenarbeiten

Außenminister, -/Außenministerin, -nen – ein politisches Amt, bei dem man sich um die Beziehung seines Landes zu anderen Ländern kümmert

Bundeswehreinsatz, -einsätze (m.) – hier: die Tatsache, dass deutsche Soldaten in ein Kriegsgebiet geschickt werden

Jugoslawien – ein Staat in Südosteuropa, der seit 2003 nicht mehr existiert

Widerstand (m., nur Singular) – die Handlungen, mit denen man etwas verhindern will

rot-grün – hier: von den deutschen Parteien SPD und Grüne

Prozent, -e (n.) – ein Teil von Hundert


Christkind oder Weihnachtsmann?


Für viele Kinder und Erwachsene ist klar: Am Abend des 24. Dezember bringt das Christkind die Geschenke. Aber das war nicht immer so. Und auch heute noch gibt es in Deutschland unterschiedliche Traditionen.


Die Frage, wer die Weihnachtsgeschenke bringt, spaltet Deutschland: „Natürlich der Weihnachtsmann!“ sagen die einen. „Selbstverständlich das Christkind!“ sagen die anderen. Manche behaupten sogar, dass der Weihnachtsmann von einer US-amerikanischen Getränkefirma erfunden wurde und gar nichts mit dem Christentum zu tun hat.


Ganz richtig ist diese Behauptung nicht. Eigentlich geht die Vorstellung vom Weihnachtsmann auf den heiligen Nikolaus zurück. Er war im 4. Jahrhundert Bischof von Myra, einer Stadt in der heutigen Türkei, und wurde schon im Mittelalter in vielen Ländern als Heiliger verehrt. Dann kam die Reformation. Weil die Protestanten keine Heiligen verehren, stellten sie das Jesuskind in den Mittelpunkt.


Irgendwann wurde aus dem Kind in der Krippe ein Christkind, das wie ein Engel aussieht. Und auch das Bild des Nikolaus’ veränderte sich: Aus der langen Kleidung und der Mitra des Bischofs wurden der Mantel und die Mütze des Weihnachtsmannes. Der deutsch-amerikanische Künstler Thomas Nast zeichnete ihn im Jahr 1863 zum ersten Mal als dicken Mann mit langem Bart und rot-weißer Kleidung. Diese Darstellung verwendete die Getränkefirma für ihre Werbung.


Auch das Datum der Bescherung hat sich geändert: Früher bekam man die Geschenke am 6. Dezember, dem Tag des heiligen Nikolaus. Die Protestanten verschoben diesen Termin auf die Nacht zwischen dem 24. und dem 25. Dezember. Inzwischen findet die Bescherung schon am frühen Abend statt, damit die Kinder nicht bis Mitternacht wach bleiben müssen. Denn sie warten ja besonders sehnsüchtig auf den Weihnachtsmann. Oder doch auf das Christkind?


Vokabular

Christkind oder Weihnachtsmann?


Christkind (n., nur Singular) – das Jesuskind, das nach der Tradition in einigen Teilen Europas die Weihnachtsgeschenke bringt

Weihnachtsmann, -männer (m.) – der Legende nach ein alter Mann, der den Kindern Weihnachtsgeschenke bringt

etwas spalten – etwas in zwei Teile teilen

etwas mit etwas zu tun haben – mit etwas verbunden sein

etwas geht auf etwas/jemanden zurück – etwas ist durch etwas/jemanden verursacht

Bischof, Bischöfe/Bischöfin, -nen – ein hoher Priester/eine hohe Priesterin in einer christlichen Kirche

Mittelalter (n., nur Singular) – etwa die Zeit von 500 bis 1500 n. Chr.

jemanden verehren – jemanden lieben und bewundern

Reformation (f., hier nur Singular) – hier: der religiöse Protest im 16. Jahrhundert, aus dem die evangelische Kirche entstanden ist

Protestant, -en/Protestantin, -en – jemand, der evangelisch ist

jemanden/etwas in den Mittelpunkt stellen – jemandem/einer Sache eine zentrale Rolle geben; dafür sorgen, dass jemand/etwas besonders wichtig ist

Krippe, -n (f.) – hier: eine Konstruktion aus Holz, aus der Tiere fressen und in der Jesus nach seiner Geburt gelegen hat

Engel, – (m.) – ein Wesen mit Flügeln, das von Gott geschickt wird (im Christentum, Islam und Judentum)

Mitra, Mitren (f.) – eine Art Hut, den ein hoher katholischer Priester trägt

Bescherung, -en (f.) – der Zeitpunkt, an dem die Weihnachtsgeschenke ausgepackt werden dürfen

etwas verschieben – hier: einen Termin so ändern, dass er später stattfindet

Mitternacht (f., nur Singular) – 12 Uhr nachts

sehnsüchtig – so, dass man sich etwas sehr wünscht

Fachkräfte suchen ihr Glück im Ausland


Pro Jahr wandern rund 180.000 Deutsche aus. Die meisten von ihnen sind hochqualifiziert. Viele kehren nach einigen Jahren zurück, aber nicht alle. Wissenschaftler diskutieren über die Konsequenzen für Deutschland.


Ein gutes Jobangebot, bessere Bezahlung – meistens ist es die Arbeit, die Deutsche für längere Zeit ins Ausland führt. Dort verdienen die Auswanderer pro Monat im Durchschnitt etwa 1.200 Euro mehr als in der Heimat. Es gibt aber auch viele andere Gründe. Fast die Hälfte wandert aus, um anders zu leben als in Deutschland. Sie wünschen sich zum Beispiel ein anderes Klima oder wollen eine neue Kultur kennenlernen.


Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen und des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung haben herausgefunden, dass jedes Jahr rund 180.000 Deutsche auswandern. Vor allem hochqualifizierte Fachkräfte verlassen das Land: 76 Prozent der Auswanderer haben einen Hochschulabschluss. Muss man sich deshalb Sorgen um Forschung und Wirtschaft in Deutschland machen?


Nein, meint Andreas Ette vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. Denn von 180.000 Auswanderern bleiben nur 51.000 für immer im Ausland. Die meisten kehren irgendwann nach Deutschland zurück. Gabriel Felbermayr, der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, ist anderer Meinung: „Wir haben über die letzten zehn Jahre eine halbe Million Menschen ans Ausland verloren und drei Viertel davon sind hochgebildet. Das ist für eine Volkswirtschaft (…), die stark auf gut ausgebildete Menschen angewiesen ist, keine gute Nachricht.“


Felbermayr meint, dass man die Rückkehr nach Deutschland attraktiver machen muss, zum Beispiel durch niedrigere Steuern und Abgaben. Außerdem sollte man die Arbeitsbedingungen an den Hochschulen verbessern. Das fordert auch Werner Eichhorst vom Forschungsinstitut für die Zukunft der Arbeit. Denn in Deutschland erhalten Wissenschaftler oft nur befristete Verträge mit einer kurzen Laufzeit. In einem Punkt sind sich aber alle einig: Menschen mit Auslandserfahrung sind eine Bereicherung – nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Gesellschaft.

