Eliot Weinberger ist nicht nur einer der originellsten Essayisten, er ist auch einer der schärfsten politischen Kommentatoren der USA. In seinen Texten über die Politik unter den Regierungen Bush und Trump lässt er Fakten sprechen: Nachrichtendetails, Aussagen von Politikern, die den Wahnsinn, der in den USA zum Alltag geworden ist, in all seinen bizarren Auswüchsen präsentieren. Nichts fehlt: der Irakkrieg, fromm homophobe und rassistische Republikaner, Konzentrationslager für geflüchtete Kinder, nicht zu vergessen Donald Trumps Empfehlungen zum Umgang mit einem Virus. Weinbergers Chroniken aus dem republikanischen Amerika sind erschütternde Bilder einer verstörten Gesellschaft. "Einer der spannendsten und unabhängigsten amerikanischen Intellektuellen." Sieglinde Geisel, NZZ am Sonntag "Eliot Weinberger ist ein begnadeter Essayist." Michael Schmitt, Deutschlandfunk
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Eliot Weinberger. Neulich in Amerika
Neulich in Amerika
Ratschläge für Washington aus dem Alten China
Staatsstreich ohne Blutvergießen
Wo ist der Westen?
Die Republikaner: ein Prosagedicht
Was ich hörte vom Irak
Wen sie hätten nehmen können …
Wer alles nicht für Trump stimmen wird
Zehn typische Tage in Trumps Amerika
Nachtrag (Zehn weitere Tage)
Ein Sommer in Amerika
Das amerikanische Virus: zwei Wochen im Mai
Отрывок из книги
Eliot Weinberger
Herausgegeben von Beatrice Faßbender
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In einem ungeordneten Land werden jene, die von der Menge gelobt werden, reich entlohnt, ohne etwas geleistet zu haben. Jene, die ihren Pflichten nachkommen, werden bestraft, obwohl sie frei von Schuld sind. Der Herrscher tappt im Dunkeln und versteht nicht. Würdige unterbreiten keine Vorschläge. Beamte bilden Parteiungen; sich auf die Wirkung ihrer Worte verstehende Redner streifen umher; Leute schmücken ihre Taten aus. Jene, die als weise gelten, widmen sich Tricksereien und Betrug; hohe Beamte ergreifen die Macht. Klüngel und Lagerbildung verbreiten sich. Der Herrscher führt eifrig Projekte aus, die unnütz sind, während die Menschen verhärmt und erschöpft aussehen.
Der Herrscher nutzt die Weisheit der Welt, um Pläne zu machen. Sein persönliches Behagen entscheidet nicht über die Vergabe von Belohnungen. Sein persönlicher Groll entscheidet nicht über die Zumessung von Strafen. Darauf gründet sich seine ehrfurchtgebietende Würde, und seine Gesetze und Weisungen werden klar und präzise sein und nicht für harsch erachtet werden.