Die Erbschaft
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Elisa Scheer. Die Erbschaft
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Отрывок из книги
Mein Leben war genauso, wie es sein sollte, überlegte ich zufrieden, als ich die Buchungsunterlagen zusammenheftete und in dem entsprechenden Ordner ablegte. Schon halb fünf, und heute Abend würde ich für Christian und mich Tagliatelle alla boscaiola kochen. Mein Schreibtisch war perfekt aufgeräumt, alle Zahlungen veranlasst, alle Rechnungen im Ausgabekorb – Christians Steuerberaterbüro lief richtig gut, und das schon nach vier Jahren!
Allmählich musste er gut genug verdienen, um mir ein etwas höheres Gehalt zu zahlen, fand ich. Immer, wenn ich auf den bescheidenen Lohn hingewiesen hatte, hatte er mich mit dem Hinweis vertröstet, dass das Büro ja schließlich unsere gemeinsame Zukunft darstellte. Und damit hatte er eigentlich Recht, fand ich, als ich den Ordner wieder ins Regal stellte und befriedigt die Reihe sorgfältig beschrifteter Rückenschilder musterte.
.....
„Nein, alles aufgedeckt, so musst du das sehen!“
„Wenn du meinst...“ Ich tappte ins Gästezimmer und suchte eins meiner ordentlichen Nachthemden heraus, dann zog ich mich aus, schlüpfte ins Nachthemd und suchte mit meinem Kulturtäschchen unter dem Arm das Gästebad auf. Viel war wirklich nicht auszupacken – Shampoo und Duschbad, Deo, Gesichtswasser, Feuchtigkeitscreme, Kamm und Bürste, Zahnpasta und Zahncreme, Puder und Labello. Make-up hatte Christian als ordinär abgelehnt, genau wie farbigen Lippenstift. Wer fragte eigentlich danach, was er ordinär fand?, fragte ich mich ärgerlich und wischte mit einem Wattebausch über mein Gesicht. Und wenn ich weiterhin so aggressiv meine Zähne putzte, als versuchte ich, Christian mitten durchzusägen, dann brauchte ich schnell wieder eine neue Zahnbürste! Die Borsten standen schon ganz schief. Etwas Creme ins Gesicht, Toilette, Hände waschen und eincremen, zurück ins Gästezimmer. Cora hatte mir ein Buch auf den Nachttisch gelegt, eins von der Sorte, die Christian hasste. Es hieß Der Mann, das entbehrliche Wesen. Ich drehte es um, um die Rückseite zu studieren. Gott sei Dank, ein amüsanter Roman, nicht etwa ein ernsthaftes Sachbuch Marke Wenn Frauen zu sehr lieben. Ich streckte mich im Bett aus - sehr bequem! – und schlug den Schmöker auf. Es fing seltsam vertraut an, eine Frau wurde ziemlich abrupt aus ihrem gesicherten Leben gerissen, weil ihr Lover sich plötzlich als Totalflop entpuppte. Ach was?
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