Vokabular

Fachkräfte suchen ihr Glück im Ausland


Fachkraft, -kräfte (f.) – jemand, der gut ausgebildet und für eine bestimmte Arbeit qualifiziert ist

aus|wandern – sein Heimatland verlassen und in ein anderes Land gehen, um dort zu leben und zu arbeiten

hochqualifiziert – für eine bestimmte Tätigkeit sehr gut ausgebildet

zurück|kehren – an einen Ort zurückgehen (Substantiv: die Rückkehr)

Wissenschaftler, – /Wissenschaftlerin, -nen – jemand, der an einer Forschung arbeitet

etwas heraus|finden – etwas entdecken; etwas erfahren; etwas wissen, was man vorher noch nicht wusste

Bereicherung, -en (f.) – etwas, das hinzukommt und etwas besser macht

Hochschulabschluss, -abschlüsse (m.) – die Tatsache, dass man ein Studium an einer Universität oder einer anderen Hochschule mit Erfolg beendet hat

Million, -en (f.) – Zahlwort: 1.000.000

hochgebildet – so, dass jemand sehr viel gelernt hat und sehr viel weiß

Volkswirtschaft, -en (f.) – die gesamte Wirtschaft eines Landes

auf etwas/jemanden angewiesen sein – etwas/jemanden unbedingt brauchen; von etwas/jemandem abhängig sein

attraktiv – hier: so, dass etwas interessant und positiv für jemanden ist

Abgabe, -n (f.) – Geld, das man an den Staat bezahlen muss, z. B. für Steuern und Versicherungen

befristet – hier: so, dass jemand einen Arbeitsvertrag nur für eine bestimmte Zeit bekommt

Laufzeit, -en (f.) – hier: die Zeit, während der ein Vertrag gültig ist

sich einig sein – der gleichen Meinung sein


Elektroschrott: zu wertvoll für die Müllhalde


Viele elektronische Geräte wandern schon nach wenigen Jahren in den Müll. Aber eigentlich sind sie dafür viel zu schade. Denn sie enthalten wertvolle Stoffe, die nur schwer zu gewinnen sind.


Fernseher, Tablets, Handys: Meist benutzen wir diese Geräte nur wenige Jahre. Dann wandern sie in den Müll, weil sich eine Reparatur nicht mehr lohnt oder das Gerät nicht mehr modern genug ist. So entstehen große Mengen Elektroschrott. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen sind es über 44 Millionen Tonnen im Jahr.


Aber eigentlich ist dieser Elektroschrott viel zu schade für die Müllhalde, denn die Geräte enthalten wertvolle Stoffe. Diese Stoffe zu recyceln, ist das Ziel von Firmen wie der Electrical Waste Recycling Group in der nordenglischen Stadt Huddersfield. Dort werden alte Geräte zerlegt. Wertvolle Materialien, zum Beispiel Kupfer, verkauft die Firma dann weiter.


Schwieriger als die Wiederverwertung von Glas und Kunststoff ist das Recycling von einzelnen Materialien, die für die Herstellung von Smartphones verwendet werden. Besonders wertvoll sind dabei Seltene Erden. Diese Stoffe zu gewinnen, kostet viel Energie und ist teuer. Außerdem entstehen dabei Gifte, die das Wasser verunreinigen.


Die Hersteller von Smartphones kümmern sich bis jetzt kaum um das Recycling. Doch das könnte sich ändern, weil die Seltenen Erden wahrscheinlich schon in 100 Jahren verbraucht sein werden. Gleichzeitig wird der Bedarf an den wertvollen Materialien wohl noch steigen. Denn in Zukunft sollen immer mehr elektronische Geräte benutzt werden, um den Verbrauch von Kohle und Öl zu senken. Deshalb wäre das Recycling dieser Stoffe besonders wichtig.


Vokabular

Elektroschrott: zu wertvoll für die Müllhalde


Elektroschrott (m., nur Singular) – alte elektrische Geräte/Teile, die nicht mehr verwendet werden

wertvoll – kostbar; sehr teuer

Müllhalde, -en (f.) – der Ort, an den der Müll aus einer Stadt/Region gebracht wird

in den Müll wandern – umgangssprachlich für: weggeworfen werden

für etwas zu schade sein – zu gut/zu teuer für etwas sein

etwas gewinnen – hier: etwas (einen Stoff) aus der Erde herausholen

Schätzung, -en (f.) – die Vermutung, wie viel etwas ungefähr ist

Vereinte Nationen (nur im Plural) – die UN; eine gemeinsame Organisation der Staaten auf der Welt

Tonne, -n (f.) – hier: ein Maß für das Gewicht; 1000 Kilogramm

etwas recyceln (aus dem Englischen) – etwas wiederverwenden; aus etwas Gebrauchtem etwas Neues herstellen

etwas zerlegen – hier: die einzelnen kleinen Teile von etwas auseinandernehmen

Kupfer (n., nur Singular) – ein weiches, rotes Metall

Wiederverwertung, -en (f.) – die Tatsache, dass man etwas Altes für etwas Neues benutzt; das Recycling

Smartphone, -s (n., aus dem Englischen) – ein Mobiltelefon mit zahlreichen zusätzlichen Funktionen

Seltene Erde, -n (f.) – ein Metall, das sehr selten ist, zum Beispiel Indium

etwas verunreinigen – etwas schmutzig machen

Hersteller, -/Herstellerin, -nen – eine Firma, die ein Produkt produziert

Bedarf (m., nur Singular) – die Menge von etwas, das man braucht

etwas senken – hier: etwas niedriger machen; etwas reduzieren


Wenn der Papierberg wächst


Der Onlinehandel boomt. Täglich werden Milliarden von Päckchen geliefert, gleichzeitig wächst der Papierberg. Jetzt fordern Kommunen, dass Händler wie Amazon sich mehr an der Müllentsorgung beteiligen.


Noch schnell ein Klick, und schon ist das Paket unterwegs zu uns nach Hause. 2018 wurden in ganz Deutschland rund 3,5 Milliarden Pakete und Päckchen verschickt. Der Onlinehandel boomt. Damit die Ware auf dem Weg zum Kunden nicht kaputt geht, ist sie in Plastik und Pappkartons verpackt. Das führt allerdings dazu, dass immer mehr Verpackungen in die Papiertonnen geworfen werden.


„Oft landen die Pappkartons – so wie sie sind – in der Papiertonne“, weiß der VKU, der Verbandkommunaler Unternehmen in Deutschland. Viele Leute zerreißen die Verpackungen nicht. Die Folge ist, dass die Mülltonnen schneller voll sind, und das verursacht natürlich höhere Kosten.


Zwar bezahlen die Hersteller der Verpackungen schon eine Gebühr für die Entsorgung, aber das ist im Vergleich zu der gestiegenen Menge an Verpackungsmüll zu wenig, findet der VKU. Damit die Bürger nicht mehr Müll-Gebühren zahlen müssen, sollen sich jetzt Online-Händler wie Amazon an den höheren Kosten beteiligen, fordern die Kommunen.


Die Onlinehändler versuchen deshalb, die Verpackung ihrer Pakete zu optimieren. „Es ist uns wichtig, nicht zu große Pakete zu verschicken, denn diese sind teuer“, erklärt Amazon.  „Wir möchten keine Luft verschicken.“ Die Bundesregierung hat Anfang 2019 ein neues Gesetz verabschiedet. Es soll dafür sorgen, dass die Unternehmen weniger Verpackungen herstellen. Außerdem soll das Gesetz helfen, dass mehr recycelt wird.


Vokabular

Wenn der Papierberg wächst


Onlinehandel (m., nur Singular) – der Handel im Internet

boomen (aus dem Englischen) – hier: ein schnelles, großes wirtschaftliches Wachstum erleben

Milliarde, -n (f.) – 1.000.000.000; tausend Millionen

Kommune, -n (f.) – hier: ein Ort (eine Stadt, ein Dorf) mit einer eigenen Verwaltung; eine Gruppe von Orten, die eine gemeinsame Verwaltung haben

Händler, – /Händerlin, -nen – jemand, der Waren kauft und wieder verkauft

sich an etwas beteiligen – bei etwas mitmachen

Klick, -s (m.) – hier: das Auswählen einer Sache am Computer

etwas verschicken – etwas mit der Post senden

Pappkarton, -s (m.) – eine Kiste aus dickem Papier

etwas verpacken – etwas ein|packen

Verpackung, -en (f.) – das Material, in das man Waren einpackt

landen – hier: enden; ankommen

Verband, Verbände (m.) – hier: eine Vereinigung von Organisationen mit gleichen Interessen

kommunal – bezogen auf eine Stadt oder Gemeinde

etwas zerreißen – an etwas stark ziehen und es so kaputtmachen

Hersteller, -/Herstellerin, -nen – eine Firma, die ein Produkt produziert

Entsorgung (f., nur Singular) – das Wegbringen/die Beseitigung von Müll

etwas optimieren – etwas verbessern

ein Gesetz verabschieden – ein Gesetz beschließen

etwas recyceln (aus dem Englischen) – aus gebrauchten Gegenständen neue Gegenstände herstellen


Drogensucht: kein Geld für Prävention


Von A wie Alkohol bis Z wie Zigaretten: Laut Bundesregierung sind mindestens acht Millionen Deutsche süchtig nach legalen oder illegalen Drogen. Für Prävention fehlt vielen Kommunen das Geld.


Legale Drogen wie Alkohol und Zigaretten gehören für viele Menschen ganz selbstverständlich zum Alltag. Aber der Konsum dieser Drogen kann schnell zur Sucht werden. Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 sind vier Millionen Deutsche süchtig nach Nikotin, 1,6 Millionen sind alkoholabhängig. Besonders auf dem Land ist Alkohol das häufigste Suchtmittel.


In den Städten spielen außerdem auch illegale Drogen eine große Rolle. Zum Beispiel ist der Konsum von Kokain in Berlin, Hamburg, München und Dortmund so hoch, dass dort Spuren der Droge im Abwasser gefunden wurden. Immer öfter haben die Mitarbeiter von Beratungsstellen mit Menschen zu tun, die gleichzeitig von mehreren Drogen abhängig sind.


Der Kampf gegen die Drogensucht kostet Geld. Diese Kosten tragen vor allem die Kommunen: Sie betreiben Beratungsstellen und unterstützen Suchtkranke, die ihre Arbeit oder ihre Wohnung verloren haben. Auch Familienmitglieder von Betroffenen brauchen oft Hilfe. Das gilt besonders für Kinder, deren Eltern ein Suchtproblem haben.


Im November 2019 hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, Vertreter der Kommunen zu einer Konferenz eingeladen. Dabei wurde darüber diskutiert, wie die Zahl der Drogenabhängigen gesenkt werden kann. Ein wichtiges Mittel wäre die Prävention, um zu verhindern, dass Menschen überhaupt Drogen nehmen. Aber für solche Programme fehlt den meisten Kommunen das Geld.


Vokabular

Drogensucht: kein Geld für Prävention


Sucht, Süchte (f.) – die Tatsache, dass man ohne etwas nicht mehr leben kann

Prävention, -en (f., meist im Singular) – die Maßnahme, die dafür sorgen soll, dass etwas nicht passiert; die Vorbeugung

nach etwas süchtig sein – ohne etwas nicht leben können

legal – vom Gesetz erlaubt; nicht gegen das Gesetz

illegal – vom Gesetz her verboten

Kommune, -n (f.) – hier: ein Ort (eine Stadt, ein Dorf) mit einer eigenen Verwaltung; eine Gruppe von Orten, die eine gemeinsame Verwaltung haben

Konsum (m., nur Singular) – der Gebrauch von etwas

Studie, -n (f.) – hier: die wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema

Nikotin (n., nur Singular) – ein Stoff, der in Tabak enthalten ist; ein Nervengift

Suchtmittel, – (n.) – eine Droge; ein chemischer Stoff, der abhängig macht

Kokain (n., nur Singular) – eine Droge, die aus den Blättern der Coca-Pflanze hergestellt wird

Abwasser, Abwässer (n.) – das dreckige Wasser, das aus Häusern und Fabriken kommt

Beratungsstelle, -n (f.) – ein Ort, an dem man Hilfe bekommt und informiert wird

etwas betreiben – hier: dafür sorgen, dass etwas funktioniert; auch: etwas finanzieren

Betroffene, -n (m./f.) – die Person, die ein bestimmtes Problem hat

Drogenbeauftragte,-n (m./f.) – jemand, der sich um das Problem des Drogen- und Alkoholkonsums in der Gesellschaft kümmert

Vertreter,-/Vertreterin, -nen – hier: jemand, der zu einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe oder Institution gehört

etwas senken – hier: etwas vermindern; dafür sorgen, dass etwas weniger wird


Meine Heimat, deine Heimat


Heimat – ein typisch deutscher Begriff, der sehr unterschiedlich interpretiert wird. Aber ist er überhaupt noch zeitgemäß? Diese Frage haben jetzt deutsche Autoren mit Migrationshintergrund auf einem Festival diskutiert.


#irgendwasmitheimat – so lautet das Motto des Literatürkfestivals, eines türkisch-deutschen, internationalen Literaturfests. Heimat – was ist das eigentlich? Ein realer Ort? Ein Gefühl? Die Autoren des Buches „Eure Heimat ist unser Albtraum“ diskutierten auf dem Festival darüber, was für sie Heimat bedeutet. Sie selbst haben einen Migrationshintergrund und leben in erster, zweiter oder dritter Generation in Deutschland.


Die Autoren haben alle ihre persönlichen, oft schmerzhaften Erfahrungen mit dem Begriff gemacht. Denn häufig hat Heimat auch mit Abgrenzung zu tun. Oft wurde ihnen zu verstehen gegeben, dass sie nicht dazugehören, dass sie „anders“ sind – zum Beispiel durch die Frage „Woher kommst du?“ Die schwarze Autorin Sharon Dodua Otoo spricht offen mit ihren Kindern über ihre Erfahrungen der Ausgrenzung. Ihr Sohn hat dadurch seine eigene Definition für „Heimat“ gefunden: „Mein Zuhause ist ein Ort, für den ich gekämpft habe. […] Diesen Kampf zu führen, ist Teil meiner Heimat geworden.“


Die Tatsache, dass die Frage nach der Herkunft überhaupt noch gestellt wird, zeigt ein gesellschaftliches Problem: In Deutschland hängt es immer noch vom Aussehen ab, ob man „dazugehört“ oder nicht. Rechtspopulisten haben diesen Zusammenhang in den letzten Jahren noch verstärkt. Sie haben dafür gesorgt, dass der Begriff Heimat immer öfter als Mittel der Abgrenzung interpretiert wird.


Der Politikwissenschaftler Max Czollek spricht sich daher in seinem Buch „Desintegriert euch!“ gegen den Heimatbegriff aus. Er setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der man ohne Angst verschieden sein kann. Dass der Heimatbegriff nun in der Politik wieder verstärkt verwendet wird, findet er nicht nur nicht zeitgemäß, sondern gefährlich: „Die Realität ist eine ausschließende, und das macht diesen politischen Heimatbegriff so toxisch.“

Vokabular

Meine Heimat, deine Heimat


etwas interpretieren – hier: etwas deuten; etwas auf eine bestimmte Art sehen

zeitgemäß – modern; so, dass etwas in die heutige Zeit passt

Migrationshintergrund (m., nur Singular) – die Tatsache, dass man in einem Land lebt, aber selbst (oder die Familie) ursprünglich aus einem anderen Land kommt

Ruhrgebiet (n., nur Singular) – eine Region im Westen Deutschlands, in der es früher viel Industrie und (Kohle-)Bergbau gab

Albtraum, -träume (m.) – ein böser, schrecklicher Traum

erste Generation, -en (f.) – hier: die Gruppe von Menschen, die aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen ist (zweite Generation: die Kinder der ersten Generation)

schmerzhaft – so, dass etwas wehtut

Abgrenzung, -en (f.) – hier: das öffentliche Zeigen der Unterschiede zwischen der eigenen Gruppe und anderen Gruppen

Definition, -en (f.) – hier: die genaue inhaltliche Erklärung eines Wortes

Rechtspopulist, -en/Rechtspopulistin, -nen – jemand, der versucht, mit rechten, nationalistischen Ideen politisch erfolgreich zu sein

etwas verstärken – etwas steigern; etwas stärker machen

Politikwissenschaftler, -/Politikwissenschaftlerin, -nen – jemand, der sich beruflich mit der Entwicklung der Politik beschäftigt

sich desintegrieren – sich nicht integrieren; nicht mehr so sein wie alle anderen

sich gegen etwas aus|sprechen – öffentlich sagen, dass man etwas nicht gut findet; öffentlich sagen, dass man etwas nicht möchte

sich für etwas/jemanden ein|setzen – für etwas/jemanden kämpfen

jemanden aus|schließen – hier: sich so verhalten, dass man bestimmte Personen nicht als Teil der Gruppe akzeptiert

toxisch – giftig


Aktion gegen Plastikmüll im Meer


Zu viel Plastikmüll landet im Meer. Die niederländische Organisation „The Ocean Cleanup“ hat eine große Aktion gestartet, um das Problem zu lösen. Schiffe sollen den Müll auffangen.


Es wird geschätzt, dass seit 1950 weltweit etwa 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert wurden. Häufig endet der Kunststoff als Müll in der Umwelt. Besonders Flüsse sind damit verschmutzt. Und über die Flüsse gelangt das Plastik schließlich auch ins Meer. Dort stellt es zum Beispiel als Mikroplastik eine Gefahr für Menschen und Tiere dar, da es über die Nahrung aufgenommen werden kann.


„The Ocean Cleanup“, eine niederländische Organisation, versucht nun, das Problem zu lösen. Schiffe sollen den Müll dort auffangen, wo Flüsse ins Meer fließen. Die ersten beiden „Müllfänger“-Schiffe sind in Malaysia und Indonesien im Einsatz. An 1000 Flüssen sollen in Zukunft weitere Schiffe dabei helfen, dass weniger Plastikmüll im Meer landet. Aber ist das eine echte Lösung für das Plastikproblem?


Nadja Ziebarth, Leiterin des Meeresschutzbüros der Organisation BUND, spricht einen anderen Aspekt an. Sie findet, dass grundsätzlich weniger Plastik verwendet werden sollte, und fordert: „Wir müssen Plastik vermeiden, wo es nur geht. Plastik muss recycelt werden und Plastik ist kein Wertstoff, den man rumliegen lässt. Aus diesem Grund brauchen wir Verbote von Einmalplastik […].“


Mikroplastik entsteht vor allem durch Reifenabrieb von Autos auf den Straßen und durch das Waschen von Textilien aus Kunststofffasern. Jedes Jahr gelangen in Deutschland laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts etwa 5,4 Kilogramm Mikroplastik pro Person in die Umwelt. Experten sagen, dass die Menge um 96 Prozent reduziert werden muss – auf 200 Gramm. Nadja Ziebarths Fazit zur Aktion von „The Ocean Cleanup“ ist daher ernüchternd: „Die Entlastung der Meere durch Müllfänger in den Flüssen ist besser als nichts, aber auch nicht die Lösung.“


Vokabular

Aktion gegen Plastikmüll im Meer


Plastikmüll (m., nur Singular) – der Abfall aus dem Material, aus dem z. B. Joghurtbecher und Tüten hergestellt werden und das nicht biologisch abbaubar ist

landen – umgangssprachlich für: ankommen

Aktion, -en (f.) — eine Handlung, mit der ein bestimmtes Ziel erreicht werden soll

etwas auf|fangen – hier: etwas einsammeln

etwas schätzen – hier: etwas (z. B. eine Anzahl) ungefähr benennen

Kunststoff, -e (m.) – das Plastik

Mikroplastik (n., nur Singular) – Plastikteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind

etwas verschmutzen – etwas schmutzig machen; etwas verunreinigen

gelangen – hier: an einen Ort kommen

eine Gefahr dar|stellen – gefährlich sein

etwas auf|nehmen – hier: so sein, dass etwas über die Nahrung oder Wasser in den Körper gelangt

im Einsatz sein – hier: eingesetzt werden; hier auch: genutzt werden

Aspekt, -e (m.) – hier: einer von mehreren Gründen

recyceln (aus dem Englischen) – etwas wiederverwenden; aus etwas Gebrauchtem etwas Neues herstellen

Wertstoff, -e (m.) – das Material/der Gegenstand, das/den man wiederverwenden und recyceln kann

etwas rumliegen lassen – umgangssprachlich für: etwas nicht aufräumen/entsorgen

Reifenabrieb,-e (m.) – die Abnutzung von Reifen (z. B. eines Autos) durch Reibung

Textilien (nur Plural) – hier: z. B. Kleidung aus Stoff

Kunststofffaser, -n (f.) – Stoff aus einem Material wie z. B. Polyester

Fazit (n., nur Singular) – das zusammenfassende Ergebnis

ernüchternd – so, dass Hoffnungen, die man sich gemacht hat, nicht wahr werden

Die Deutschen lieben Bargeld


Bezahlen ohne Bargeld ist fast überall auf dem Vormarsch. In Deutschland entwickelt sich das Bezahlen mit Karte oder Handy aber sehr langsam, denn die Deutschen verzichten nur ungern auf Scheine und Münzen.


Im Taxi, im Restaurant oder in der Bar – wenn es in Deutschland ans Bezahlen geht, erleben ausländische Besucher oft eine Überraschung: Mancher Taxifahrer akzeptiert nur Bargeld und nicht in jedem Restaurant gibt es ein Kartenlesegerät. Menschen aus anderen Teilen der Welt, in denen das Bezahlen mit Karte oder Handy schon lange normal geworden ist, fragen sich: Was ist los in diesem Land?


Es geht um Kontrolle, erklärt der Wirtschaftspsychologe Erich Kirchler: „Wir wollen Autonomie, wir wollen die Freiheit und die Praktikabilität, die Bargeld bietet.“ Die Menschen in Deutschland möchten nicht, dass Banken oder der Staat ihre Ausgaben kontrollieren. Außerdem haben sie ihr Geld gerne im Blick. Und das geht am besten mit Scheinen und Münzen.


Tatsächlich wächst der Einfluss der Banken durch bargeldloses Bezahlen. Der südafrikanische Anthropologe Brett Scott spricht deshalb nicht von einer „bargeldlosen Gesellschaft“, sondern von einer „bankvollen Gesellschaft“. Scott, der in Großbritannien lebt, beschäftigt sich seit längerer Zeit mit diesem Thema. Er hat beobachtet, dass die Briten den Einfluss großer Unternehmen und Institutionen leichter akzeptieren als Menschen in anderen Ländern.


Es ist also keine Überraschung, dass das Bezahlen ohne Bargeld in Großbritannien auf dem Vormarsch ist. Es gibt dort sogar Straßenmusiker, die Lesegeräte für Karten haben. Zum Beispiel Francis Petrini aus London: Er möchte nicht mehr auf das Gerät verzichten, denn seit er es besitzt, verdient er deutlich mehr. Die meisten Straßenmusiker in Deutschland sind davon noch weit entfernt. Aber die Deutschen haben ja auch genug Bargeld in der Tasche.


Vokabular

Die Deutschen lieben Bargeld


Bargeld (n., nur Singular) – Geld aus Papier oder Metall, mit dem man direkt bezahlt

auf dem Vormarsch sein – hier: zunehmen; immer häufiger werden

auf etwas verzichten – etwas freiwillig nicht nutzen

Schein, -e (m.) – hier: Papiergeld

Münze, -n (f.) – ein kleines Geldstück aus Metall

Wenn es an … geht, … – Wenn es Zeit für … ist, …

eine Überraschung erleben – (negativ) überrascht werden

etwas akzeptieren – zu etwas „ja“ sagen; etwas so annehmen, wie es ist

Kartenlesegerät, -e (n.) – ein Gegenstand, mit dem man Zahlungen per Karte annehmen kann

Wirtschaftspsychologe, -n/Wirtschaftspsychologin, -nen – jemand, der untersucht, wie Menschen sich in wirtschaftlichen Zusammenhängen verhalten

Autonomie, -n (f., Plural selten) – die Unabhängigkeit; die Selbstständigkeit

Praktikabilität (f., nur Singular) – die Tatsache, dass etwas praktisch ist

Ausgabe, -n (f.) – hier: die Tatsache, dass man Geld für etwas bezahlt

etwas im Blick haben – hier: immer genau wissen, was mit etwas passiert

Anthropologe, -n/Anthropologin, -nen – jemand, der die Entwicklung des Menschen und der Gesellschaft untersucht

Unternehmen, – (n.) – hier: die Firma

Institution, -en (f.) – die Organisation

Straßenmusiker, -/Straßenmusikerin, -nen – jemand, der in der Öffentlichkeit Musik macht, und Geld von Leuten bekommt, die vorbeigehen

weit von etwas entfernt sein – hier: noch nicht an einem bestimmten Punkt der Entwicklung angekommen sein


Scham: unangenehm, aber wichtig


Niemand schämt sich gern, denn Scham ist ein sehr unangenehmes Gefühl. Trotzdem ist es wichtig für die Gesellschaft. Wofür man sich schämt, hängt deshalb stark von der Kultur ab, in der man lebt.


Jeder von uns erlebt irgendwann mal peinliche Situationen: Wir haben einen Fehler gemacht oder jemanden enttäuscht und schämen uns dafür. Dann schlägt unser Herz schneller, wir erröten und wollen am liebsten im Boden versinken. Scham ist ein unangenehmes, manchmal sogar ein schmerzhaftes Gefühl. Nicht ohne Grund kommt „peinlich“ von dem alten Wort „Pein“.


Alle Menschen können Scham empfinden, aber sie werden nicht damit geboren. Um sich zu schämen, muss man erst die Regeln kennen, die in einer Gesellschaft herrschen. Diese Regeln können sehr unterschiedlich sein. In Deutschland schämt man sich zum Beispiel, wenn man beim Essen schmatzt oder rülpst. Es ist auch peinlich, wenn man vergisst, das Preisschild an einem Geschenk zu entfernen. Aber in anderen Kulturen kann genau dieses Verhalten richtig und höflich sein.


Weil wir wissen, wie unangenehm Scham ist, wollen wir sie vermeiden. Scham sorgt dafür, dass wir uns an Regeln halten. Und so schützt sie die Gemeinschaft. Sie schützt aber auch uns selbst – nämlich davor, aus der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden. Wir schämen uns sogar, wenn eine andere Person peinliches Verhalten zeigt. Besonders Menschen, die selbst schon häufig Schamgefühle erlebt haben, empfinden dieses „Fremdschämen“ sehr stark.


Trotzdem nimmt schamloses Verhalten zu. Heute können wir im Internet oder im Fernsehen ständig beobachten, wie Menschen sich selbst oder andere in peinliche Situationen bringen. Dazu meint der Therapeut Udo Baer, der ein Buch über Scham geschrieben hat: „Da werden Schamgrenzen überschritten, die plötzlich alltäglich werden.“ Wir erleben schamloses Verhalten und gewöhnen uns daran. Und so hat die Scham immer weniger Einfluss auf uns und auf die Gesellschaft, in der wir leben.


Vokabular

Scham: unangenehm, aber wichtig


Scham (f., nur Singular) – das schlechte Gefühl, wenn man sich nicht richtig verhalten oder einen Fehler gemacht hat

sich für etwas schämen – sich schlecht fühlen, weil man einen Fehler gemacht oder sich nicht richtig verhalten hat

peinlich – unangenehm; so, dass man sich wegen seines Verhaltens schlecht fühlt

erröten – rot im Gesicht werden, weil man etwas sehr unangenehm findet

am liebsten im Boden versinken wollen – sich wünschen, dass man ganz klein wird und sich verstecken kann; sich wünschen, dass man von niemandem gesehen wird

schmerzhaft – so, dass etwas wehtut

von etwas kommen – hier: aus einem anderen Wort gebildet sein/werden

Pein (f., nur Singular) – veraltet: starker Schmerz

etwas empfinden – etwas fühlen

schmatzen – so essen, dass andere hören, wenn man den Mund öffnet und schließt

rülpsen – nach dem Essen/Trinken laut Luft aus dem Magen durch den Mund drücken

etwas entfernen – dafür sorgen, dass etwas nicht mehr da ist

etwas vermeiden – dafür sorgen, dass etwas nicht passiert

jemanden aus|stoßen – dafür sorgen, dass jemand nicht mehr Teil einer Gruppe ist

Fremdschämen (n., nur Singular) – umgangssprachlich: ein schlechtes Gefühl, das man hat, wenn andere Personen sich nicht richtig verhalten

ständig – immer

Therapeut, -en/Therapeutin, -innen – hier: der Psychotherapeut; jemand, der einen wegen einer psychischen Krankheit behandelt

eine Grenze überschreiten – hier: etwas tun, was man eigentlich nicht tun sollte

Orthorexie: Wenn gesundes Essen zur Sucht wird


Kein Fleisch, kein Zucker, keine Kohlenhydrate: Für manche Menschen wird gesunde Ernährung zur Sucht. Menschen, die extrem auf ihre Ernährung fixiert sind, haben oft die Essstörung Orthorexie.


Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit gesunder Ernährung und streichen zum Beispiel Fleisch, Zucker und Kohlenhydrate von ihrem Ernährungsplan. Ist man zu sehr auf gesundes Essen fixiert, kann daraus aber eine Sucht werden: Menschen mit Orthorexie setzen immer mehr Lebensmittel auf die rote Liste der Nahrungsmittel, die sie nicht essen. Die vermeintlich gesunde Ernährung ist dann oft gar nicht mehr so gesund.


Die Störung entwickelt sich meistens schleichend. Thomas Huber, Chefarzt einer Klinik, die auf Essstörungen spezialisiert ist, erzählt über eine Patientin: „Sie wollte sich gesünder ernähren, war nicht übergewichtig, und mit ihrem Körper eigentlich zufrieden. […] Sie hat sich im Internet mit gesunder Ernährung beschäftigt, hat viele Halbwahrheiten gelesen und immer mehr Angst vor verschiedenen Lebensmitteln entwickelt. […] Als sie zu uns kam, wog sie rund 40 Kilo.“


Die Folge von Orthorexie sind oft Mangelerscheinungen. Viele Betroffene bekommen auch Probleme mit ihrer Umgebung. Ein gemeinsames Essen mit Freunden? Für die meisten ist das nicht möglich. Sie lehnen ab aus Angst, mit ungesundem Essen konfrontiert zu werden. Manche versuchen auch, andere zu missionieren. Sie machen ihnen ein schlechtes Gewissen und versuchen sie zu überzeugen, dass sie nicht so weiter essen können wie bisher.


Orthorexie kommt vor allem in reichen Ländern vor, wo Menschen sich aussuchen können, was sie essen. Dort wo die Lebensmittel knapp sind, kommt niemand auf die Idee, bestimmte Lebensmittel einfach so nicht mehr zu essen. Der amerikanische Mediziner Bratman, der der Krankheit den Namen gab, beschrieb das Leben von Betroffenen mit folgenden Worten: „Statt eines Lebens besitzen sie nur noch einen Speiseplan.“


Vokabular

Orthorexie: Wenn gesundes Essen zur Sucht wird


Orthorexie – Krankheit, bei der man nur ganz wenige, gesunde Lebensmittel isst

Sucht, Süchte (f.) – die Tatsache, dass man ohne etwas nicht mehr leben kann

Kohlenhydrat, -e (n.) – ein Bestandteil in Nahrung (z. B. in Nudeln), der Energie liefert

auf etwas fixiert sein – sich sehr auf etwas konzentrieren; an nichts anderes denken

Essstörung, -en (f.) – eine krankhafte Art sich zu ernähren

etwas streichen – hier: dafür sorgen, dass es etwas nicht mehr gibt; etwas abschaffen

etwas auf die rote Liste setzen – eine Liste mit Dingen machen, die man meiden soll

vermeintlich – hier: mutmaßlich; wahrscheinlich

schleichend – so, dass etwas langsam geschieht

Klinik, -en (f.) – das Krankenhaus

auf etwas spezialisiert sein – etwas besonders häufig machen und viel Erfahrung haben; ein Experte/eine Expertin in einem bestimmten Gebiet sein

übergewichtig – so, dass man zu viel wiegt

Halbwahrheit, -en (f.) – eine Information oder Aussage, die eher nicht stimmt

Mangelerscheinung, -en (f.) – etwas, das sich körperlich zeigt, weil man zu wenig bestimmte Nährstoffe gegessen hat

Betroffene, -n (m./f.) – die Person, die ein bestimmtes Problem hat

jemanden mit etwas konfrontieren – jemanden dazu bringen, dass er sich mit etwas beschäftigen muss

jemanden missionieren – jemanden von einer bestimmten Einstellung oder Ideologie überzeugen wollen

jemandem ein schlechtes Gewissen machen – jemandem das Gefühl geben, etwas Schlechtes zu tun oder getan zu haben

Warum wir gern über andere reden


Die meisten tun es, aber die wenigsten geben es zu: lästern. Warum sprechen wir so gern über Personen, die nicht anwesend sind, obwohl wir dieses Verhalten selbst eigentlich gar nicht mögen?


Jeder kennt es, die meisten tun es, aber trotzdem hat es einen schlechten Ruf: das Reden über andere. Es ist uns unangenehm zuzugeben, dass wir lästern. Dabei sagen Wissenschaftler, dass wir in 65 bis 90 Prozent aller Unterhaltungen im Alltag über Menschen reden, die gerade nicht im Raum sind.


Das moralische Verständnis der meisten Gesellschaften verurteilt das Lästern über andere. Im schlimmsten Fall können Vorurteile oder sogar Mobbing die Folge sein. Lästern kann aber auch sinnvoll sein, so der Psychologe Jan Engelmann, der an der Berkeley University of California zu dem Thema forscht: „Durch Tratsch lernen wir, wer potentiell ein guter Kooperationspartner sein könnte und von wem wir uns fernhalten sollten.“


Das Reden über andere hilft uns dabei, zu entscheiden, wen wir in unsere Gruppe aufnehmen wollen und wen nicht. Jan Engelmann fand in einer Studie heraus, dass schon kleine Kinder sich so gegenseitig vor anderen Kindern warnen, die zum Beispiel nicht gern ihre Spielsachen teilen.


Lästern ist also einerseits ein sehr menschliches Verhalten, andererseits hält sich aber sein schlechter Ruf. Ist unsere Angst, selbst ein Opfer des Tratsches zu werden, zu groß? Das vermutet auch Engelmann: „Vielleicht mögen wir es einfach nicht, wenn andere tratschen, weil es dann ja auch um uns gehen könnte. Unsere Reputation ist dann nicht mehr in unseren eigenen Händen, wir können sie nicht mehr so gut kontrollieren.“


Vokabular

Warum wir gern über andere reden


Ruf (m., nur Singular) – hier: die Meinung, die Leute von jemandem/etwas haben; das allgemeine Ansehen

unangenehm – nicht angenehm; hier: peinlich; so, dass man sich nicht gut fühlt, weil etwas passiert ist

etwas zu|geben – hier: sagen, dass man etwas tut, was nicht gut ist

lästern – schlecht über jemanden reden

moralisch – so, dass es darum geht, was gut und richtig ist

Verständnis (n., nur Singular) – hier: die Meinung

Mobbing (n., nur Singular, aus dem Englischen) – die absichtliche schlechte Behandlung einer Person z. B. durch mehrere Arbeitskollegen oder Mitschüler

Folge, -n (f.) – hier: die Konsequenz

sinnvoll – so, dass etwas einen Sinn hat; so, dass etwas Vorteile hat

Tratsch (m., nur Singular) – umgangssprachlich für: das (schlechte) Gerede über jemanden oder etwas (Verb: tratschen)

potentiell — möglich

Kooperationspartner/ Kooperationspartnerin, -nen – jemand, mit dem man zusammenarbeitet

sich von jemandem fern|halten – keinen Kontakt zu jemandem haben wollen

jemanden auf|nehmen – hier: jemanden als Mitglied in einer Gruppe anerkennen

Studie, -n (f.) – hier: die wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema

gegenseitig – einander; eine/r dem/der anderen

Spielsachen (nur Plural) – das Spielzeug

Reputation, -en (f.) – der Ruf, den eine Person in der Öffentlichkeit hat

in unseren Händen sein – von uns abhängen


Veganes Essen ist in


Die Nachfrage nach veganen Produkten steigt, denn eine Ernährung ohne Fleisch, Eier und Milch gilt als gesund und umweltfreundlich. Aber nicht jedes vegane Gericht ist gut fürs Klima. Man muss genauer hinschauen.


Veganer Käse, vegetarische Schnitzel, fleischlose Wurst – in den Regalen der Supermärkte gibt es immer mehr Alternativen zu Fleisch und anderen tierischen Produkten. Obwohl sich bisher nur 1,3 von 83 Millionen Deutschen rein vegan ernähren, wächst das Angebot. Denn die Industrie will besonders die Kunden ansprechen, die nicht ganz auf Fleisch und andere tierische Nahrungsmittel verzichten, aber weniger davon essen wollen.


Und es funktioniert: Seit 2008 nimmt der Umsatz mit veganen und vegetarischen Produkten in Deutschland jedes Jahr um 30 Prozent zu, denn fleischlos zu leben ist in. Ein Grund für die steigende Nachfrage ist, dass diese Art von Ernährung als besonders umweltfreundlich gilt. Eine Untersuchung der Universität Oxford hat nämlich gezeigt, dass die Produktion von Lebensmitteln ein Viertel aller Treibhausgase verursacht. 80 Prozent davon entstehen durch die Tierhaltung.


Allerdings ist das Siegel „vegan“, das man inzwischen auf vielen Lebensmitteln findet, keine Garantie für eine umweltfreundliche Ernährung. Man muss schon genau hinschauen: Woher kommt das Produkt, und wie wird es hergestellt? Manchmal ist ein Stück Biofleisch aus der eigenen Region besser als ein fleischloses Schnitzel aus südamerikanischer Soja, die erst mit dem Flugzeug nach Deutschland transportiert werden muss.


Trotzdem empfiehlt der Weltklimarat (IPCC), deutlich weniger Fleisch zu konsumieren. Alexander Popp, einer der Autoren des letzten IPCC-Berichts, erklärt: „Wir müssen nicht komplett auf tierische Produkte verzichten, aber wir müssen zum Prinzip des Sonntagsbratens zurück.“ Mal ein Steak oder eine Pizza mit Käse zu essen ist also erlaubt – nach einem genauen Blick auf Herkunft und Zutaten.


Vokabular

Veganes Essen ist in


in sein – modern sein

vegan – ohne tierische Stoffe; nur aus Pflanzen hergestellt

Ernährung, -en (f.) – das Essen und Trinken

umweltfreundlich – so, dass etwas der Umwelt nicht oder nur sehr wenig schadet

hin|schauen – etwas genau anschauen

Alternative, -n (f.) – hier: die andere Möglichkeit; das Ersatzprodukt

tierisch – hier: so, dass es aus dem Körper eines Tieres hergestellt wird

jemanden an|sprechen – hier: interessant für jemanden sein; jemanden begeistern

auf etwas verzichten – hier: etwas nicht essen/trinken

Umsatz, Umsätze (m.) – das Geld, das man für den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen erhält, für das man aber noch Steuern bezahlen muss

Treibhausgas, -e (n.) – das Gas, das schlecht für die Umwelt und die Atmosphäre ist

Tierhaltung (f., nur Singular) – das Besitzen und Pflegen von Tieren

Siegel, – (n.) – hier: ein Zeichen oder ein Symbol auf einem Produkt, das für eine bestimmte Qualität steht

Bio- – Abkürzung für: biologisch; hier: auf natürliche Weise produziert

Soja (f., nur Singular) – ein pflanzliches Produkt, hergestellt aus einer Bohnenart

Weltklimarat (m., nur Singular) – eine Organisation, die sich um den Schutz des Klimas kümmert

etwas konsumieren – etwas essen, trinken oder verbrauchen

komplett – hier: völlig

Prinzip, -ien (n.) – hier: die Art und Weise, wie etwas funktioniert; die Methode

Herkunft (f., nur Singular) – hier: der Ort/das Land, aus dem etwas kommt

Zutat, -en (f.) – hier: ein Lebensmittel, das in einem Produkt enthalten ist

Socken in Sandalen – ja bitte!


Lange Zeit war klar: Socken in Sandalen sind ein modisches No-Go. Viele Deutsche trugen sie trotzdem, besonders im Urlaub. Inzwischen hat die Modebranche die fragwürdige Kombination als neuen Trend entdeckt.


Sandalen und Socken – für viele ist diese Kombination ein modisches No-Go. Doch Archäologen haben bewiesen, dass die angebliche Modesünde eine lange Tradition hat: Schon vor etwa 1500 Jahren gab es Socken, die man zusammen mit Sandalen getragen hat. Auch in Japan gibt es bis heute ähnliche Modelle.


Trotzdem gilt das fragwürdige Urlaubsoutfit als „typisch deutsch“. Das bestätigt auch Lena Sämann, die für die Modezeitschrift Vogue arbeitet. Sie erklärt: „Jahrelang waren deutsche Touristen im Ausland als Stilsünder berühmt und berüchtigt, die in Tennissocken und Trekkingsandalen die Berge erklommen.“


Warum die Touristen auch bei hohen Temperaturen Socken anziehen, weiß man nicht so genau. Vermissen sie im Urlaub ihre Pantoffeln, wie Lena Sämann glaubt? Oder schützen die Socken beim Wandern davor, dass man Blasen an den Füßen bekommt? Schließlich tragen die Deutschen gern Kleidung, die zwar nicht besonders schön, aber praktisch ist.


Sandalen der deutschen Marken „Birkenstock“ und „Wörishofer“ sind bequem, gelten aber auch als hässlich. Trotzdem wurden sie neu als Trend entdeckt und werden sogar von Hollywood-Stars wie Kirsten Dunst und Maggie Gyllenhaal getragen. Auch die Kombination mit Socken wird immer beliebter – besonders bei Hipstern. In der Modebranche ist aus dem „No-Go“ also schon lange ein „Must-have“ geworden.


Vokabular

Socken in Sandalen – ja bitte!


Sandale, -n (f.) – offener Schuh für den Sommer

modisch – hier: so, dass es mit Mode zu tun hat

No-Go, -s (n., aus dem Englischen) – hier: etwas, das man nicht tun darf

Modebranche, -n (f.) – der Bereich der Wirtschaft, der sich mit der Herstellung von Kleidung beschäftigt

fragwürdig – so, dass man daran zweifelt, dass etwas gut ist

Kombination, -en (f.) – die Verbindung von mehreren Dingen

Trend, -s (m., aus dem Englischen) – die Tatsache, dass etwas modern ist

Archäologe, -n/Archäologin, -nen – jemand, der Forschungen über alte Kulturen macht und in der Erde nach Spuren dieser Kulturen sucht

angeblich – so, dass etwas behauptet wird, das vielleicht nicht wahr ist

Modell, -e (n.) – hier: das einzelne Kleidungsstück

Outfit, -s (n., aus dem Englischen) – die Kleidung

etwas erklimmen – die höchste Stelle von etwas mit großer Anstrengung erreichen

Modesünde, -n (f.) – eine Art der Kleidung, die nicht gut aussieht oder nicht zur aktuellen Mode passt

Stilsünder, -/Stilsünderin, -nen – jemand, der die Regeln des guten Geschmacks verletzt

berüchtigt – dafür bekannt, dass man etwas Schlechtes tut oder getan hat

Trekkingsandale, -n (f.) – ein offener Schuh, den man zum Wandern trägt

etwas vermissen – traurig sein, weil man etwas nicht hat

Pantoffel, -n (m.) – ein warmer, weicher Schuh, den man zu Hause trägt

Blase, -n (f.) – hier: eine kleine Wunde am Fuß, die entsteht, wenn man sehr viel läuft

Must-have, -s (n.) – hier: ein Kleidungsstück, das man unbedingt haben sollte

Urlaub auf dem Mond


Vor 50 Jahren betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Schon bald könnte es sogar Touristen dort geben. Die Reise ist zwar weder komfortabel noch günstig, aber die Nachfrage ist trotzdem da.


Bisher sind erst 12 Menschen über den Erdtrabanten spaziert. Alle waren Astronauten der USA und zwischen 1969 und 1972 auf dem Mond. Wann die nächsten Menschen ihn betreten werden, ist noch unsicher. In der Vergangenheit wurden Starttermine privater Raumfahrtfirmen immer wieder verschoben, weil die technischen Herausforderungen zu groß sind.


Eins muss den Weltall-Touristen klar sein: Der Aufenthalt auf dem Mond stellt auch den menschlichen Körper vor besondere Herausforderungen und wird so automatisch zum Aktivurlaub. Das Herz wird kleiner, und die Muskeln bilden sich zurück. Deshalb muss man dort jeden Tag Sport machen.


Und schön ist es auf dem Mond auch nicht, sagt der deutsche Astronaut Alexander Gerst. „Der ist relativ grau, staubig, da ist ein Vakuum, grelles Sonnenlicht, minus 150 Grad in der Nacht, plus 150 Grad am Tag.“ Auf leckeres Essen sollten Urlauber dort nicht hoffen; es wird meist gefriergetrocknet. Frisches Obst gibt es selten, Chips gar nicht, weil die Krümel in der Luft herumfliegen und sich dann in wichtigen Filtern festsetzen könnten.


Einen Urlaub auf dem Mond können sich nur sehr reiche Leute leisten. Wenn die NASA ab 2020 Touristen zur Internationalen Raumstation ISS bringt, sollen diese etwa 35.000 Dollar pro Tag zahlen. Für die An- und Abreise kommen noch einmal 50 Millionen Dollar dazu. Wem das zu teuer ist, der kann auch erst einmal in eine der vielen Ausstellungen über den Mond gehen, die in den Museen auf der ganzen Welt zu sehen sind.


Vokabular

Urlaub auf dem Mond


betreten – hier: den Fuß auf etwas setzen

Erdtrabant, -en (m.) – hier: der Mond; Himmelskörper, der die Erde umkreist

Astronaut, -en/ Astronautin, -nen – jemand, der ins All fliegt

Raumfahrtfirma, -firmen (f.) – hier: eine Firma, die Reisen zum Mond anbietet

etwas verschieben – hier: etwas zu einer anderen Zeit machen als geplant

Herausforderung, -en (f.) – hier: eine schwierige Aufgabe

Weltall (n., nur Singular) – das Universum; kurz: das All

Muskel, -n (m.) – ein Teil im Körper, der für die Bewegung und die Kraft wichtig ist

sich zurück|bilden – weniger werden; kleiner werden

relativ – hier: ziemlich

staubig – so, dass kleine Dreck- und Erdteile da sind

Vakuum, Vakuen (n.) – ein luftleerer Ort

grell — so hell, dass es für die Augen störend ist

etwas gefriertrocknen – etwas nach dem Kühlen Wasser entziehen, so dass es sehr trocken ist

Krümel, – (m.) – ein kleines Stück, das von etwas größerem (meist einem Brot oder Kuchen) abgefallen ist

Filter, – (m.) – ein Gerät, das schädliche Stoffe auffängt

sich fest|setzen – hier: an einem Ort bleiben

NASA (f.; aus dem Englischen) – kurz für: National Aeronautics and Space Administration; Raumfahrtbehörde


Roboterkollegen bei der Arbeit


In Deutschland gibt es pro 10.000 Beschäftigte 322 Industrieroboter. Das ist laut einer Studie von 2018 weltweit der dritthöchste Anteil. Viele Deutsche haben deswegen Angst um ihre Arbeitsplätze.


Die Firma Famag aus Remscheid hat vor 17 Jahren ihren ersten Roboter gekauft. Inzwischen hat der Werkzeug-Hersteller seine gesamte Produktion automatisiert. Die Alternative war, sie in ein Land mit niedrigen Lohnkosten zu verlagern. Doch das wollte man nicht. Inzwischen berät die Firma sogar andere Mittelständler bei der Robotik.


„Klassische Roboter können jedoch nur eine einzige feste Aufgabe erfüllen und sind schwer zu warten“, so Mario Schäfer, Produktionsleiter eines Werks in Lünen. Deshalb werden immer mehr kollaborierende Roboter eingesetzt, die „Cobots“. Sie können mehrere Tätigkeiten ausführen und allein, mit einem anderen Cobot oder mit einem Menschen zusammenarbeiten.


Die Deutschen haben kein Problem mit Computern, aber laut einer Umfrage haben 41 Prozent Angst vor intelligenten Robotern. Daher darf dem Menschen bei der Zusammenarbeit mit einem Cobot auf keinen Fall etwas passieren, sagt Industriemechaniker Daniel Wagener: „Das würde sich sofort herumsprechen, und dann wäre er der böse Roboter. Die Akzeptanz wäre dahin.“


Deutschland hat zwar weltweit den dritthöchsten Anteil an Robotern, aber es ist nicht das Ziel der Firmen, Mitarbeiter durch Roboter zu ersetzen. Sie sollen die Menschen bei einigen Aufgaben unterstützen. „Die Roboter machen Sachen, die für die Finger zu schwer sind“, sagt Betriebsrätin Gabriele Czerlitzki: „Den Monteurinnen macht es Spaß, mit ihnen zu arbeiten.“


Vokabular

Roboterkollegen bei der Arbeit


dritthöchste – in der Reihenfolge an Stelle drei

Werkzeug-Hersteller, – (m.) – hier: eine Firma, die Werkzeug produziert

etwas automatisieren – etwas so einrichten, dass es mit Maschinen bearbeitet wird

Lohnkosten (nur Pl.) – das Geld, das eine Firma seinen Mitarbeitern zahlt

etwas verlagern – zu einem anderen Ort bringen

Mittelständler, – (m.) – hier: ein mittelgroßes Unternehmen; Familienunternehmen

Robotik (f., nur Singular ) – das Wissen über Roboter und ihre Technik

etwas warten – kontrollieren, ob etwas richtig funktioniert; etwas reparieren

Werk, -e (n.) – hier: die Fabrik; der Produktionsort

Umfrage, -n (f.) – die Befragung von Personen zu einem bestimmten Thema

kollaborieren – zusammenarbeiten

etwas aus|führen – hier: etwas machen

Industriemechaniker, -/Industriemechanikerin, -nen – eine Person, die Maschinen baut

sich herum|sprechen – etwas anderen weitererzählen

Akzeptanz, -en (f.) – die Bereitschaft, sich auf etwas einzulassen

dahin sein – umgangsprachlich für: weg sein

etwas/jemanden ersetzen – etwas/jemanden austauschen

Monteur, -e/Monteurin, -nen – jemand, der beruflich Dinge wie z. B. Maschinen oder Anlagen installiert

Betriebsrat, -räte/Betriebsrätin, -nen – eine Person, die die Rechte von Arbeitnehmern vertritt


Papier aus Gras


Viele glauben, dass Papier umweltfreundlicher als Plastik ist. Aber man braucht viel Wasser und Energie, um es herzustellen. Eine Alternative könnte Papier aus Gras sein.


Wer die Umwelt schützen will, meidet Plastik und nimmt im Supermarkt lieber eine Papiertüte. Doch auch diese ist nicht so umweltfreundlich, wie viele glauben: Laut BUND ist eine Papiertüte erst dann umweltfreundlicher als eine Tüte aus Plastik, wenn sie etwa achtmal benutzt wurde. Ein Grund dafür ist der Stoff Lignin, der in Holz enthalten ist. Er muss entfernt werden, wenn man Papier herstellen will. Dafür braucht man viel Energie, Wasser und chemische Stoffe.


Deshalb hat Uwe D’Agnone nach einem Rohstoff gesucht, der weniger Lignin enthält. Der Unternehmer erklärt: „Im Baumholz ermöglicht Lignin ein Wachstum in die Höhe. Je höher die Pflanze, desto mehr Lignin hat sie. Also habe ich nach unten geschaut.“ Und tatsächlich hat er so die Lösung gefunden: Gras. Seit 2015 stellt seine Firma Creapaper Pellets aus Gras her. Wenn man sie mit Wasser vermischt, kann man daraus Papier machen.


Für diese Erfindung hat der Unternehmer schon verschiedene Preise bekommen, denn Papier aus Gras hat einige Vorteile: Um Papier aus einer Tonne Grasfasern herzustellen, braucht man nur zwei Liter Wasser. Zum Vergleich: Bei der gleichen Menge Holz sind es 6000 Liter. Außerdem kann man bei der Herstellung des neuen Rohstoffs bis zu 75 Prozent Kohlendioxid einsparen. Gut für die Umwelt ist auch, dass Gras überall wächst und nicht weit transportiert werden muss.


Professor Jukka Valkama, der den Studiengang Papiertechnik in Karlsruhe leitet, ist von dem neuen Papier aber noch nicht überzeugt. Er vermutet, dass Gras auch Stoffe enthält, die man später aus dem Wasser entfernen muss. Außerdem könnte es sein, dass Graspapier nicht so gut recycelt werden kann. Trotzdem gibt es schon viele Produkte aus dem neuen Material, zum Beispiel Kaffeebecher und Geschenkpapier. Für Fußballfans hat Creapaper ein besonderes Angebot: Grußkarten, die aus dem Rasen des Stadions hergestellt werden.

Vokabular

Papier aus Gras


umweltfreundlich – so, dass etwas gut für Mensch und Natur ist

Unternehmer, -/Unternehmerin, -nen – jemand, der eine Firma/ein Unternehmen leitet

etwas meiden – hier: etwas nicht benutzen; etwas nicht kaufen

BUND (m., nur Singular) – Abkürzung für: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland; eine Organisation, die sich um den Schutz der Umwelt kümmert

etwas entfernen – dafür sorgen, dass etwas nicht mehr da ist

Rohstoff, -e (m.) – ein Material aus der Natur, aus dem etwas hergestellt wird

etwas ermöglichen – etwas möglich machen

Wachstum (n., nur Singular) – die Tatsache, dass etwas wächst oder sich vergrößert

Pellet, -s (n.) – hier: kleine runde Stücke aus getrocknetem Gras

vermischen – zwei Dinge zusammenbringen und mischen

Faser, -n (f.) – ein sehr dünnes, langes Stück, aus dem ein Material besteht

Kohlendioxid (n., nur Singular) – ein Gas, das aus Kohlenstoff und Sauerstoff besteht und das in großen Mengen schlecht für das Klima ist

etwas ein|sparen – hier: etwas nicht produzieren

Studiengang, -gänge (m.) – ein Fach oder mehrere Fächer, die man an der Universität studieren kann

recyceln (aus dem Englischen) – etwas wiederverwenden; aus etwas Gebrauchtem etwas Neues herstellen

Becher, – (m.) – eine Art Tasse (meist aus Papier oder Plastik)

Fan, -s (m.) – jemand, der etwas oder jemanden (z. B. einen Fußballverein) toll findet

Grußkarte, -n (f.) – eine Karte, z. B. mit Glückwünschen zum Geburtstag

Rasen, – (m.) – eine Fläche, auf der kurz geschnittenes Gras wächst

Nikotin – ein Mittel gegen Parkinson?


Die Zahl der Parkinson-Patienten ist in den letzten 30 Jahren stark gestiegen. Wissenschaftler in aller Welt untersuchen die Krankheit und haben eine Substanz entdeckt, die vor Parkinson schützen könnte: Nikotin.

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